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Jack Miller (KTM): «Wurde als Rennfahrer engagiert»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller berichtete nach Platz 4 im Sprintrennen von Portimão über den unberechenbaren Wind. Dann erklärte er, warum er den Testergebnissen keine Bedeutung zugemessen hat.

Jack Miller hat sich in Portimão nach der Freitag-Bestzeit gleich noch den vierten Platz im Sprint Race und damit den vierten WM-Zwischenrang gesichert. Der australischer Red Bull-KTM-Werkspilot hatte wie seine MotoGP-Kollegen am Samstag mit dem teilweise heftigen Wind zu kämpfen. «Es war unterhaltsam, ich hatte dauernd einen Pulsschlag von 190», schilderte er. «Der Wind war schwer berechenbar. Wenn mich in Turn 1 die Bikes überholt haben, musste ich zweieinhalb Meter vom Kerb wegbleiben, weil der Wind so stark gegen die Front geblasen hat, dass du mindestens zwei Meter zur Seite geweht worden bist. Aber es gab keine Zwischenfälle in meiner Gruppe. Das Fahren hat Freude gemacht.»

«Thriller Miller» kam mit den Plätzen 17 und 18 von den Tests in Sepang und Portimão zum Saisonauftakt in die Algarve. «Ich habe in 95 Prozent der Berichte gelesen, dass wir mit der KTM chancenlos sind. Aber die Medien haben vergessen: Testen ist testen und Racing ist Racing. Ich bin hier nicht als Testfahrer engagiert, sondern als Rennfahrer. Also werde ich nicht zwei Wochen vor dem ersten Grand Prix bei einem Test Kopf und Kragen riskieren. Ich kann die Schwächen und die Stärken des Motorrads. Unsere Ingenieure waren in der Lage, in die Richtung zu arbeiten, die mir gefällt, die ich gesucht habe.»

«Ich war nicht komplett happy mit den Tests im Winter», ergänzte Jack. «Aber beim Set-up der Motorbremse und der anderen elektronischen Systeme haben wir dann Fortschritte gemacht. Die KTM-Techniker konnten mir ein Bike hinstellen, das sehr gut abbremst und beim Bremsen wenig rumrutscht.»

«Da wir im Sprint mindestens 15 km/h Gegenwind hatten, können wir vorläufig noch nicht genau beurteilen, wie es bei den verschiedenen Herstellern mit dem Top-Speed aussieht. Meine KTM hat beim Durchfahren der Zielkurve einen unglaublichen Grip, dadurch bekam ich einen ausgezeichneten Drive und kam schon mit sehr viel Speed auf die Zielgerade raus. Wenn ich dann noch einen Windschatten hatte, konnte ich überholen.»

Miller weiß aber, dass die Ducati immer noch etwas mehr Speed haben. «Dafür haben wir bei der Fahrbarkeit des Motors einen massiven Fortschritt erreicht», versicherte er. Man konnte sehen, dass mein Bike einen unglaublichen Hinterradgrip hatte. Und nicht nur das, ich habe den Soft-Hinterreifen wirklich viel abverlangt. Aber er hat diese zwölf Runden gut durchgehalten.»

Im 25-Runden-Rennen am Sonntag wird Miller den Hard-Hinterreifen verwenden. «Ich habe mit diesem Bike noch keine richtige Rennsimulation gemacht. Wir müssen also abwarten. Der Medium funktioniert bei uns nicht ordentlich. Der harte Hinterreifen ist besser für uns. Er hat die Bezeichnung H.»

Jack Miller lobte wie schon am Freitag nach seiner Bestzeit die KTM-Ingenieure. «Ich könnte jetzt behaupten, ich bin eine Legende, aber das würde nicht der Wahrheit entsprechen. Unsere Jungs haben wirklich hart geschuftet. Ich bin nur der Idiot, der auf dem Ding sitzt und seine Probleme beschreibt. Die KTM-Ingenieure haben fantastische Arbeit geleistet. Wir haben einen Haufen großartiger Jungs. Sie haben sich jahrelang den Arsch aufgerissen. Ich habe das Glück, dass ich von Ducati viel Erfahrung mitbringen konnte und dazu mit Albi und Pipi zwei erfahrene Techniker. Dadurch konnte ich meine Wünsche in Realität ummünzen. Das war wirklich gut.»

MotoGP-Ergebnis Sprint, Portimão (25.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 12 Rdn in 19:52,862 min
2. Martin, Ducati, + 0,307 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 1,517
4. Miller, KTM, + 1,603
5. Viñales, Aprilia, + 1,854
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,106
7. Oliveira, Aprilia, + 2,940
8. Zarco, Ducati, + 5,595
9. Alex Márquez, Ducati, + 5,711
10. Quartararo, Yamaha, + 5,924
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 8,160
12. Brad Binder, KTM, + 8,384
13. Rins, Honda, + 11,288
14, Morbidelli, Yamaha, + 17,138
15. Nakagami, Honda, + 18,128
16. Di Giannantonio, Ducati, + 21,235

Stand Fahrer-WM nach 1 von 42 Rennen:

1. Bagnaia, 12 Punkte. 2. Martin 9. 3. Marc Márquez 7. 4. Miller 6. 5. Viñales 5. 6. Aleix Espargaró 4. 7. Oliveira 3. 8. Zarco 2. 9. Alex Márquez 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 12 Punkte. 2. Honda 7. 3. KTM 6. 4. Aprilia 5.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo, 12 Punkte. 2. Prima Pramac 11. 3. Aprilia Racing 9. 4. Repsol Honda 7. 5. Red Bull KTM 6. 6. CryptoDATA RNF 3. 7. Gresini Racing 1.

 

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