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Michelin: Mehr Soft-Hinterreifen, neuer Vorderreifen

Von Mario Furli
Piero Taramasso

Piero Taramasso

Piero Taramasso, Zweirad-Manager von Michelin, erläutert die Änderungen in der Reifen-Allocation für die MotoGP-Saison 2023, die Auswahl für den Saisonauftakt und die Pläne für 2024.

«Alle Reifen haben gut funktioniert, der Grip war gut, die Konstanz war auch sehr gut», fasste Piero Taramasso nach dem Portimão-Test zusammen. «Die Rundenzeiten waren auch sehr gut: Zehn Fahrer sind unter dem All-Time-Lap-Record von 2021 geblieben. Das bedeutet, dass es mit den Motorrädern Fortschritte gibt und dass sie auch mit den Reifen ein immer besseres Gefühl haben. Das sind gute Nachrichten für die Weltmeisterschaft 2023.»

«Bekanntlich gibt es 2023 nicht mehr drei Hinterreifen-Spezifikationen, sondern zwei. Das ist die größte Veränderung», rief Taramasso in Erinnerung. «Statt Soft, Medium und Hard werden wir beim Hinterreifen nun also Soft und Medium haben – und zwar 7 bzw. 5 pro Fahrer und Rennwochenende. Das auch in Hinblick auf das neue Sprint-Format, den Fahrern werden also mehr weiche Reifen für die ‚time attack‘ und den Sprint zur Verfügung stehen.»

«Mehrere Fahrer sind in Portimão auch eine Sprint-Simulation gefahren. Einige mit dem weichen Hinterreifen, einige mit Medium», verriet der Italiener. «Wir haben sehr wertvolle Erfahrungen gesammelt, um den Reifenverschleiß und den Drop vorab einzuschätzen.»

Den MotoGP-Piloten stand neben der Standard-Allocation (vorne wie gewohnt Soft, Medium und Hard) beim Portimão-Test auch der neue Vorderreifen zur Verfügung, der erstmals im Vorjahr in Misano und zuletzt auch in Sepang getestet worden war. «Die Mischung ist mittelhart bis hart, der Reifen bietet den Grip eines Medium-Reifens und die Stabilität des harten Reifens», versprach der Michelin-Manager. «Diesen neuen Compound können wir auf sieben bis acht Strecken bringen. Der Reifen könnte den harten Vorderreifen auf Strecken ersetzen, auf denen die Anforderungen weniger hoch sind, oder den Medium-Reifen, wenn die Anforderungen besonders hoch oder die Bedingungen sehr heiß sind.»

«Die Mehrheit der Fahrer hat den Reifen positiv bewertet, Support und Grip sind gut. Manch andere Fahrer haben keinen großen Unterschied im Vergleich zum Standard-Medium festgestellt. Negative Kommentare zu dieser neuen Mischung für den Vorderreifen gab es aber keine», unterstrich Taramasso.

«Jetzt müssen wir entscheiden, welche Reifen wir für den Grand Prix bringen werden», blickte Taramasso auf den WM-Auftakt vom 24. bis 26. März voraus. «Hinten steht es fest, es werden die zwei Mischungen sein, die auch beim Test zum Einsatz gekommen sind. Vorne haben wir jetzt vier Spezifikationen, die alle gut funktionieren. Wir werden die Entscheidung erst im letzten Moment fällen, abhängig vom Wetter: Ist es kühler, werden wir den neuen Reifen als Hard-Spezifikation bringen. Ist es heiß, werden wir den Hard aus dem Vorjahr beibehalten, von dem wir wissen, dass er bei warmen Bedingungen gut funktioniert.»

Gleichzeitig arbeitet Michelin in diesem Jahr übrigens schon an einem Vorderreifen für 2024, um den durch Aerodynamik, Devices und Co. steigenden Anforderungen gerecht zu werden. «Im Mai oder Juni werden wir einen Prototyp bereit haben, den die Testfahrer der Hersteller anfangen werden zu testen», kündigte Taramasso an. «Wir hoffen, dass wir den Reifen dann am Ende dieser Saison oder Anfang 2024 bei den Tests mit den Stammfahrern einsetzen können.»

Portimão-Test, kombinierte Zeiten (11./12.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:37,968 min
2. Zarco, Ducati, + 0,296 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,334
4. Marini, Ducati, + 0,342
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,383
6. Bastianini, Ducati, + 0,405
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,434
8. Martin, Ducati, + 0,466
9. Brad Binder, KTM, + 0,512
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,601
11. Oliveira, Aprilia, + 0,616
12. Viñales, Aprilia, + 0,710
13. Mir, Honda, + 0,794
14. Marc Márquez, Honda, + 0,810
15. Rins, Honda, + 0,814
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,886
17. Miller, KTM, + 0,941
18. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,006
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,098
20. Nakagami, Honda, + 1,341
21. Di Giannantonio, Ducati, + 1,673
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,699
23. Pirro, Ducati, + 2,131
24. Bradl, Honda, + 2,194

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