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Trunkenpolz: «KTM-Testfahrer kommen in die Jahre»

Von Günther Wiesinger
Bei KTM wird nach einem wettbewerbsfähigen MotoGP-Testfahrer Ausschau gehalten. Dani Pedrosa (37) macht zwar weiter, aber Kallio (40) muss ersetzt werden. Stefan Bradl zählt zu den Kandidaten für 2024.

Die Pierer Mobility AG setzt 2023 in der MotoGP-WM erstmals zwei Fabrikate ein, nämlich die KTM RC16 im Red Bull KTM Factory Team für Brad Binder und Jack Miller, dazu die baugleiche GASGAS RC16 im GASGAS Tech3 Factory Team für Rückkehrer Pol Espargaró und Moto2-Weltmeister Augusto Fernández. Damit beginnt für die Pierer-Gruppe nach fünf MotoGP-Siegen in der siebten Saison eine neue Phase. Der Aufwand wird noch einmal erhöht, das Fahreraufgebot wirkt vielversprechender als je zuvor.

Vor dem MotoGP-Einstieg ließ KTM die neue 1000-ccm-V4-Maschine im Jahr 2016 gleich von fünf Piloten testen: Mika Kallio, Tom Lüthi, Alex Hofmann, Randy de Puniet und Karel Abraham, die dann mit Ausnahme von Kallio wieder ausschieden. 2019 verstärkte der 31-fache MotoGP-Sieger Dani Pedrosa das Red Bull KTM Test Team, der nach 13 Jahren bei Repsol-Honda ein immenses Wissen mitbrachte und großen Anteil an der Weiterentwicklung des rot-weiß-roten MotoGP-Motorrads hat.

Dani Pedrosa erklärte zwar vor wenigen Tagen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, dass er immer noch mit viel Spaß an der Arbeit sei und mit seinen 37 Jahren nicht an einen Rückzug denke. Aber der 40-jährige Mika Kallio, 2006 schon 125-ccm-Vizeweltmeister auf der Red Bull-KTM hinter Tom Lüthi, hat sich bereits in diesem Jahr mehr auf seine neue Rolle als Riding Coach für die MotoGP-Fahrer des Teams konzentriert als auf die Testarbeit, die teilweise an Jonas Folger übertragen wurde.

Doch da KTM auch einen Ersatzfahrer braucht, falls ein MotoGP-Stammpilot ausfällt, halten die Österreicher längst nach einem neuen, wettbewerbsfähigen Testfahrer Ausschau.

«Derzeit haben wir keine konkreten Überlegungen zu diesem Thema», versicherte Hubert Trunkenpolz, Vorstand der Pierer Mobility AG. «Denn es ist gar nicht so einfach, wirklich gute MotoGP-Testfahrer zu finden. Du kannst nur einen ehemaligen MotoGP-Piloten nehmen, alle anderen sind nicht aussagekräftig. Wir müssen offen zugeben, dass wir hier Handlungsbedarf haben. Wir haben das im Auge, aber bisher noch keine wirkliche Lösung gefunden. Wir müssen schauen, dass wir einen jüngeren Testfahrer statt Kallio finden. Wir haben mit Pedrosa und Kallio tolle Testfahrer, aber sie kommen jetzt in die Jahre.»

Die KTM-Verantwortlichen von Pit Beirer über Hubert Trunkenpolz bis zu Stefan Pierer halten natürlich auch Kontakt zu Stefan Bradl, der heute seinen 33. Geburtstag feiert und dessen Vertrag bei HRC Ende 2023 ausläuft. Der Moto2-Weltmeister von 2022 wird dann sechs Jahre als Honda-MotoGP-Testfahrer hinter sich haben.

KTM hatte den Bayer bereits im Mai 2021 nach Oberösterreich eingeladen; er unterschrieb aber dann für zwei weitere Jahre bei HRC.

«Wir kennen die Vertragssituation von Stefan», räumt der Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer ein. «Deutschsprachige Fahrer sind bei uns immer willkommen.»

Übrigens: Stefan Bradl hat in der IDM 125 und WM 125 von 2004 bis 2006 seine ersten Erfolge im Red Bull-KTM-Junior-Team erzielt.

«Da könnte sich ein Kreis schließen», pflegt KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer zu sagen.

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