MotoGP-Gemeinde trauert um Fotograf Andrew Wheeler
Andrew Wheeler ist tot
Eine traurige Nachricht erschütterte heute früh die MotoGP-Welt. Der im englischen Bath aufgewachsene und als junger Mann nach Kalifornien ausgewanderte Andrew Wheeler wurde heute in seinem «Tiny House» in Austin/Texas tot aufgefunden. Wheeler zählte zu den besten Fotografen im GP-Sport, er gab Bücher und Kalender heraus und war für etliche Fachpublikationen tätig, auch für SPEEDWEEK.com.
Der 60-jährige Wheeler wurde von seiner Bekannten Rachel Wilken in seinem kleinen Haus leblos aufgefunden; sein Tod muss zwischen Montag und Mittwoch eingetreten sein. Wheeler erholte sich von einem leichten Gehirnschlag (erlitten bei der GP-Reise im Oktober 2022) und einem Spinnenbiss, er kämpfte seither mit Lähmungserscheinungen und klagte seit rund drei Jahren über starke gesundheitlichen Probleme, denen er sich aber tapfer widersetzte. «Links benehmen sich mein Arm, meine Hand und mein Bein daneben und die Hautnerven machen mich verrückt», schilderte er nach Weihnachten. Auch die linke Mundhälfte und die Zunge verursachten Probleme. «Aber ich glaube und hoffe, dass sich alles bessern wird», berichtete Andrew Wheeler, der im Media Centre auch wegen seines liebenswürdigen und entgegenkommenden Charakters und seiner Schlagfertigkeit sehr geschätzt wurde.
Der Brite war kurz vor Corona aus Kostengründen von Kalifornien nach Texas übersiedelt. Er trauerte um seine 2014 durch ein Krebsleiden verstorbene geliebte Frau Emily und verlor durch die Corona-Krise seine Einkommensquelle, weil er aus gesundheitlichen Gründen und wegen der Covid-Beschränkungen nicht zu den Grand Prix reisen konnte.
2021 und 2022 fotografierte er noch beim Texas-GP, in diesem Jahr reiste er auch nach Motegi, berichtete aber von seiner Einsamkeit, von seinen oft unerträglichen Schmerzen, seinen unüberwindlichen Gleichgewichtsstörungen und seinen finanziellen Sorgen, da ihn die amerikanischen Gesundheitseinrichtungen mit hohen Rechnungen heimsuchten. Andrew Wheeler startete eine Crowd-Funding-Aktion und berichtete vor wenigen Tagen noch erfreut über die tatkräftige finanzielle Hilfe von Freunden und den Kollegen aus dem GP-Paddock.
Andrew Wheeler hat seine Fotografen-Tätigkeit im Motorradrennsport 2005 begonnen.
Auf Facebook postete der bis zu seiner langwierigen Erkrankung immer gut gelaunte Spitzenfotograf zuletzt am liebsten Bilder seiner geliebten Katze Widget, die seine Einsamkeit erträglicher machte sowie die Ergebnisse seiner einmaligen Kochkünste. Andrew hatte sich 2022 sogar für einen Kochwettbewerb in einer US-TV-Show beworben.
Das nähere Umfeld von Andrew Wheeler geht davon aus, dass der Tod eine Spätfolge des Spinnenbisses und der daraus entstandenen gesundheitlichen Probleme ist.
Die MotoGP-Gemeinde hat einen wertvollen Menschen und einen der besten Fotografen verloren.
RIP, Andrew.