Johann Zarco (Ducati/14.): «Erste Startreihe möglich»
Im ersten Training am Vormittag an dritter Stelle, wollte Johann Zarco auf dem 5,5 km langen Circuit of The Americas (COTA) mit seinen 20 Kurven am Freitag Nachmittag noch eine Schippe drauflegen, um sich vorzeitig einen Platz im Qualifying 2 zu sichern.
Doch der frische Hinterreifen für die Zeitenjagd machte den Franzosen nicht schneller, sondern nur gefährlicher: Der zusätzliche Grip schob den Vorderreifen nach außen, ein Sturz bei voller Schräglage war die Folge – und die Begegnung des umhertrudelnden Motorrads mit Joan Mir, der einen Aufprall nur durch eine geistesgegenwärtige Blitzreaktion verhindern konnte.
«Insgesamt war mein Tag nicht allzu negativ, denn alles in allem fühlte ich mich ziemlich wohl auf dem Motorrad», resümierte Zarco. «Aber ich bin enttäuscht, dass wir das Q2 verpasst haben, denn offensichtlich ist das unser Hauptziel am Freitag. Es war seltsam, denn am Nachmittag haben wir eigentlich gut gearbeitet, und das Feeling war da. Aber im Gegensatz zu den anderen konnte ich mich mit neuen Reifen nicht verbessern. Wir müssen wir uns genau anschauen, warum das so war.»
Auf seiner schnellsten Runde rutschte Zarco dann in Turn 5 ins Kiesbett. Nur seine Ducati ließ sich nicht aufhalten, bewegte sich munter weiter und trudelte am Ausgang dieser S-Kurve wieder auf die Strecke zurück – als unliebsame Überraschung für Joan Mir, der seine Honda gerade noch rechtzeitig aufrichten konnte, dann aber ebenfalls im Kiesbett landete. «Das Vorderrad ist eingeklappt, weil der frische Hinterreifen die Vorderpartie zu sehr gepusht hat. Mir war ebenfalls auf einer schnellen Runde – ein Freitagnachmittag, der für uns beide schade war», so Zarco.
Auf seinen Ehrgeiz im Hinblick auf den weiteren Verlauf des Rennwochenendes hatte der Zwischenfall keinen Einfluss. «Die erste Herausforderung ist das Q1. Doch wenn ich es ins Q2 schaffe, ist alles möglich, auch die erste Startreihe. Für die Rennen bin ich ebenfalls zuversichtlich, denn mit gebrauchten Reifen ist mein Gefühl sehr gut. Ich kann mitkämpfen und ich kann überholen», war er überzeugt.
Bei der Grundabstimmung seiner Pramac-Ducati GP23 sei er allerdings noch eine ganze Stufe von der Perfektion der Bagnaia-Werksmaschine entfernt. «Pecco ist überall konstant schnell, mit neuen Reifen ebenso wie mit gebrauchten. Das ist der Level, den wir erreichen müssen – und den ich noch nicht habe!»
MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Austin (14.4.)
1. Martin, Ducati, 2:02,178 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,063 sec
3. Rins, Honda, + 0,217
4. Marini, Ducati, + 0,238
5. Alex Márquez, Ducati, + 0,504
6. Viñales, Aprilia, + 0,539
7. Quartararo, Yamaha, + 0,543
8. Brad Binder, KTM, + 0,557
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,587
10. Miller, KTM, + 0,663
Noch nicht im Q2:
11. Bezzecchi, Ducati, + 0,700
12. Mir, Honda, + 0,726
13. Nakagami, Honda, + 1,030
14. Zarco, Ducati, + 1,151
15. Oliveira, Aprilia, + 1,162
16. Morbidelli, Yamaha, +1,265
17. Pirro, Ducati, + 1,507
18. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,512
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,901
20. Bradl, Honda, + 1,951
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,383
22. Folger, KTM, + 4,351