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Pecco Bagnaia (Ducati): «Habe einige Lehren gezogen»

Von Günther Wiesinger
Weltmeister Pecco Bagnaia

Weltmeister Pecco Bagnaia

Ducati-Star Pecco Bagnaia weiß, dass er trotz des Titelgewinns 2022 zu viele Fehler gemacht hat. «Ich bin in fünf Rennen gestürzt», wirft er sich vor. Und er schildert, welche Lehren er sonst noch gezogen hat.

21, 42, 63 – und jetzt die Startnummer 1. Pecco Bagnaia stellt das Kennzeichen des Weltmeisters in diesem Jahr bei 21 Grand Prix zur Schau, und in der Superbike-WM macht es ihm sein Ducati-Kollege Álvaro Bautista nach.

Der MotoGP-Weltmeister aus Italien wird beim Sepang-Test von 8. bis 10. Februar erstmals auf die neu aufgestellte Konkurrenz treffen, und Ducati-Konstrukteur Gigi Dall’Igna hat für die Probefahrten in Malaysia Neuigkeiten auf dem Aerodynamik-Sektor in Aussicht gestellt.

Pecco, wird es bei der Ducati in der kommenden Saison bei der Aerodynamik zu starken Veränderungen kommen? Wie oft warst du mit der Desmosedici im Winter im Windkanal?

Ich habe im Vorjahr viel Druck gemacht, um die neue Verkleidung für 2022 zu bekommen. Denn wenn man sich an die Vergangenheit erinnert, war die Ducati-Aerodynamik sehr groß und umfangreich. Letztes Jahr haben wir endlich eine kleinere Verkleidung bekommen.

Der «Aero Body» für 2023 wird sehr ähnlich sein wie jener von 2022.

Doch die Aerodynamik-Abteilung von Ducati hat im Winter sehr emsig gearbeitet. Ich musste jedoch nie persönlich in den Windkanal. Sie haben die Möglichkeit, uns dort zu ersetzen. Sie brauchen uns Fahrer dort nicht.

Du hast heute erwähnt, dass du aus den Fehlern von 2022 gelernt hast. Was ist die wichtigste Lektion aus dem Vorjahr?

Ich möchte nicht mehr stürzen und möchte immer besser werden. Ich glaube, wir haben schon im Vorjahr einige Lehren aus den Geschehnissen gezogen.

Es lässt sich nicht verleugnen, dass ich viele Punkte verloren habe, weil ich in fünf der 20 Rennen gestürzt bin. Einmal wegen Nakagami, beim Startcrash in Catalunya. Dazu kommt das Ergebnis vom Regenrennen in Mandalika in Indonesien, wo ich nur 15. geworden bin und nur einen Punkt einkassiert habe.

Aber der wichtigste Punkt wird sein, die Ruhe zu bewahren und von Rennen zu Rennen zu schauen.

Ich muss den Fehler vermeiden, nervös oder ungeduldig zu werden wie zu Beginn der Saison 2022. Ich darf nicht mehr glauben, in einer einzelnen Kurve genug Vorsprung für eine komplette Runde herausholen zu können.

Gigi Dall‘Igna sagte, er habe für 2023 keine Revolution mehr geplant, sondern nur eine leichte Evolution. Denn im Vorjahr musste nach den ersten Tests für den Saisonstart ein Schritt zurück gemacht werden. Der neue Motor war dir zum Beispiel zu aggressiv. Kann Ducati dadurch etwas zurückfallen?

Ich habe sehr viel Vertrauen in Gigi. Überhaupt: Ich vertraue allen Ingenieuren von Ducati zu 100 Prozent.

Wenn sie sich für einen Weg entscheiden, dann unterstütze ich ihn.

Aber ehrlich gesagt, das letzte Jahr war etwas mühsam. Denn wir hatten 2021 ein unglaublich gutes Motorrad. Enea weiß das sehr gut, er ist 2022 damit gefahren.

Als ich bei den Wintertests 2022 die neue Ducati bekam, war ich ein bisschen verloren, ich konnte nicht mehr das wiederholen, was mir im letzten Saisondrittel 2021 gelungen ist.

Ich schlug dann beim Katar-Test im März vor, die Entwicklung etwas zu stoppen und so weit wie möglich zum Bike von 2021 zurückzukehren.

Von diesem Moment an haben wir begonnen, so viel besser zu arbeiten. Wir sind also im Grunde zwei Jahre mit demselben Motorrad gefahren.

Für die Entwicklung der neuen Ducati brauchten wir mehr Zeit. Am Prototyp der Wintertests 2022 waren zu viele Neuheiten verbaut. Es waren zu viele neue Ideen, die noch nicht alle ausgereift waren. Der Schritt war also zu groß.

In diesem Jahr treten wir nur mit einer leichten Evolution des 2022-Motorrads an.

Wir haben es im November in Valencia probiert. Der erste Eindruck war gut, ich habe Verbesserungen gespürt. Ich war sehr happy damit.

Ducati hat die zwei Titelgewinne zum Anlass genommen, das Team erstmals nach zehn Jahren wieder in Madonna di Campiglio zu präsentieren.

Ich bin froh, dass wir wieder im Trentino versammelt sind. Vor zwei Jahren habe ich Ducati-CEO Claudio Domenicali gefragt, ob wir nicht nach Madonna zurückkehren könnten. Er hat das als gute Idee bezeichnet.

Ich bin froh, dass es geklappt hat.

Auch für die Journalisten ist es ein netter Event, weil wir Zeit mit ihnen verbringen können, auch beim Abendessen, das ist gut für unser Verhältnis zu den Medien. Ich bin sehr gerne hier in Madonna.

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