Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Fabio Quartararo (Yamaha/8.): «Wir sind wehrlos»

Von Günther Wiesinger
Fabio Quartararo im Gespräch mit Moto2-Pilot Jake Dixon

Fabio Quartararo im Gespräch mit Moto2-Pilot Jake Dixon

Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo präsentierte sich nach Platz 8 im 25-Runden-Rennen von Portimão niedergeschlagen. «Ich bin ratlos», seufzte der Vizeweltmeister.

Die Punkteausbeute des Yamaha-Factory Teams mit Fabio Quartararo und Franco Morbidelli fiel beim Portugal-GP bescheiden aus. Der Franzose wettert über das Sprint Race, aber in erster Linie wohl deshalb, weil sein M1-Motor auf den Geraden immer noch nicht schnell genug ist, um erstens im Quali einen brauchbaren Startplatz zu ergattern und zweitens um in die Position zu kommen, den Gegner mit ihren Ducati, Aprilia und KTM auf den Geraden zu attackieren.

«Ja, auch das Rennen über 25 Runden heute war schwierig, das hat vor allem mit dem Qualifying zu tun», erklärte Quartararo nach dem achten Platz am Sonntag, der nur zustande kam, weil sich viele Stürze ereigneten. Aus der ersten Runde war «El Diablo» nur an 15. Position zurückgekehrt.

«Zweimal an zwei Tagen haben wir den Start vermasselt. Gestern hatten wir ein Problem mit der Launch Control, und heute habe ich eine Linie gewählt, die nicht zielführend war, deshalb bin ich in der Startphase weit zurückgefallen», schilderte der Yamaha-Star.

«Die Pace war nicht so übel. Aber das Problem: Mit der Art und Weise, wie wir das Motorrad bewegen, ist es unmöglich, mit den Vorderleuten zu kämpfen. Wir müssen eine Lösung suchen, wie wir uns in die Kämpfe weiter vorne einmischen können. Wir haben es ja nicht nur mit den Ducati zu tun… Wir haben einen Reihenmotor, also ein ganz anderes Motorrad als die Gegner. Die andern richten das Bike auf und haben einen ganz anderen Grip als wir. Bisher haben wir keine Idee, wie wir die Situation verbessern können. Wir können uns an manchen Stellen näher an die Vorderleute anpirschen, aber es reicht nie zum Überholen», klagte Fabio. «Sie fahren uns auf jeder Geraden davon, dann holen wir sie wieder ein, aber nach dem nächsten Eck sind sie gleich wieder außer Reichweite. Wir müssen aber eine Möglichkeit schaffen, wieder Überholmanöver machen zu können.»

Fabio kann sich vorstellen, dass diese Yamaha-Nachteile auf vielen anderen Strecken plagen werden. Voraussichtlich auch in Las Termas und Texas, später in Mugello, Barcelona, Sepang und so weiter.

«Ja, gut, in Las Termas haben wir nächstes Wochenende eine flüssigere Streckenführung. Aber der Grip ist dort super niedrig… Schwer zu sagen, was wir tun können. Ich war heute hinter einer Honda und hinter allen anderen Herstellern. Die Probleme bei diesen Kämpfen waren bei allen Herstellern identisch. Wir haben ein großartiges Potenzial, wir können schnell sein. Aber wir können nicht an den Gegnern dranbleiben. Natürlich haben einige Werke schnellere Bikes als wir. Sie fahren uns auf und davon, wir sind wehrlos. Ich bin ratlos, wenn man mich fragt, was wir tun können. Immerhin hat heute der Vorderreifen gut funktioniert, so konnte ich mich ans Limit pushen. Aber selbst in den Bremszonen sind wir nicht am Toplevel.»

Übrigens: Marc Márquez wurde für seinen Abschuss von Oliveira von den Stewards mit einem doppelten Ling-Lap-Penalty bestraft. Den muss er absolvieren, sobald er wieder an den Start geht, also in Las Termas oder Texas.  

Immerhin: Miguel Oliveira kam mit starken Prellungen davon. 

Ergebnisse MotoGP-Rennen Portimao:

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:25,401 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,687 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +2,726
4. Johann Zarco (F), Ducati, +8,060
5. Alex Márquez (E), Ducati, +8,125
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,247
7. Jack Miller (AUS), KTM, +8,381
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,543
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,294
10. Alex Rins (E), Honda, +11,591
11. Joan Mir (E), Honda, +16,992
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,448
13. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,723
14. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,050
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 15 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Portimão (25.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 12 Rdn in 19:52,862 min
2. Martin, Ducati, + 0,307 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 1,517
4. Miller, KTM, + 1,603
5. Viñales, Aprilia, + 1,854
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,106
7. Oliveira, Aprilia, + 2,940
8. Zarco, Ducati, + 5,595
9. Alex Márquez, Ducati, + 5,711
10. Quartararo, Yamaha, + 5,924
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 8,160
12. Brad Binder, KTM, + 8,384
13. Rins, Honda, + 11,288
14, Morbidelli, Yamaha, + 17,138
15. Nakagami, Honda, + 18,128
16. Di Giannantonio, Ducati, + 21,235

Stand Fahrer-WM nach 2 von 42 Rennen:

1. Bagnaia, 37 Punkte. 2. Viñales 25. 3. Bezzecchi 16. 4. Zarco 15. 5. Miller 15. 6. Alex Márquez 12. 7. Aleix Espargaró 11. 8. Brad Binder 10. 9. Martin 9. 10. Quartararo 8. 11. Marc Márquez 7. 12. Rins 6. 13. Mir 5. 14. Nakagami 4. 15. Augusto Fernández 3. 16. Oliveira 3. 17. Morbidelli 2.

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