Marc Márquez: «Dann willst du nicht wieder fahren»

Von Mario Furli
Marc Márquez nach dem Crash im Warm-up von Mandalika

Marc Márquez nach dem Crash im Warm-up von Mandalika

MotoGP-Star Marc Márquez (Repsol Honda) spricht offen über seinen Monster-Highsider beim diesjährigen Indonesien-GP auf dem Mandalika Street Circuit.

Den wohl schwersten Crash der Saison musste Marc Márquez im Warm-up in Mandalika hinnehmen: In Kurve 7 flog er per Highsider heftig ab. Zuvor war der Repsol-Honda-Star im FP2 und im Q1 des Indonesien-GP innerhalb von 24 Stunden bereits drei Mal gestürzt.

«Bei manchen Stürzen erinnerst du dich an alles», schilderte der 29-jährige Spanier rückblickend im Interview mit «BT Sport». Das war bei seinem Horror-Highsider in Mandalika allerdings nicht der Fall. «Ich erinnere mich nur an das, was unmittelbar vor dem Crash passiert ist. Von dem Moment an, in dem ich abgeflogen bin, bis zum dem Moment, als ich zurück an die Box gekommen bin, erinnere ich mich an nichts», gestand der achtfache Weltmeister. «Das liegt daran, dass ich bewusstlos war.»

«Ich erinnere mich, dass ich einen frischen Hinterreifen drauf hatte. Ich bin mit derselben Geschwindigkeit, aber vorne mit weniger Druck in die Kurve gekommen. Das Hinterrad hat blockiert. Das Heck ist ins Rutschen gekommen und dann sehr aggressiv zurückgekommen», schilderte Márquez.

«Normalerweise kannst du den Crash abfangen oder vermeiden, vor allem auf einem gebrauchten Reifen. Denn bei niedrigerem Grip bekommst du eine Warnung – du spürst also, dass der Vorderreifen oder der Hinterreifen rutschen und kannst mit deinem Körper auf dem Motorrad spielen. Mit einem frischen Reifen hast du jedoch viel Grip, deswegen ist alles aggressiver. Wenn du mit einem frischen Reifen die Kontrolle über das Motorrad verlierst, stürzt du normalerweise», weiß der sechsfache MotoGP-Champion.

Marc Márquez macht auch keinen Hehl daraus, dass dieser Monster-Highsider nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist: «Wir sind Menschen. Nach so einem Crash wie in Indonesien willst du nicht wieder fahren. Dann wird es aber zu deinem Beruf, nicht deiner Leidenschaft. Ich hatte die Doppelsichtigkeit, aber mein Kopf und mein Körper waren okay. Dann fühlst du dich auch geschützt, in dem Fall von Alpinestars und Shoei. Das gibt dir das Vertrauen, um wieder auf das Motorrad zu steigen und Stück für Stück auch das Vertrauen zum Bike wieder aufzubauen.»

Erstaunlich: Trotz des harten Aufpralls ließ sich Márquez in Mandalika zunächst zurück an seine Repsol-Honda-Box bringen. Erst danach begab er sich für weitere Kontrollen in ärztliche Obhut. Für den Indonesien-GP erhielt er schließlich Startverbot. In Argentinien ersetzte ihn Honda-Testfahrer Stefan Bradl, in Texas kehrte Marc dann drei Wochen nach dem Unfall mit einer starken Aufholjagd und Platz 6 in das Renngeschehen zurück.

MotoGP-WM-Endstand 2022 (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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