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Pecco Bagnaia (Ducati/1.): «Wie ein Domino-Effekt»

Von Nora Lantschner
Die Mission Titelverteidigung begann für Francesco Bagnaia in Portimão mit zwei Siegen sehr erfolgreich. Eine ganze Reihe seiner MotoGP-Kollegen verletzten sich dagegen. Wie Pecco das Manöver von Marc Márquez sieht.

Mit Siegen im Sprint und im Sonntagsrennen gab Francesco «Pecco» Bagnaia beim Saisonauftakt ein Statement ab. «Ganz ehrlich, das war nichts, an das ich gedacht habe», winkte er ab. «Klar will ich gewinnen, um am Ende erneut Weltmeister zu werden. Aber mal sehen, die Aprilia-Jungs und die anderen Ducati werden mich sicher herausfordern. Wir müssen einfach mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben und gut arbeiten, um an allen Wochenenden so konkurrenzfähig zu sein, wie wir es hier waren», mahnte der Ducati-Werksfahrer.

«Ich bin natürlich glücklich», lächelte der 26-jährige Italiener selbstsicher. «Wir haben im Test so gut gearbeitet, für das Rennen war alles vorbereitet. Wir waren derart am Limit, im Vergleich zum Rennen vor zwei Jahren waren wir über die volle Renndistanz um Sekunden schneller», staunte der nun zwölffache GP-Sieger selbst. «Alles hat perfekt funktioniert und dieses neue Motorrad passt sehr gut zu meinem Fahrstil, besser als das alte. Wir gehen in eine gute Richtung. Am nächsten Wochenende werden wir sehen, wie der neue Zeitplan ohne Tests auf derselben Strecke sein wird. Mit Sicherheit wird der Level ein bisschen anders sein, ohne Test sind die Abstände ein bisschen größer.»

Im Finish kam Aprilia-Werksfahrer Maverick Viñales noch bis auf 0,687 sec heran. Kontrollierte Bagnaia das 25-Runden-Rennen? «Ich habe versucht, nicht so sehr an den Vorsprung zu denken, weil ich nicht das Gefühl haben wollte, mehr pushen zu müssen. Denn das wäre ein Problem für den Hinterreifen gewesen. Ich habe einfach versucht, so konstant wie möglich und in jeder Runde ein bisschen schneller zu sein. Das hat sehr gut funktioniert, aber nach 15 Runden hat Maverick gepusht, um die Lücke zu schließen. Ich habe auch gepusht, aber ich hatte keinen Reifen mehr übrig. In den letzten zwei Runden war ich ein bisschen in Schwierigkeiten, aber alles ist gut gegangen. Also ja, ich habe ein bisschen kontrolliert, aber ich habe auch gepusht.»

Für viel Gesprächsstoff sorgte am Sonntag im Autódromo Internacional do Algarve natürlich der Crash von Marc Márquez, der dabei Lokalmatador Miguel Oliveira unsanft ins Aus beförderte. Die Top-3 schauten sich die Szene nach dem Rennen auf den TV-Bildschirmen genauer an.

Findet Bagnaia, dass der doppelte Long-Lap-Penalty gegen Marc Márquez die richtige Entscheidung der FIM-MotoGP-Stewards ist? «Ich glaube, Marc hat versucht, sich an den Jungs vorne festzubeißen und keine Zeit zu verlieren. Er wollte keinen Fahrer überholen, er wollte nur dranbleiben. Man muss auch die Umstände bedenken. Zu Beginn des Rennens in Kurve 3 bremst der erste hart, die Fahrer dahinter ein bisschen früher, es ist dann wie ein Domino-Effekt. Ich glaube, es war mehr eine unglückliche Situation als Absicht. Es war ein schlimmer Zufall.»

Miguel Oliveira kam mit Prellungen am Oberschenkel davon, Marc Márquez selbst verletzte sich bei der Kollision am rechten Daumen. Die Liste der Verletzungen ist nach dem ersten Rennwochenende der Saison aber noch länger: Jorge Martin erlitt eine kleine Fraktur am großen Zeh rechts. Enea Bastianini fiel mit einem gebrochenen Schulterblatt bereits im Sprint aus, Pol Espargaró verletzte sich schon am Freitagnachmittag schwer. Wo führt das hin?

Bagnaia hat eine klare Meinung dazu: «Ich wiederhole mich, aus meiner Sicht geht es nicht um den Faktor Sprint oder normales Rennen, es ist mehr die Herangehensweise eines jeden Fahrers.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Portimão (26.3.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:25,401 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,687 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +2,726
4. Johann Zarco (F), Ducati, +8,060
5. Alex Márquez (E), Ducati, +8,125
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,247
7. Jack Miller (AUS), KTM, +8,381
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,543
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,294
10. Alex Rins (E), Honda, +11,591
11. Joan Mir (E), Honda, +16,992
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,448
13. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,723
14. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,050
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 15 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Portimão (25.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 12 Rdn in 19:52,862 min
2. Martin, Ducati, + 0,307 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 1,517
4. Miller, KTM, + 1,603
5. Viñales, Aprilia, + 1,854
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,106
7. Oliveira, Aprilia, + 2,940
8. Zarco, Ducati, + 5,595
9. Alex Márquez, Ducati, + 5,711
10. Quartararo, Yamaha, + 5,924
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 8,160
12. Brad Binder, KTM, + 8,384
13. Rins, Honda, + 11,288
14, Morbidelli, Yamaha, + 17,138
15. Nakagami, Honda, + 18,128
16. Di Giannantonio, Ducati, + 21,235

Stand Fahrer-WM nach 2 von 42 Rennen:

1. Bagnaia, 37 Punkte. 2. Viñales 25. 3. Bezzecchi 16. 4. Zarco 15. 5. Miller 15. 6. Alex Márquez 12. 7. Aleix Espargaró 11. 8. Brad Binder 10. 9. Martin 9. 10. Quartararo 8. 11. Marc Márquez 7. 12. Rins 6. 13. Mir 5. 14. Nakagami 4. 15. Augusto Fernández 3. 16. Oliveira 3. 17. Morbidelli 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. KTM 16. 4. Honda 13. 5. Yamaha 8.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo, 37 Punkte. 2. Aprilia Racing 36. 3. Red Bull KTM 25. 4. Prima Pramac 24. 5. Mooney VR46 Racing 16. 6. Gresini Racing 12. 7. Repsol Honda 12. 8. Monster Energy Yamaha 10. 9. LCR Honda 10. 10. GASGAS Tech3 3. 11. CryptoDATA RNF 3.

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