Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

MotoGP-Tests: Drei festgelegte Pisten, nur 200 Reifen

Von Günther Wiesinger
Um Kosten zu sparen, wurden die Testmöglichkeiten in der MotoGP-Klasse stark eingeschränkt. Die genauen Vorschriften kennen nur die eingeweihten Teammanager – und SPEEDWEEK.com.

Weil die Anzahl der offiziellen MotoGP-Tests wegen der zeigenden Anzahl der Grand Prix von Jahr zu Jahr reduziert wird, kommt den Aufgaben der Testteams und der Testfahrer immer mehr Bedeutung zu. Die Stammfahrer dürfen jetzt nur noch den zweitägigen Valencia-Test nach dem WM-Finale absolvieren, dann drei Tage in Sepang, zwei Tage in Portimão (11./12. März) und dazu die drei Montag-Tests in Jerez, Catalunya und Misano.

Auch die Testfahrer wie Michele Pirro (Ducati), Cal Crutchlow (Yamaha), Stefan Bradl (Honda), Lorenzo Savadori (Aprilia) und Dani Pedrosa sowie Jonas Folger (KTM und GASGAS) dürfen nicht beliebig Sprit und Reifen verheizen. Denn in der Nacht nach dem WM-Finale müssen die Werke jeweils drei Teststrecken für die kommende Saison festlegen, und nur auf diesen dürfen die Testteams der Hersteller vor dem GP-Termin üben. In den letzten zwei Wochen vor dem GP-Termin jedoch nicht mehr!

Diese Maßnahme trägt zur Kostensenkung bei, denn Ducati hat vor Inkrafttreten dieser Vorschrift zeitweise vor fast jedem Europa-GP mit Michele Pirro getestet wird und die Bikes für die Werksfahrer fürs FP1 abgestimmt.

Außerdem bekommt jedes Werk nur noch 200 Reifen pro Jahr für das Testteam. In der Saison 2022 und in den Jahren zuvor wurden noch 240 Reifen an die Testteams geliefert. Aus diesem Grund wurde Jonas Folger bei KTM beim Shakedown-Test in Sepang keine Zeitenjagd ermöglicht. Die frischen Reifen verwendete vorzugsweise Dani Pedrosa, der allein für die Performance-Tests zuständig ist.

Für die Wildcard-Einsätze erhalten die Testfahrer wie Pedrosa und Pirro bei den Grand Prix die übliche Allocation der Stammfahrer, also 22 Slicks – zwölf Hinterreifen, zehn Vorderreifen. Hinten wird es 2023 nur noch zwei statt drei unterschiedliche Compounds pro Weekend geben.

Bei den offiziellen MotoGP-Tests erhalten die 22 Stammfahrer («contracted riders») jeweils eine eigene Allocation: In Sepang wurden 20 Slick-Reifen pro Fahrer zugeteilt (zehn für vor, zehn für hinten), dazu bei Interesse noch je zwei neue Experimental-Vorderreifen.

Übrigens: In der Zeit vor Corona gab es eine Phase, als auch die Stammfahrer noch jeweils fünf private Testtage pro Saison absolvieren durften. In der Moto3 und Moto2 ist das heute noch der Fall; dafür finden dort keine teuren Übersee-Tests mehr statt. 

Die Teststrecken der Werke 2023:

Aprilia
Valencia, Jerez, Misano
Ducati
Mugello, Jerez, Misano
Honda
Motegi, Jerez, Misano
KTM
Valencia, Jerez, Misano
Yamaha
Motegi, Jerez, Mugello

Für die unterschiedliche Auswahl der Rennstrecken gibt es triftige Gründe. Honda und Yamaha wählen jeweils Motegi aus, damit die japanischen Testfahrer neue Teile bereits in Japan vorsortieren und bewerten können, bevor sie nach Europa geliefert werden. Ducati hingegen nimmt Mugello hinzu, weil der GP von Italien für die Ducatisti besonders wertvoll ist und die Desmosedici quasi auf dieser schnellen Piste groß geworden ist.

KTM verzichtet hingegen auf den Red Bull Ring als Teststrecke, weil dort im Winter und Frühjahr aus klimatischen Gründen und der Höhenlage (700 Meter ü.d.M.) nicht gefahren werden kann.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa.. 27.04., 18:30, Das Erste
    Sportschau
  • Sa.. 27.04., 18:45, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Sa.. 27.04., 19:00, Eurosport 2
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
  • Sa.. 27.04., 19:10, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Sa.. 27.04., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Sa.. 27.04., 20:00, Motorvision TV
    Rallye: World Rally-Raid Championship
  • Sa.. 27.04., 20:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa.. 27.04., 20:55, Motorvision TV
    Rally
  • Sa.. 27.04., 21:25, Motorvision TV
    Rallye: NZ Rally Championship
  • Sa.. 27.04., 21:55, Motorvision TV
    UK Rally Show
» zum TV-Programm
5