Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Franco Morbidelli (9.): «Fabio ist nicht mein Ziel»

Von Philippe Soutter
Franco Morbidelli

Franco Morbidelli

Yamaha-Werkspilot Franco Morbidelli stellte am Freitag in Las Teams seinen Teamkollegen Fabio Quartararo in den Schatten. Dann tanzte er Samba.

Mit dem neunten Rang in der kombinierten Zeitenliste nach den ersten beiden Trainings-Sessions in Las Termas war Franco Morbidelli ganz zufrieden. Dass er dabei schneller als Fabio Quartararo fuhr, schien für den Italo-Brasilianer zweitrangig.

Nach Abschluss des FP2 wurde Franco Morbidelli (28) bei einem Freudentanz in seiner Box beobachtet. Er hatte sich gegenüber dem FP1 um 0,6 sec gesteigert und eine Zeit von 1:39,080 min vorgelegtm, trotz des miserablen Grips.  «Ich soll Samba getanzt haben? Nein, ich habe meiner Crew nur das Fahrverhalten der Yamaha demonstriert», grinste er später. Das wäre tatsächlich ebenso nachvollziehbar: Denn das bescheidene Gripniveau auf der 4,806 km langen Strecke im Nordwesten Argentiniens führte bei einem Grossteil des MotoGP-Feldes zu beinahe tänzerischen Einlagen der Bikes bei den Kurvenausgängen.

«Ich weiß beim besten Willen nicht, ob mir diese Verhältnisse geholfen haben», erklärte «Frankie» Morbidelli seine frappante Leistungssteigerung gegenüber seiner Darbietung in Portugal. «In Portimáo haben wir sicher den Fehler gemacht, dass wir viel zu lange am Gesamtpackage des Bikes gearbeitet haben statt einfach mal nur auf volles Tempo zu gehen. Dann war es plötzlich zu spät. Aber ich denke, von dieser Basisarbeit in Portugal haben wir hier definitiv profitiert.»

Als Neunter qualifizierte sich der Moto2-Weltmeister von 2017 und MotoGP-Vizeweltmeister von 2020 nun in Argentinien direkt für das Q2-Training. War das einer der Gründe für den erwähnten Samba? Der andere Lichtblick war, dass es ihm gelang, den Vizeweltmeister Fabio Quartararo (14.) zu schlagen.

«Mein vorrangiges Ziel ist es ganz sicher nicht, Fabio zu besiegen», ordnet der Römer mit der brasilianischer Mutter seine Leistung ein. «Wir arbeiten gut und eng zusammen. Mein erstes Ziel ist es, dass ich bei der Entwicklung und Abstimmung effizienter mithelfen kann und eine so starke Leistung bringe, dass man sich nicht nur auf Fabios Input verlassen muss.»

Diese gemeinsame Arbeit demonstrierten die beiden Yamaha-Cracks auch in den Trainings vom Freitag. Es wurden zum Beispiel Chassis mit verschieden langen Schwingen ausprobiert.

Quartararo wechselte entsprechend seiner latenten Ratlosigkeit zwischen der langen und kurzen Version hin und her, während Morbidelli sich auf die Langversion konzentrierte. «Ich habe für das Q2 schon einen Traum», verriet er. «Ich würde sehr gerne in den beiden ersten Startreihen stehen.»

Darauf würde dann voraussichtlich tatsächlich eine Samba-Einlage folgen.

MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Las Termas (31.3.):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,518 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,162 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,249
4. Marini, Ducati, + 0,315
5. Zarco, Ducati, + 0,391
6. Bagnaia, Ducati, + 0,426
7. Martin, Ducati, + 0,488
8. Nakagami, Honda, + 0,553
9. Morbidelli, Yamaha, + 0,562
10. Rins, Honda, + 0,599
11. Alex Márquez, Ducati, + 0,666
12. Brad Binder, KTM, + 0,684
13. Mir, Honda, + 0,719
14. Quartararo, Yamaha, + 0,746
15. Di Giannantonio, Ducati, + 0,770
16. Miller, KTM, + 0,858
17. Augusto Fernández, KTM, + 1,043
18. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,057

MotoGP-Ergebnis FP1, Las Termas (31.3.):

1. Viñales, Aprilia, 1:39,209 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,284 sec
3. Martin, Ducati, + 0,301
4. Nakagami, Honda, + 0,376
5. Alex Márquez, Ducati, + 0,403
6. Zarco, Ducati, + 0,421
7. Marini, Ducati, + 0,426
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,489
9. Bezzecchi, Ducati, + 0,493
10. Bagnaia, Ducati, + 0,544
11. Rins, Honda, + 0,595
12. Di Giannantonio, Ducati, + 0,719
13. Augusto Fernández, KTM, + 0,787
14. Miller, KTM, + 0,830
15. Quartararo, Yamaha, + 0,909
16. Brad Binder, KTM, + 1,057
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,129
18. Mir, Honda, + 1,458

Moto2, kombinierte Zeiten nach FP2, Las Termas (31.3.):

1. Arbolino, Kalex, 1:43,172 min
2. Salac, Kalex, + 0,066 sec
3. Acosta, Kalex, + 0,080
4. Dixon, Kalex, + 0,121
5. Chantra, Kalex, + 0,126
6. Canet, Kalex, + 0,154
7. Lowes, Kalex, + 0,233
8. Aldeguer, Boscoscuro, + 0,268
9. Bendsneyder, Kalex, + 0,436
10. Lopez, Boscoscuro, + 0,472
11. Gonzalez, Kalex, + 0,483
12. Arenas, Kalex, + 0,571
13. Baltus, Kalex, + 0,802
14. Roberts, Kalex, + 0,853
15. Kelly, Kalex, + 0,855
16. Vietti, Kalex, + 0,949

Ferner:
26. Ogura, Kalex, + 2,194

 

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