Raúl Fernández: «Vertrauen und Freude wiederfinden»

Von Günther Wiesinger
Das neue Aprilia-Kundenteam: Raúl Fernández und Miguel Oliveira

Das neue Aprilia-Kundenteam: Raúl Fernández und Miguel Oliveira

Nach den Rückschlägen 2022 beginnt Raúl Fernández in der MotoGP noch einmal von vorne. Er dämpft die Erwartungen und lobt die Saisonvorbereitung. Als «neuen Márquez» bezeichnet ihn vorläufig niemand mehr.

Raúl Fernández wollte sich schon im Sommer 2021 mit dem MotoGP-Kundenteam von Razlan Razali verbünden und 2022 auf einer Yamaha in der Königsklasse debütieren. Es gab sogar die Absicht, ihn für rund 500.000 Euro Ablöse aus dem KTM-Vertrag herauszukaufen. Aber am Ende wollte Yamaha die Vereinbarung mit den Österreichern nicht brechen, und als auch noch Petronas den Rückzug für 2022 erklärte, einigten sich Raúl und sein Management für eine weitere Saison mit der Pierer Mobility AG.

Jetzt beginnt Raúl Fernández mit einem Jahr Verspätung bei RNF ein neues MotoGP-Kapitel. Bei den letzten beiden Tests hat der Spanier in Sepang und Portimão die Plätze 11 und 16 erreicht. Die Rückstände lagen bei 0,812 sec und 0,886 Sekunden, während Teamkollege Oliveira auf den Rängen 15 und 11 landete.

«Die Tests sind gut verlaufen, aber es macht jetzt keinen Sinn, jetzt auf Podestplätze zu hoffen», erklärte Raúl heute bei der Teamvorstellung im Casino von Estoril in Portugal. «Aber wir haben eine gute Saisonvorbereitung gehabt, wir haben viele Runden mit gebrauchten Reifen abgespult. Wir haben das Motorrad für den Saisonstart sehr gut vorbereitet. Ich verstehe jetzt besser, wie man die Elektronik mit gebrauchten Reifen nutzen muss. Das ist mir im Vorjahr auf manchen Strecken noch schwergefallen.»

«Jetzt funktionieren auch die Long-runs besser. Doch in Portugal hatte ich beim Test ein Problem, weil ich vor der ‘time attack’ gestürzt bin. Dadurch ist die Zeitenjagd ins Wasser gefallen», schilderte Fernández.

Raúl Fernández kam im KTM-Tech3-Team in der MotoGP-WM 2022 über den 22. Rang mit 14 Punkten in 20 Rennen nicht hinaus. Teamkollege Remy Gardner ging es nicht viel besser – Rang 23 mit 13 Zählern.

Deshalb betrachtet der Aprilia-Neuling die Saison als Neustart, er beginnt quasi noch einmal bei Null. «Klar, das ist meine zweite MotoGP-Saison, aber stelle mir vor, das ist mein erstes Jahr. Denn das Vorjahr war zu schwierig, ich habe das komplette Vertrauen verloren, das ich nach 2021 angesammelt hatte.»

Denn nach zwei Moto3-Siegen 2020 hat Raúl als Moto2-Rookie 2021 acht Rennen gewonnen und den Titel nur knapp um vier Punkte gegen den älteren Gardner (fünf Saisonsiege) verspielt.

Deshalb debütierte Fernández 2022 mit hohen Erwartungen in die «premier class», auch KTM und das Tech3-Team trauten ihm nach einer Anpassungsphase Top-Ten-Ergebnisse zu. Er wurde längst als «neuer Marc Márquez» gefeiert. Aber es reichte auf der nicht überall konkurrenzfähigen KTM RC16 nie für die Top-Ten; zwei zwölfte Plätze stehen als bisher beste MotoGP-Ergebnisse zu Buche.

«Wenn mich die Journalisten in den letzten Monaten nach meinen Zielen für 2023 gefragt habe, habe ich immer dieselbe Antwort gegeben», sagt der zehnfache GP-Sieger. «Ich möchte mein Gefühl zurückerobern, wieder ein Lächeln im Gesicht bekommen und mich auf die Zeit auf dem Bike freuen. Jede andere Einstellung oder Zielsetzung wäre nicht sinnvoll. denn ich habe ich schwieriges Jahr hinter mir. Ich will jetzt keine Vergleiche mehr anstellen. das ist mein erstes Jahr mit Aprilia und mit RNF. Uns ist eine wirklich gute Vorsaison gelungen. Und das vorrangige Ziel lautet: Ich möchte die Freude am Fahren wieder finden.»


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