KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Pecco Bagnaia (13.): «Großer Unterschied zum Vorjahr»

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia hatte am Freitag in Jerez Mühe

Pecco Bagnaia hatte am Freitag in Jerez Mühe

Der Freitag in Jerez brachte ein überraschendes MotoGP-Ergebnis, denn gleich die Top-3 der WM-Tabelle verpassten den direkten Q2-Einzug. Auch Pecco Bagnaia und seine Ducati-Lenovo-Mannschaft haben noch Arbeit vor sich.

Der Name von Vorjahressieger Francesco «Pecco» Bagnaia fiel im Vorfeld des Jerez-Wochenendes trotz seiner zwei Rennstürze in Termas de Río Hondo und Austin immer wieder, wenn es um den Top-Favoriten für den diesjährigen Spanien-GP ging.

Zumindest am Freitag erfüllte der Ducati-Werksfahrer diese Erwartungen jedoch nicht und verpasste als 13. der kombinierten Zeitenliste sogar den direkten Q2-Einzug. Kam das auch für ihn überraschend? «Ehrlich gesagt, ja», räumte Pecco ein. «Im Vorjahr war mein Feeling auf dieser Strecke unglaublich gut. Heute dagegen hatte ich vor allem am Nachmittag Mühe, konstant zu sein. Ich habe etwas Mühe mit dem Gefühl zur Front. Wir arbeiten daran, wir haben auch schon eine Idee, die die Lösung sein könnte, aber mal sehen.»

«Es wird wichtig, am Samstagvormittag das Gefühl zu verbessern. Die ersten zwei Sektoren sind okay. Mehr Probleme bereiten mir die Sektoren 3 und 4, in denen ich viel Zeit verliere. Im Vorjahr war ich im dritten Sektor sehr konkurrenzfähig, das Einlenken hat gut funktioniert. Heute war es im Kurveneingang sehr schwierig. Ich habe viel verloren und bin überall weit gegangen. Der Unterschied im Vergleich zum Vorjahr war groß», analysierte Bagnaia am Freitagabend. «Die Balance ist mit dem neuen Motorrad im Vergleich zum Vorjahr auch anders, vielleicht liegt es daran. Vielleicht müssen wir das Set-up ein bisschen verändern. Wir kommen ja von sehr großen Strecken, hier in Jerez ist es etwas anders. Wir müssen eine Lösung finden.»

Wie gestaltet sich der Grip-Level bei den hohen Temperaturen? «Der Grip ist das Einzige, was im Moment okay ist», erwiderte Pecco schmunzelnd.

«In jedem Fall hatte ich etwas mehr von mir und von meinem Motorrad erwartet. Das Schlimmste ist, dass wir die Top-10 und damit den direkten Q2-Einzug verpasst haben», seufzte Bagnaia, der damit in bester Gesellschaft ist. Denn auch WM-Leader Marco Bezzecchi und Austin-Sieger Alex Rins trifft er am Samstag bereits im Q1 an.

«Es wird wichtig, dass uns keiner folgt, weil viele Fahrer konkurrenzfähig sind», blickte der 26-jährige Italiener auf das stark besetzte Qualifying 1 voraus. «Es wird darum gehen, schon im ersten Exit eine gute Rundenzeit zu fahren, um danach noch zwei Reifen für Q2 übrig zu haben. Denn auf dieser Strecke ist es besonders für den Sprint sehr wichtig, vorne loszufahren. Es sieht aber danach aus, dass im Sprint nicht der weiche Reifen zum Einsatz kommen wird. Zumindest ist es wichtiger, in der Startaufstellung vorne zu stehen, als einen Soft-Reifen für den Sprint übrig zu haben.»

Im Vorjahr kam es schon vor, dass Bagnaia am Freitag strauchelte, am Sonntag aber dennoch konkurrenzfähig war. Ist das wieder möglich oder ist der Weltmeister besorgt? «Ich bin nicht so besorgt, weil ich überzeugt bin, dass mein Team einen unglaublichen Job machen wird, um mir zu helfen. Und ich werde das Maximum machen, um mich zu verbessern und an das Motorrad anzupassen.»

Die Zeit aber drängt, denn mit dem neuen Format findet das MotoGP-Qualifying bereits am Samstagvormittag ab 10.50 Uhr statt, gefolgt vom Sprint um 15 Uhr. «Wir haben nicht so viel Zeit. Wir müssen das Motorrad ein bisschen verändern, um von Anfang an ein besseres Gefühl zu haben, und dann muss ich mich anpassen. Das Gefühl zur Front ist für meinen Fahrstil so wichtig, wir müssen dafür eine Lösung finden», bekräftigte Pecco.

MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Jerez (28.04.):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:36,708 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,002 sec
3. Pedrosa, KTM, + 0,062
4. Martin, Ducati, + 0,096
5. Miller, KTM, + 0,127
6. Zarco, Ducati, + 0,188
7. Oliveira, Aprilia, + 0,248
8. Alex Márquez, Ducati, + 0,333
9. Nakagami, Honda, + 0,336
10. Marini, Ducati, + 0,345
11. Brad Binder, KTM, + 0,389
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,466
13. Bagnaia, Ducati, + 0,525
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,695
15. Rins, Honda, + 0,779
16. Quartararo, Yamaha, + 0,797
17. Morbidelli, Yamaha, + 0,992
18. Mir, Honda, + 1,142
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,152
20. Bradl, Honda, + 1,165
21. Bastianini, Ducati, + 1,277
22. Augusto Fernández, KTM, + 1,570
23. Folger, KTM, + 1,990
24. Lecuona, Honda, + 2,566

Ergebnis FP2 MotoGP, Jerez (28.04.):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:36,708 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,002 sec
3. Miller, KTM, + 0,127
4. Zarco, Ducati, + 0,188
5. Oliveira, Aprilia, + 0,248
6. Alex Márquez, Ducati, + 0,333
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,466
8. Bagnaia, Ducati, + 0,525
9. Pedrosa, KTM, + 0,543
10. Marini, Ducati, + 0,568
11. Martin, Ducati, + 0,598
12. Brad Binder, KTM, + 0,682
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,695
14. Nakagami, Honda, + 0,775
15. Quartararo, Yamaha, + 0,797
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,992
17. Di Giannantonio, Ducati, + 1,152
18. Bradl, Honda, + 1,165
19. Mir, Honda, + 1,208
20. Bastianini, Ducati, + 1,277
21. Rins, Honda, + 1,424
22. Folger, KTM, + 1,990
23. Augusto Fernández, KTM, + 2,220
24. Lecuona, Honda, + 2,566

Ergebnis FP1 MotoGP, Jerez (28.04.):

1. Pedrosa, KTM, 1:36,770 min
2. Martin, Ducati, + 0,034 sec
3. Nakagami, Honda, + 0,274
4. Marini, Ducati, + 0,283
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,320
6. Binder, KTM, + 0,327
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,368
8. Miller, KTM, + 0,492
9. Bagnaia, Ducati, + 0,618
10. Viñales, Aprilia, + 0,619
11. Zarco, Ducati, + 0,662
12. Rins, Honda, + 0,717
13. Oliveira, Aprilia, + 0,863
14. Bezzecchi, Ducati, 0,912
15. Mir, Honda, + 1,080
16. Bradl, Honda, + 1,132
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,285
18. Quartararo, Yamaha, + 1,303
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,334
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,336
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,508
22. Bastianini, Ducati, + 2,161
23. Folger, KTM, + 2,775
24. Lecuona, Honda, + 3,739

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