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Pecco Bagnaia (Ducati/1.): «Vorteil größer als 2022»

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia fühlt sich an der Algarve richtig wohl

Pecco Bagnaia fühlt sich an der Algarve richtig wohl

Die Startnummer 1 fuhr am ersten MotoGP-Testtag in Portimão auch auf Platz 1 der Zeitenliste: Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia kann seine Zuversicht nicht verbergen, auch wenn vor voreiligen Schlüssen warnt.

Bis auf 0,046 sec kam Pecco Bagnaia am Samstag in Portimão an seinen eigenen All-Time-Lap-Record auf dem 4,592 km langen Achterbahn-Kurs heran.

«Ich bin glücklich mit meinem Tag», grinste der Titelverteidiger. «Wir haben viele Dinge getestet und alles, was wir am Motorrad verändert haben – sei es beim Set-up oder im Hinblick auf die Entwicklung, war gut. Wir haben unsere Situation verbessert, die auf dieser Strecke im Vorjahr schon gut war. 2021 war es noch besser, aber 2022 war es auch okay mit dem alten Motorrad. In diesem Jahr aber haben wir schon auf einem guten Level begonnen.»

«Man muss dazu auch sagen, dass ich diese Strecke und dieses Layout wirklich sehr mag. Es passt auch gut zu meinem Fahrstil», räumte der 26-jährige Italiener ein. «Ich fühle mich aber überall sehr gut – auf der Bremse, im Kurveneingang, in Sachen Kurvenspeed. Im Moment funktioniert alles perfekt. Aber der Sonntag ist noch einmal ein Tag, an dem wir versuchen werden, für das Rennwochenende etwas zu probieren. Vielleicht simulieren wir auch den neuen Zeitplan. Unseren Job mit dem neuen Motorrad haben wir fast erledigt. Wir haben schon 90 Prozent unserer Arbeit abgeschlossen.»

Das klingt nach keinen guten Nachrichten für die Konkurrenz. Honda etwa vergleicht noch Chassis-Varianten, Yamaha hat auch noch zu tun. «Ja, ich habe gesehen, dass Ducati und Aprilia im Moment unschlagbar sind, sie sind sehr konkurrenzfähig», bestätigte Bagnaia, der aber gleichzeitig mahnte: «Es ist aber sehr schwierig zu sagen. Vor Jahren war es noch einfacher, die Tests zu verstehen. Wenn man sich jetzt zum Beispiel die Pace anschaut, dann weiß man nicht, welche Reifen und welche Teile sie getestet haben. Ich weiß es also nicht, aber es sieht im Moment danach aus, als hätten wir einen größeren Vorteil als im Vorjahr. Es sieht so aus, aber: Ich will nichts vor dem Rennen sagen. Den Fehler habe ich schon einmal gemacht und wiederholen will ich ihn nicht.»

Sicher ist: Ducati steht besser da als in den Wintertests 2022. «Im Vorjahr war der Test ein großes Desaster, ganz ehrlich», gestand der Weltmeister, der es rückblickend natürlich locker nehmen kann. «Wir hatten Glück, weil wir das Problem verstanden haben und nach zwei Rennen schon weiter vorne waren. Das neue Motorrad ist dem letztjährigen Bike ähnlicher, aber es hat etwas, was ein bisschen anders ist. Der Fahrstil und die Herangehensweise an die Bremsphase sind deshalb ein bisschen anders, aber ich muss sagen, ich mag es sehr.»

Pecco machte im Vorjahr auf dem Weg zu seinem ersten MotoGP-Titel bekanntlich einen 91-Punkte-Rückstand zur Halbzeit der Saison noch wett. Heißt das im Umkehrschluss, dass er nun auch nicht zu zuversichtlich sein darf? «Ich bin schon glücklich, aber wie ich diese Punkte aufgeholt habe, können das auch alle anderen machen. Deshalb gilt es, ruhig zu bleiben und Schritt für Schritt zu arbeiten.»

«Ich bin sehr glücklich, dass wir in die Richtung gehen, die mir auf dem Motorrad gefällt. Wir haben ein bisschen an Top-Speed eingebüßt, aber wir haben beim Handling viel dazugewonnen. Das ist wichtiger», fasste der elffache MotoGP-Sieger zusammen.

Tatsächlich lagen in der Top-Speed-Liste des Samstags mit Luca Marini (340,6 km/h), Marco Bezzecchi (337,5 km/h) und Alex Márquez (337,5 km/h) drei Ducati Desmosedici GP22 in den Top-4, die übrigens von Aleix Espargaró auf der Aprilia RS-GP (338,5 km/h) komplettiert wurden. Bagnaia Höchstwert dagegen waren 334,3 km/h.

Ergebnisse Portimão-Test, Samstag (11.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:38,771 min
2. Marini, Ducati, + 0,234 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,254
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,565
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,689
6. Oliveira, Aprilia, + 0,695
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,837
8. Quartararo, Yamaha, + 0,843
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,870
10. Martin, Ducati, + 0,872
11. Rins, Honda, + 0,875
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,877
13. Zarco, Ducati, + 0,945
14. Mir, Honda, + 1,005
15. Brad Binder, KTM, + 1,152
16. Miller, KTM, + 1,216
17. Bastianini, Ducati, + 1,238
18. Bradl, Honda, + 1,391
19. Marc Márquez, Honda, + 1,399
20. Pirro, Ducati, + 1,565
21. Morbidelli, Yamaha, + 1,643
22. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,736
23. Nakagami, Honda, + 1,871
24. Augusto Fernández, GASGAS, + 2,000

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