Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jonas Folger (GASGAS): «Defizite in schnellen Kurven»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger: Platz 17 in Jerez

Jonas Folger: Platz 17 in Jerez

Jonas Folger wollte am Sonntag in Jerez mit Repsol-Honda-Pilot Iker Lecuona mithalten, aber der Spanier entwischte ihm. Beim Montag-Test will Jonas seine Schwächeln ausmerzen.

Jonas Folger brachte zwar seine GASGAS RC16 auch beim vierten Renneinsatz als Ersatz für Pol Espargaró ins Ziel, aber im Gegensatz zu Texas verpasste er als 17. die Punkteränge – und war deshalb mit seinem Abschneiden im 24-Runden-Rennen vom Sonntag nicht ganz zufrieden.

«Ja, ich habe mir für heute eigentlich vorgenommen, dass wir mit Iker mitfahren, denn das ist mir am Samstag im Sprint gelungen, da konnte ich ihn sogar in der Zielkurve angreifen, ich habe das Überholmanöver geschafft, aber ich habe es leider nicht durchziehen können.»

Folgers Fazit zum Spanien-GP-Wochenende: «Man glaubt, man hat hier wieder etwas dazugelernt und einen Riesenschritt nach vorne gemacht, aber im Rennen dann unter schwierigen Bedingungen und weniger Grip ist man doch wieder woanders als man dachte. das ist in der MotoGP einfach die Realität, da sind nur schnelle Fahrer am Start, der Iker gehört dazu. Er hat immerhin zwei MotoGP-Jahre hinter sich, eines mehr als ich, er steht als Superbike-WM-Pilot voll im Saft.»

Jonas Folger bekam den Crash von Quartararo und Oliveira beim ersten Start in Turn 1 nicht richtig mir. «Ich habe nicht gesehen, dass Miguel verletzt war, ich habe nur gesehen, dass zwei Fahrer stürzen. Ich habe, ehrlich gesagt, nicht mit einem Abbruch gerechnet. Die Starts sind bei mir ganz gut. Ich muss aber erwähnen, dass unser Start Device hervorragend funktioniert, wenn man es schafft, es richtig einzusetzen. Der Start von der KTM ist sehr, sehr stark. Das haben sie gut gemacht. man sieht ja, Jack und Brad fahren vorne mit. Das sind absolute Spitzenleistungen, das zeigt, wieviel Potenzial in diesem Bike steckt.»

Der 29-jährige Jonas Folger verlor im Warm-up am Sonntag nur 1,7 Sekunden auf die Bestzeit, das gab ihm Auftrieb für das Rennen um 15 Uhr. «Ja, das natürlich positiv, aber genau deshalb war ich nach dem Rennen ein bisschen enttäuscht, weil es in den Trainings gut funktioniert, im Warm-up auch, aber wenn es dann heißer wird und die Konstanz wichtig ist, wird es schwieriger für mich. ich war zwar am Sonntag super konstant, aber ich bin nicht die Rundenzeiten gefahren, die ich mir vorgestellt habe. Es hat mir im Schnitt eine halbe Sekunde zu Iker gefehlt. Das muss ich noch wettmachen. Aber dafür brauche ich einfach mehr Zeit.»

«Beim Montag-Test haben wir das klare Ziel, mich fahrerisch nach vorne zu bringen», erklärte Jonas. «Wir möchten die Defizite in den schnellen Kurven beseitigen, das ist halt auch eine Frage des Selbstvertrauens, das schrittweise aufgebaut werden muss. Ich weiß, was ich machen muss, aber ich kann es noch nicht ausführen. Bei gutem Grip mit frischen Reifen funktioniert es, aber wenn es heißer wird und die Reifen abgefahren sind, funktioniert es bei 50 Grad Asphalttemperatur nicht mehr wie geplant. Da kann ich es noch nicht richtig umsetzen. Das ist das Problem, das ich habe.»

Jonas Folger konnte über die Vorstellung des sensationellen Jerez-GP-Siebten Dani Pedrosa nur Staunen. «Da kann ich nur den Hut ziehen. Er ist eine absolute MotoGP-Legende. Er ist menschlich genau so top. Heute bei der Fahrerparade am Vormittag, da habe ich echt Gänsehaut gekriegt, als Zehntausende Fans ‘Dani‘ geschrien haben. Fahrerisch und menschlich ist er eine absolute Legende.»

MotoGP-Ergebnis, Jerez (30.04.):

1. Bagnaia, Ducati, 24 Rdn in 39:29,085 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,221 sec
3. Miller, KTM, + 1,119
4. Martin, Ducati, + 1,942
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,760
6. Marini, Ducati, + 6,329
7. Pedrosa, KTM, + 6,371
8. Alex Márquez, Ducati, + 14,952
9. Nakagami, Honda, + 15,692
10. Quartararo, Yamaha, + 15,846
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,209
12. Di Giannantonio, Ducati, + 17,911
13. Augusto Fernández, KTM, + 19,010
14. Bradl, Honda, + 27,294
15. Raul Fernández, Aprilia, + 36,371
16. Lecuona, Honda, + 36,753
17. Folger, KTM, + 47,146
– Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, 8 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 8 Runden zurück
– Rins, Honda, 22 Runden zurück
– Mir, Honda, 23 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, nicht gestartet

WM-Stand nach 8 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 87 Punkte. 2. Bezzecchi 65. 3. Binder 62. 4. Miller 49. 5. Viñales 48. 6. Marini 48. 7. Martin 48. 8. Rins 47. 9. Zarco 46. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 29. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 7. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 137 Punkte. 2. KTM 81. 3. Aprilia 67. 4. Honda 61. 5. Yamaha 49.

Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing 113 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 111. 3. Prima Pramac 94. 4. Ducati Lenovo Team 92. 5. Aprilia Racing 77. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3 21. 11. Repsol Honda 12.


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