Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Jonas Folger (KTM): «Lernprozess ist noch im Gange»

Von Günther Wiesinger
Red Bull-KTM-Testfahrer Jonas Folger (29) steuerte heute auch die GASGAS von Pol Espargaró für einen Funktionstest einige Runden lang. Aber wegen des Regens konnte der Testplan nicht zur Gänze erledigt werden.

Nachdem Jonas Folger am ersten Tag des MotoGP-Shakedown-Tests auf dem Sepang International Circuit in Malaysia nur sechs gezeitete Runden gedreht hatte, wurden am Montag mit Bike 2 für ihn offiziell 23 Runden gestoppt, mit dem Bike 1 zwei Runden. Der 29-jährige Bayer drehte allerdings auch mit einem ganz schwarzen Motorrad einige Runden, denn er wurde heute bei den sechs Runs von Pol Espargarós Crew-Chief Paul Trevathan betreut, wobei er auch das Nr.-1-GASGAS-Motorrad des Spaniers Pol Espargaró für den am Freitag beginnenden IRTA-Test vorbereiten und auf seine Funktionen überprüfen musste.

Die GASGAS RC16 wurde aber ganz diskret in Schwarz gehalten, weil Jonas Folger offiziell als Red Bull-KTM-Testfahrer unter Vertrag steht und aus Marketinggründen nicht für GASGAS werben sollte, zumal sich beim Tech3-Team von Hervé Poncharal auch der Mineralölsponsor von KTM unterscheidet – elf statt Mobil.

Jonas Folger war bester Laune, als er nach dem zweiten Testtag in Malaysia die Fragen von SPEEDWEEK.com beantwortete.

Jonas, wie hat dein Testprogramm für heute ausgeschaut? Und hast du trotz des Regen alle Aufgaben erledigen können?

Ja, ich habe heute auch mit dem Motorrad von Pol Espargaró einen Funktionstest machen können. Ich bin gestern wegen der ‘functional tests’ für Brad und Jack nur wenig zum Fahren gekommen. Ich habe gestern alle Bikes durchprobiert und geschaut, ob alles passt. Dann war der Tag auch schon vorbei. Heute hat es leider fast den ganzen Tag geregnet. Aber am Schluss habe ich noch vier oder fünf Turns mit Slickreifen fahren können.

Wir haben vielleicht heute von 15 Sachen, die auf der Liste standen, nur fünf geschafft.

Im Endeffekt ist es auch darum gegangen, die Sitzposition besser einzustellen und die ganze Ergonomie besser an mich anzupassen. Im Hintergrund werden dann alle Details gecheckt, die Elektronik und so weiter.

Beim IRTA-Test mit den Stammfahrern von Freitag bis Sonntag gehst du nicht mehr auf die Strecke?

Nein, ich bin zwar am Freitag noch vor Ort und in der Box. Aber da geht es darum, mir die Kommentare der Stammfahrer anzuhören. Ich werde auch auf der Strecke draußen zuschauen, damit ich auch dort einen Eindruck vom Motorrad bekomme. Aber am Freitagabend fliege ich dann wieder heim.

Als du 2019 MotoGP-Testfahrer bei Yamaha warst, wolltest du immer gern einmal mit frischen, weichen Reifen rausfahren, um deinen Speed zu testen. Wird dir KTM so eine Zeitenjagd morgen noch ermöglichen?

Das steht mal nicht im Vordergrund. Wichtiger ist, dass alles Sachen durchprobiert werden, die auf dem Plan stehen. Da geht es weniger um meine Performance, sondern in erster Linie um das Aussortieren neuer Teile oder das Bestätigen neuer Komponenten.

Vielleicht habe ich Glück und erwische mal einen neuen Satz Reifen zum richtigen Zeitpunkt, wenn mal grad alles passt.

Aber ehrlich gesagt, ich brauche auch noch einige Zeit, bis ich richtig ans Limit gehen kann. Bei jedem Run entdecke ich etwas Neues auf dem Bike, obwohl ich letztes Jahr auch schon ein paarmal mit der KTM gefahren bin. Mein Lernprozess ist noch nicht abgeschlossen.

Du hast gestern gesagt, ihr Testfahrer seid euch bei der Bewertung der Teile immer einig.

Bei den neuen Komponenten, die wir durchtesten, sind Dani Pedrosa und ich uns oft einig, obwohl wir eigentlich einen komplett anderen Fahrerstil haben und ich ca. 17 kg schwerer bin als er. Denn ich wiege 73 kg.

Dani Pedrosa hat in Sepang drei MotoGP-Rennen gewonnen. Kann er dich morgen im Schlepptau nicht mal auf eine schnelle Runde mitnehmen?

(Er lacht). Ja, wenn dafür Zeit ist, frage ich ihn schon. Aber bisher waren Dani und ich sehr stark mit anderen Aufgaben beschäftigt. Wir haben uns auch noch nie auf der Strecke getroffen. Bisher ist jeder für sich gefahren. 

Aber wenn es sich ergibt... Doch beim Testen stehen andere Dinge im Vordergrund.

Es gibt am Abend heute noch ein Technical Meeting. Aber wahrscheinlich erfahre ich erst morgen, was noch gemacht werden muss. Es muss jetzt überlegt werden, was morgen noch am Wichtigsten ist, weil wir nur noch den einen Tag haben. 

Ergebnisse Shakedown-Test Sepang, Tag 2 (6.2.):

1. Crutchlow, Yamaha Test 3, 2:02,079 min
2. Pirro, Ducati Bike 1, 2:02,598 min, + 0,519 sec
3. Augusto Fernández, GASGAS Bike 1, 2:02,770, + 0,691
4. Savadori, Aprilia Bike C, 2:02,948, + 0,869
5. Folger, KTM Bike 2, 2:04,125, + 2,046
6. Pirro, Ducati Bike 3, 2:06,884, + 4,805
7. Savadori, Aprilia Bike A, 2:07,457, + 5,378
8. Augusto Fernández, GASGAS Bike 2, 2:12,255, + 10,176
9. Bradl, Honda Bike 1, 2:13,419, + 11,340
10. Crutchlow, Yamaha Test 2, 2:13,745, + 11,666
11. Crutchlow, Yamaha Test 1, 2:14,017, + 11,938
12. Savadori, Aprilia Bike B, 2:19,951, + 17,872
13. Folger, KTM Bike 1, 2:26,188, + 24,188

Ergebnisse Shakedown-Test Sepang, Tag 1 (5.2.):

1. Crutchlow (Yamaha Test 2), 2:01,146 min
2. Augusto Fernández (GASGAS), + 0,185 sec
3. Yamaha Test 1, + 0,427
4. Bradl (Honda Bike 2), + 0,459
5. Savadori (Aprilia Bike D), + 0,500
6. Yamaha Test 3, + 0,801
7. Pirro, Ducati, + 0,969
8. Bradl (Honda Bike 1), + 1,069
9. Augusto Fernández (GASGAS Bike 2), + 1,331
10. Savadori (Aprilia Bike C), + 1,700
11. Savadori (Aprilia Bike G), + 1,793
12. Folger (KTM, Bike 2), + 2,540
13. Folger (KTM Bike 1), + 3,509

Ohne Zeitnahme-Transponder:
Dani Pedrosa (KTM), inoffiziell gestoppt: 2:00,4 min

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