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Unikum bei Suzuki: Fahrer bekamen nie einen Maulkorb

Von Ivo Schützbach
Von 2015 bis 2022 trat Suzuki mit einem Werksteam in der MotoGP-Klasse an, die Kommunikation gegenüber den Medien war immer sehr offen. Die Verantwortlichen erklären, weshalb sie sich für diesen Weg entschieden.

Nach der Saison 2011 stieg Suzuki aus der MotoGP-WM aus, drei Jahre später kehrte der japanische Hersteller mit einem Werksteam zurück.

2015 und 2016 bildeten Aleix Espargaró und Maverick Vinales das Werksteam, 2017 und 2018 Andrea Iannone und Alex Rins.

2019 bekam Rins seinen spanischen Landsmann Joan Mir als neuen Teamkollege, dieses Duo sahen wir bis zum erneuten Rückzug von Suzuki aus der höchsten Kategorie zum Ende der Saison 2022.

Den größten Erfolg feierte das Suzuki-Team in der turbulenten ersten Corona-Saison 2020, als es nur 14 Rennen gab und Mir Weltmeister wurde. Rins glänzte damals mit Gesamtrang 3, Mir wurde 2021 ebenfalls Dritter.

Über all die Jahre kümmerte sich der Italiener Federico Tondelli um die Kommunikation des Suzuki-Werksteam, später bekam er den Spanier Alberto Gomez an seine Seite und zum Chef. Unser Kollege Greg Jedrzejewski von Prawda Moto führte mit den beiden auf seinem YouTube-Kanal ein ungewöhnliches Interview und sprach darüber, wie sie die acht Jahre Suzuki-Präsenz in MotoGP aus PR-Sicht erlebten.

«Wir müssen bei unserer Arbeit immer im Hinterkopf haben, dass wir nicht über Puppen sondern über Menschen reden», hielt Tondelli fest. «Die Fahrer sind Botschafter der Marke, letztlich aber auch nur Menschen. Als Menschen haben sie gute und schlechte Tage, sie sind frustriert und glücklich und zeigen sämtliche Emotionen. Alberto und ich waren ab der ersten Minute derselben Meinung: Wir gingen nie zu einem Fahrer oder Teammitglied und erklärten ihm, was er sagen darf und was nicht. Das war weder unser Ansatz noch unsere Vorstellung. Jeder durfte zu jeder Zeit sagen, was er wollte. Wir versuchten immer, ihnen Blickwinkel zu eröffnen – auch den Journalisten. Denn es gibt zu jeder Sache verschiedene Sichtweisen. Manchmal hat das auch etwas mit dem Zeitpunkt zu tun. Zum Beispiel nach einem technischen Ausfall ist man natürlich frustriert; zuerst muss man aber verstehen, was geschehen ist. Es ist nicht die Aufgabe eines Pressesprechers den Leuten zu erklären, was sie zu sagen haben.»

«Wir haben nie etwas zensiert», betonte Gomez. «Aber natürlich hat jede Firma eine Strategie und Philosophie, es gibt Leitlinien, die man respektieren muss. Statt Leute zu zensieren haben wir versucht ihnen beizubringen, wie sie sich gegenüber den Medien besser ausdrücken können. Oder bei speziellen Veranstaltungen mit Sponsoren; oder wenn das Team in einer Krisensituation steckte.»


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