MotoGP-Kolumne: Marquez muss ins Ducati-Werksteam

Aleix Espargaró: «2023er-Aprilia definitiv besser»

Von Nora Lantschner
Aleix Espargaró äußerte sich am letzten MotoGP-Testtag in Sepang zu den Kräfteverhältnissen, den Fortschritten an der RS-GP23, der Zusammenarbeit mit dem RNF-Kundenteam und den Hoffnungen für Portimão.

Der verregnete Samstag war für Aleix Espargaró ein verlorener Tag, am Sonntag gestalteten sich die Bedingungen zum Abschluss des Sepang-Tests trotz nächtlichen Regens deutlich besser. Espargaró gelang am frühen Nachmittag in 1:58,307 min eine klare Steigerung, damit lag er zwei Stunden vor Testschluss auf dem zweiten Rang. Wenn es trocken bleibt, werden im Finish allerdings noch Zeitenjagden erwartet.

Zuvor gönnte sich der Aprilia-Kapitän eine verspätete Mittagspause und gab in seiner vorgezogenen Presserunde sein Fazit zum ersten Test des Kalenderjahres ab. «Ich liebe die Medien, aber meine Familie liebe ich mehr, deshalb will ich nach Hause», lachte der Vater von Zwillingen.

Wieder ernst fasste der WM-Vierte des Vorjahres zusammen: «Ich habe das Gefühl, dass sich im Vergleich zu 2022 nicht viel verändert hat: Die Ducati ist noch immer das beste Motorrad, mit sehr guten Fahrern. Ich habe ein bisschen Mühe, wegen der Bedingungen am zweiten Tag bin ich nicht viele Runden gefahren. Es war nicht einfach für mich zurückzukommen und schnell zu sein. Runde für Runde fühle ich mich aber besser und das 2023er-Bike ist definitiv besser als das 2022er-Bike. Wir müssen aber noch geduldig sein und sehen, ob es ausreicht oder nicht.»

Beim Portimão-Test stehen den MotoGP-Assen am 11. und 12. März zwei weitere Testtage zur Verfügung, dort ist für die Aprilia-Piloten eine weitere Entwicklungsstufe des Motors vorgesehen. «Romano Albesiano hat uns gesagt, dass die Rennmotoren, die in Noale auf dem Prüfstand sind, ein bisschen besser sind. Wir gehen Schritt für Schritt vor, die Ingenieure haben jetzt einen Monat Zeit, alles kann sich verbessern.»

Was kann die RS-GP23 jetzt schon besser als das Vorgängermodell, mit dem Aleix Espargaró beim Argentinien-GP 2022 den ersten MotoGP-Sieg fixierte? «Die erste Sache ist das Kühlsystem. Im Vorjahr war es ein Albtraum, ich habe mich in Thailand, Indonesien und hier in Malaysia verbrannt. Es war sehr schwierig, das Motorrad zu fahren. Jetzt haben sie einen super guten Job gemacht, das Motorrad wird viel besser gekühlt. Wir haben auch eine etwas höhere Drehzahl, das Motorrad ist auf den Geraden ein bisschen schneller. Es ist außerdem schmaler, ich kann in den Richtungswechseln also aggressiver sein. Die neue Aerodynamik ist ein kleines bisschen besser für den Top-Speed, dennoch ist das Einlenkverhalten gleich geblieben oder vielleicht sogar besser», zählte er auf.

«Insgesamt haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, in allen Bereichen. Einen sehr kleinen Schritt, aber wenn du überall einen kleinen Schritt machst, ohne damit etwas anderes zu zerstören, ist es sehr positiv», unterstrich der 33-jährige Spanier. «Hoffentlich können wir in Portimão noch einen Schritt machen.»

Dazu sollen auch die Informationen aus dem neuen Aprilia-Kundenteam von RNF mit Miguel Oliveira und Raúl Fernández beitragen. «Der Datenaustausch ist sehr wichtig, ich habe davon tatsächlich schon profitiert», verriet Aleix Espargaró. «Ich konnte am Samstag wegen meines Sturzes nicht viel fahren, ich habe am Abend aber die 1:58er-Zeit von Miguel analysiert. Er war im vierten Sektor im Vergleich zu meiner Runde vom Freitag sehr stark. Sie haben auch einige neue Dinge am Motorrad, die ich nicht habe, denn jemand muss die Kilometer abspulen. Ich hoffe, dass Aprilia das Kundenteam nutzen wird.»

Ergebnis Sepang-Test, 12.2., Stand 15 Uhr:

1. Martin, Ducati, 1:58,204 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,103 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,150
4. Marini, Ducati, + 0,438
5. Viñales, Aprilia, + 0,441
6. Marc Márquez, Honda, + 0,462
7. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,506
8. Pol Espargaró, + 0,593
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,713
10. Bastianini, Ducati, + 0,788
11. Oliveira, Aprilia, + 0,828
12. Bagnaia, Ducati, + 0,836
13. Quartararo, Yamaha, 0,864
14. Di Giannantonio, Ducati, + 1,068
15. Mir, Honda, + 1,123
16. Zarco, Ducati, + 1,124
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,186
18. Rins, Honda, + 1,323
19. Nakagami, Honda, + 1,433
20. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,456
21. Brad Binder, KTM, + 1,533
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,719
23. Bradl, Honda, + 2,231
24. Miller, KTM, + 2,247

Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:

1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996

Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)

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