Dani Pedrosa (Rang 3): Was sich bei KTM geändert hat
Dani Pedrosa hat sich beim privaten MotoGP-Test von Honda, Aprilia und KTM am 10./11. April sehr gewissenhaft auf den GP von Spanien vorbereitet, auch mit etlichen Exits mit frischen weichen Reifen. Aber dass der Red Bull-KTM-Werkspilot im ersten Training gleich die Bestzeit vorlegen würde, damit hat niemand gerechnet.
Pedrosa hielt sich damit auch nach FP2 in den Top-3, zog somit direkt in Q2 ein und hat wie sein KTM-Kollege Jack Miller bereits einen Startplatz unter den Top-12 in der Tasche.
«Ich habe mich zu meinem ersten Wildcard-Einsatz seit Spielberg 2021 entschlossen, weil es gut ist, erstmals ein Sprintrennen aus eigener Erfahrung zu erleben», erklärte Pedrosa, der beim Texas-GP für das spanische Fernsehen tätig war und viel Lob für seine Fachkommentar erhielt. «Ich wusste, heute muss man schon am Freitag im P1 und P2 den Rundenrekord angreifen. Aber normal hat man am Freitag noch kein passendes Set-up, oder du weißt nicht, welche Reifenmischungen am Wochenende am besten zum Motorrad passen. Es kann auch sein, dass der Belag noch nicht genug Grip offenbart, aber du musst trotzdem hartnäckig auf die Rundenzeit achten. Aber aus der Sicht des Teams wäre es besser, wenn man etwas Zeit für diese Anpassungen hätte. Doch die Zuschauer, besonders die Jungen, wollen lieber miterleben, wie alles relativ rasch geschieht.»
Die Honda-Manager können sich jetzt am Kopf kratzen, weil sie Pedrosa nach der Saison 2018 nicht als Testfahrer beschäftigen wollten und ihn zu KTM ziehen ließen, wo der 31-fache MotoGP-Sieger und dreifache MotoGP-Vizeweltmeister bis heute grandiose Entwicklungsarbeit leistet.
«Meine Arbeit als Testfahrer bei KTM hat sich seit dem ersten Tag nicht verändert», stellte Dani jetzt in Jerez fest. «Aber die Herangehensweise hat sich natürlich verändert, denn am Anfang war die KTM nicht so konkurrenzfähig, also mussten wir fundamentale Bereiche in Ordnung bringen. Wir haben dann einige wichtige Entwicklungsschritte gemacht, jetzt sind wir nur noch mit dem Feintuning beschäftigt. Wir kümmern uns jetzt um Details und müssen nicht mehr an das Gesamtbild denken. Wir befassen uns jetzt mit Parametern wie Aerodynamik, Motorleistung und Handling.»
Wie beobachtet Dani Pedrosa das GP-Geschehen, wenn er nicht an der Strecke ist? «Naja, vor zwei Wochen als TV-Experte in Austin habe ich schon ein bisschen versucht, mich in die Rennfahrerrolle zu vertiefen. So habe ich gesehen, dass die Stammfahrer schon am Freitag sehr aggressiv agieren, weil jetzt am Freitag schon über die Plätze im Q2 entschieden wird. Du musst also schon im ersten Training viel Energie investieren, du weißt aber nie, was dabei herauskommt, weil du immer mit gelben Flaggen und gestrichenen Zeiten rechnen musst, oder du überschreitest die ‚track limits‘. Es kann auch passieren, dass eines der zwei Bikes nicht korrekt abgestimmt ist. Es gibt also viele unberechenbare Aspekte, das ist sehr kritisch.»
«Ich war ja auch in Portimão dabei, um mehr über das neue Format zu erfahren», bemerkte Dani. «Ich habe so miterlebt, wie stressig das neue Format für das Team ist.»
«Heute existiert am GP-Wochenende keine Möglichkeit mehr, am Bike zu arbeiten oder gar neue Teile zu testen», er klärte Pedrosa. «Der Schlüssel zum Erfolg besteht also darin, mit einem Bike ins erste Training gehen, das funktioniert. Es ist also die Aufgabe des Testfahrers, ein Motorrad zu entwickeln, das mit einer funktionierenden Basis zu den Strecken kommt. Es müssen dann am Freitag nur noch da und dort ein paar Klicks gemacht werden. Aber natürlich kann so ein Konzept über den Haufen geworfen werden, wenn die Wetterverhältnisse extrem sind oder die Asphaltbeschaffenheit. Das Ziel ist, ein Bike zu haben, das überall konkurrenzfähig ist. Dieses Konzept setzen die Ingenieure, das Team und ich gemeinsam um. das ist uns in diesem Jahr gut gelungen. In der Vergangenheit gab es Pisten, auf den wir wirklich stark waren, dann kamen welche, auf denen wir richtig schlecht abgeschnitten haben. Jetzt haben wir uns bemüht, diesen Unterschied abzumildern. Sepang und Austin waren 2022 noch schwarze Pisten für uns. Jetzt konnte man sehen, dass wir uns auf diesen Strecken verbessert haben. Momentan ist es so: Wenn wir am Freitag zu einer Piste kommen, ist das Bike recht schlagkräftig.»
Nachsatz von Dani: «Aber dann sind wir mit anderen Herstellern konfrontiert. Wenn sie eine superschnelle Rundenzeit vorlegen, erkennen wir, dass wir noch Arbeit zu erledigen haben...»
MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Jerez (28.04.):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:36,708 min
  2. Viñales, Aprilia, + 0,002 sec
  3. Pedrosa, KTM, + 0,062
  4. Martin, Ducati, + 0,096
  5. Miller, KTM, + 0,127 
  6. Zarco, Ducati, + 0,188
  7. Oliveira, Aprilia, + 0,248
  8. Alex Márquez, Ducati, + 0,333
  9. Nakagami, Honda, + 0,336
  10. Marini, Ducati, + 0,345
  11. Brad Binder, KTM, + 0,389
  12. Bezzecchi, Ducati, + 0,466
  13. Bagnaia, Ducati, + 0,525
  14. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,695
  15. Rins, Honda, + 0,779
  16. Quartararo, Yamaha, + 0,797
  17. Morbidelli, Yamaha, + 0,992
  18. Mir, Honda, + 1,142
  19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,152
  20. Bradl, Honda, + 1,165
  21. Bastianini, Ducati, + 1,277
  22. Augusto Fernández, KTM, + 1,570
  23. Folger, KTM, + 1,990
  24. Lecuona, Honda, + 2,566
Ergebnis FP2 MotoGP, Jerez (28.04.):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:36,708 min
  2. Viñales, Aprilia, + 0,002 sec
  3. Miller, KTM, + 0,127 
  4. Zarco, Ducati, + 0,188
  5. Oliveira, Aprilia, + 0,248
  6. Alex Márquez, Ducati, + 0,333
  7. Bezzecchi, Ducati, + 0,466
  8. Bagnaia, Ducati, + 0,525
  9. Pedrosa, KTM, + 0,543
  10. Marini, Ducati, + 0,568
  11. Martin, Ducati, + 0,598
  12. Brad Binder, KTM, + 0,682
  13. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,695
  14. Nakagami, Honda, + 0,775
  15. Quartararo, Yamaha, + 0,797
  16. Morbidelli, Yamaha, + 0,992
  17. Di Giannantonio, Ducati, + 1,152
  18. Bradl, Honda, + 1,165
  19. Mir, Honda, + 1,208
  20. Bastianini, Ducati, + 1,277
  21. Rins, Honda, + 1,424
  22. Folger, KTM, + 1,990
  23. Augusto Fernández, KTM, + 2,220
  24. Lecuona, Honda, + 2,566
Ergebnis FP1 MotoGP, Jerez (28.04.):
1. Pedrosa, KTM, 1:36,770 min
  2. Martin, Ducati, + 0,034 sec
  3. Nakagami, Honda, + 0,274
  4. Marini, Ducati, + 0,283
  5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,320
  6. Binder, KTM, + 0,327
  7. Alex Márquez, Ducati, + 0,368
  8. Miller, KTM, + 0,492
  9. Bagnaia, Ducati, + 0,618
  10. Viñales, Aprilia, + 0,619
  11. Zarco, Ducati, + 0,662
  12. Rins, Honda, + 0,717
  13. Oliveira, Aprilia, + 0,863
  14. Bezzecchi, Ducati, 0,912
  15. Mir, Honda, + 1,080 
  16. Bradl, Honda, + 1,132
  17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,285
  18. Quartararo, Yamaha, + 1,303
  19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,334
  20. Morbidelli, Yamaha, 1,336
  21. Augusto Fernández, KTM, + 1,508
  22. Bastianini, Ducati, + 2,161 
  23. Folger, KTM, + 2,775
  24. Lecuona, Honda, + 3,739
 
                             
                            









