Italienische Fans trauern: Leandro Becheroni ist tot
Leandro Becheroni (rechts) neben seinem Kumpel und Ex-Rivalen Gianni Rolando
Der italienische Motorradsport trauert um eine liebenswürdige und populäre Persönlichkeit. Leandro Becheroni, einer der besten 500-ccm-Piloten seiner Zeit, ist heute in seinem beliebten und renommierten Ristorante «Gli Alberi» in Calenzano unweit von der GP-Piste in Mugello, einem Herzinfarkt erlegen. Er wurde von seiner Ex-Frau leblos aufgefunden, aber alle Hilfe kam zu spät, denn er hatte sich bei seinem Sturz schwere Kopfverletzungen zugezogen.
Der populäre Restaurantbesitzer aus der Toskana war auch viele Jahre nach seinem Rücktritt ein gern gesehener Gast beim Mugello-GP. Bei diesem Event traf sich an jedem Abend eine illustre Runde von Ex-Rennfahrern und Freunden in seinem erstklassigen Restaurant.
Leandro Becheroni wurde am 13. Juli 1950 in Calenzano geboren. Sein erster großer Erfolg gelang Becheroni 1977, er siegte damals mit einer Bimota SB1 in der italienische 500-ccm-Junioren-Meisterschaft. Im folgenden Jahr debütierte er beim Saisonauftakt in San Carlos/Venezuela in der Halbliter-Weltmeisterschaft – der Neuling landete im schwachen Startfeld auf Rang 7.
1979 setzte sich Leandro in der Italienischen 750-ccm-Meisterschaft durch. Er belegte bei allen drei Rennen der Saison den zweiten Platz; für einen Sieg reichte es nicht.
Das Team Italia unterstützte ihn 1981 in der ersten Saison der neuen 500-ccm-Europameisterschaft. Becheroni entschied zwei der drei EM-Rennen für sich, einmal landete er an zweiter Stelle. So eroberte der Suzuki-Fahrer den EM-Titel mit 42 Punkten.
Nach dem EM-Titelgewinn trat Becheroni als Suzuki-Privatfahrer bis 1986 immer wieder sporadisch in der 500er-WM auf. Er betrieb schon damals sein Restaurant und galt als Herrenfahrer. Doch er glänzte zum Beispiel beim GP von San Marino in Misano 1984 als Siebter. Gleichzeitig nahm er jeweils an der italienischen 500-ccm-Meisterschaft teil, die er 1983 für sich entschied.
Ruhe in Frieden, Leandro. Wir werden dich vermissen.