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Raúl Fernández (Aprilia/6.): «Wie ein Verbrechen»

Von Sarah Göpfert
Raúl Fernández schwärmte nach zwei Testtagen in Malaysia von seiner neuen RNF-Aprilia und überraschte am Samstag mit der sechstschnellsten Zeit. Gleichzeitig gab der Spanier offenherzig Einblicke in seine Gefühlswelt.
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Nach einer rekordverdächtigen Moto2-Saison 2021 erlebte Raúl Fernández im vergangenen Jahr mit KTM ein schwieriges Debüt in der Königsklasse, das ihn mit 14 WM-Punkten auf Gesamtrang 22 stranden ließ. Für die Saison 2023 wechselt der Spanier ins neue Aprilia-Kundenteam von RNF an die Seite des fünffachen MotoGP-Siegers Miguel Oliveira. Im Gegensatz zum Aprilia Werksteam werden beide Piloten dabei auf der 2022er Version des Motorrades aus Noale unterwegs sein.

«Ich freue mich sehr, wieder auf die Aprilia zu steigen», verkündete Fernández beim ersten offiziellen MotoGP-Test des Jahres in Sepang und stellte anschließend klar: «Mein Job während der Vorsaison ist es, mein Selbstvertrauen wiederzufinden. Dann werden die schnelleren Rundenzeiten von allein kommen.»

Am Freitag hatte der 22-Jährige 55 Runden abgespult und den Tag auf Gesamtrang 15 beendet. Trotz der wechselhaften Streckenbedingungen am Samstag fand sich Fernández gut zurecht und verbesserte sich im Vergleich zum Vortrag um knapp sieben Zehntelsekunden. Mit 0,376 sec Rückstand auf die Bestmarke von Prima-Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin landete der Madrilene damit auf Platz 6.

«Mit dem Wetter war es schwierig, denn die Strecke war nie komplett trocken. Dennoch habe ich die Zeit genutzt, um das Bike und die Reifen weiter zu verstehen. Dabei haben wir nicht allzu viel an den Einstellungen verändert. Ich habe keine Zeitenjagd gestartet, dennoch war meine Rundenzeit nicht schlecht. Ich genieße das Fahren, dadurch ist alles einfacher», so Fernández.

Der zehnfache GP-Sieger machte nach dem vergangenen Jahr kein Geheimnis daraus, dass er sich auf der Tech3-KTM nicht wohlgefühlt hat. Auch beim Sepang-Test eröffnete er einmal mehr seine damalige Gefühlslage: «Ich habe die letzte Saison nicht genossen.»

Daran anknüpfend erklärte der Aprilia-Neuzugang: «Mein Ziel ist es, das Fahren auf dem Bike zu genießen. Denn wenn man das nicht tut, ist das für einen Fahrer wie ein Verbrechen und kann schnell seine Karriere zerstören. Du musst an deinem Job Spaß haben und ich bin glücklich, diesen Spaß beim Fahren wiedergefunden zu haben. Ich fühle mich bei Aprilia wie zuhause, denn ich habe auch meinen Crew-Chief von 2021 aus der Moto2 wieder», verwies er auf Noe Herrera.

Trotz dieser positiven Worte ist sich Raúl Fernández bewusst, dass noch einige Arbeit vor ihm liegt. «Wenn es am Sonntag und beim Test in Portugal regnen sollte, bin ich noch nicht bereit, ein Rennen mit der Aprilia zu fahren. Ich hoffe auf trockenes Wetter, da wir noch viele Dinge verstehen und testen müssen.»

Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:

1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996

Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)

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