Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Pecco Bagnaia: Kein Verständnis für Márquez-Strategie

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia dicht gefolgt von Marc Márquez

Pecco Bagnaia dicht gefolgt von Marc Márquez

MotoGP-Weltmeister Pecco Bagnaia (Ducati) sprach nach dem Freitag in Le Mans über die Probleme mit einem Hinterreifen und die umstrittene Strategie von Marc Márquez.

Nach Bagnaias Jerez-Triumph scherzte Mentor Valentino Rossi in der Ducati-Box: «Das schlechte Training hat ihm gutgetan. Fängt er auf Anhieb gut an, holt die Pole macht und dominiert das Wochenende, hat er am Ende zu viel Vertrauen und wird unaufmerksam.»

Hat sich der WM-Leader diese Worte zu Herzen genommen? «Ja, ich versuche jetzt diese Strategie anzuwenden», lachte Pecco nach einem mühsamen neunten Platz am Freitag in Le Mans. «Nein, Spaß beiseite. Am Vormittag war heute alles okay, abgesehen von der Zeitenjagd. Ich dachte zunächst, dass es daran lag, dass ich nicht so sehr gepusht hatte und der Hinterreifen für die ‚time attack‘ nicht bereit war. Am Nachmittag haben wir aber mit demselben Hinterreifen weitergemacht und ich hatte Schwierigkeiten. Nichts hat funktioniert, alles hat mir Probleme bereitet.»

«Der einzige Run, wo alles funktioniert hat, war der letzte mit der Zeitenjagd. Ich hatte aber bis zu dem Moment eine ganze Session lang mein Gefühl verloren und deshalb habe ich nicht so gepusht, wie ich es gewollt hätte. Es war aber der einzige Run, beim dem ich mich mit meinem Motorrad wieder großartig gefühlt habe.»

«Ich war nicht wirklich glücklich. Es war eine merkwürdige Situation», seufzte der Ducati-Werksfahrer. «Am Ende können wir sagen, dass der Hinterreifen nicht die Performance hatte, die wir wollten. Ich habe fast 50 Minuten der Session deshalb verloren.»

Mit seinen Anlaufschwierigkeiten beim Spanien-GP sei der heutige Freitag nicht vergleichbar, betonte der 26-jährige Italiener. «Die Situation in Jerez war anders, da hatte ich wirklich Mühe beim Fahren, mein Gefühl war nicht das Beste. Hier war mein Feeling am Morgen und im letzten Run perfekt. Ich konnte pushen und das tun, was ich wollte. Es war also anders. Mir hat einfach nur der Grip am Hinterrad gefehlt. Die Streckenverhältnisse waren recht gut, der Wind war ziemlich stark, es war meiner Meinung nach aber mehr ein Hinterreifen, der nicht so funktioniert hat, wie wir es gewollt hätten», gab der Weltmeister zu verstehen, dass er wohl einfach einen weniger performanten Reifen erwischt hatte.

Natürlich wurde Bagnaia auch noch zur Situation befragt, als Marc Márquez sich für die Zeitenjagd an sein Hinterrad hängen wollte, der Ducati-Star die Runde aber abbrach und zurück an die Box kam. «Ich habe heute auch riskiert, nicht in den Top-10 zu sein. Ich habe einfach entschieden, nicht vor ihm zu pushen. Er ist immer noch vorne, weil er die Zeit dann mit Martin und Aleix Espargaró gefahren ist. Das ist in letzter Zeit Marcs Strategie im Freien Training. So ist es eben.»

«Im Vorjahr hat er es in Malaysia genauso gemacht, dann bin ich gestürzt und er ist allein in die erste Reihe gefahren», erinnerte Pecco. «Er ist Marc Márquez, wir wissen alle, wie schnell er ist, deshalb ist es eine Strategie, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich will im Qualifying oder auf Zeitenjagd allein sein. Er hat seine Strategie und hievt die auf den nächsten Level: Wenn du das Gas zudrehst, macht er es genauso. Wenn du am Streckenrand stehen bleibst, macht er es auch. Das ist seine Strategie, die er weiterentwickelt hat.»

MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Le Mans (12.05):

1. Miller, KTM, 1:30,950 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,119 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,200
4. Martin, Ducati, + 0,285
5. Zarco, Ducati, + 0,326
6. Viñales, Aprilia, + 0,392
7. Brad Binder, KTM, + 0,402
8. Marc Márquez, Honda, + 0,482
9. Bagnaia, Ducati, + 0,517
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,558
11. Marini, Ducati, + 0,561
12. Quartararo, Yamaha, + 0,700
13. Mir, Honda, + 0,850
14. Rins, Honda, + 0,992
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,040
16. Nakagami, Honda, + 1,048
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,139
18. Di Giannantonio, Ducati, + 1,361
19. Petrucci, Ducati, + 2,072
20. Savadori, Aprilia, + 2,539
21. Folger, KTM, + 2,722

MotoGP-Ergebnis FP2, Le Mans (12.05):

1. Miller, KTM, 1:30,950 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,119 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,200
4. Martin, Ducati, + 0,285
5. Zarco, Ducati, + 0,326
6. Viñales, Aprilia, + 0,392
7. Brad Binder, KTM, + 0,402
8. Marc Márquez, Honda, + 0,482
9. Bagnaia, Ducati, + 0,517
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,558
11. Marini, Ducati, + 0,561
12. Quartararo, Yamaha, + 0,700
13. Rins, Honda, + 0,992
14. Augusto Fernández, KTM, + 1,040
15. Nakagami, Honda, + 1,048
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,139
17. Di Giannantonio, Ducati, + 1,361
18. Mir, Honda, + 1,419
19. Petrucci, Ducati, + 2,072
20. Savadori, Aprilia, + 2,539
21. Folger, KTM, + 2,722

MotoGP-Ergebnis FP1, Le Mans (12.05):

1. Miller, KTM, 1:31,449 min
2. Marini, Ducati, + 0,095 sec
3. Brad Binder, KTM, + 0,218
4. Zarco, Ducati, + 0,315
5. Alex Márquez, Ducati, + 0,338
6. Mir, Honda, + 0,351
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,353
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,423
9. Viñales, Aprilia, + 0,441
10. Bagnaia, Ducati, + 0,466
11. Quartararo, Yamaha, + 0,497
12. Marc Márquez, Honda, + 0,524
13. Morbidelli, Yamaha, + 0,704
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,725
15. Nakagami, Honda, + 0,816
16. Martin, Ducati, + 0,847
17. Di Giannantonio, Ducati, + 1,261
18. Rins, Honda, + 1,460
19. Petrucci, Ducati, + 1,719
20. Savadori, Aprilia, + 2,524
21. Folger, KTM, + 3,317
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,623

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