Lin Jarvis: «Sehe keine Anzeichen für Yamaha-Rückzug»
Yamaha ist in der MotoGP-Marken-WM auf den letzten Platz zurückgefallen. Fabio Quartararo hat seit dem Sachsenring-GP 2022 nicht gewonnen. Droht jetzt ein Rückzug wie bei Suzuki?
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Yamaha hat in den letzten vier Jahren in der MotoGP immer einen Werksfahrer auf den ersten oder zweiten Platz der Fahrer-WM gebracht. Franco Morbidelli gelang es 2020, dann Quartararo, der 2022 als Vizeweltmeister abschnitt und 2021 sogar als erster Yamaha-Pilot seit Jorge Lorenzo (2015) den Titel in der "premier class" davontrug.
Werbung
Werbung
Yamaha hat zwar in den letzten Jahren besser abgeschnitten als Erzrivale Honda, der von 2020 bis 2022 in der Marken-WM dreimal auf dem sechsten und letzten Platz gelandet ist. Doch in der Saison 2023 schaffte das stark gebeutelte Monster Yamaha Factory Team am Sonntag mit "El Diablo" erst einen Podestplatz. In der Konstrukteurs-WM hält sich Yamaha als zweitgrößter Motorradhersteller der Welt nur an fünfter und letzter Position; bei manchen Sonntags-Rennen hatte Yamaha Mühe, in die Top-Ten zu kommen. In den Sprints hat Quartararo bisher nur einen Punkt gesammelt – für Platz 9 in Argentinien! Yamaha beteiligt sich seit rund 60 Jahren am Motorrad-GP-Sport. Aber nach dem überraschenden Rückzug von Suzuki nach der Saison 2022 sind die Fans und Medien hellhörig geworden.
Könnte sich Yamaha (die Japaner haben bisher 520 GP-Siege errungen) nach der Saison 2026 mit dem Ende des Dorna-Vertrags aus der MotoGP-WM zurückziehen, wenn die Erfolge weiter ausbleiben?
Werbung
Werbung
"Ja, ich habe diese Mutmassungen in den Medien in den letzten Tagen verfolgt", erklärte Lin Jarvis, der Managing Director von Yamaha Motor Racing, auf Anfrage von SPEEDWEEK.com. "Sie tauchen überall auf… Viele Leute legen diese Fragen auf den Tisch. Es lässt sich nicht leugnen, dass Yamaha und Honda momentan in der MotoGP Mühe haben. Es nehmen 16 Bikes von europäischen Herstellern teil, aber nur sechs aus Japan. Honda und Yamaha haben gegen die europäischen Mitbewerber zu kämpfen, wenn es um die Performance geht. Es ist verständlich, wenn jetzt solche Überlegungen auf den Tisch gebracht werden."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
"Ich kann nicht für Honda sprechen", hält Lin Jarvis fest. "Aber ich kann versichern, dass ich bei Yamaha keinen Mangel an Engagement sehe oder spüre, und zwar vom Top-Management abwärts. Beim vorletzten Grand Prix in Jerez war Yamaha-Motor-Japan-Präsident Yoshihiro Hidaka zu Gast, dazu Yamaha-Europa-Chef Eric de Seynes. Beide bekleiden sehr wichtige Positionen und unterstützen den Rennsport sehr energisch. Sie anerkennen auch, was der Rennsport der Marke Yamaha in der Vergangenheit gebracht hat und was er in Zukunft immer noch zu unserem Image beitragen wird. Ich war froh, dass die beiden nach Jerez gekommen sind. Denn so haben sie unseren gegenwärtigen Level aus nächster Nähe erlebt, gesehen und erfahren. Sie wissen auch, was wir in Zukunft benötigen. Wir brauchen Investitionen und Änderungen in der Arbeitsweise. Wir haben in Jerez gute Diskussionen geführt."
"Es war auch erfreulich, dass der Spanien-GP eine riesige Zuschauermenge angezogen hat", stellte Lin Jarvis fest, "was sich nachher auch in Le Mans wiederholt hat. In Jerez und in Le Mans haben wir 2023 die höchsten Zuschauerzahlen aller Zeiten gesehen. Ich wiederhole: Ich sehe bei Yamaha keine Anzeichen für einen Rückzug aus dem GP-Sport. Ich glaube nicht daran." Doch Lin Jarvis gibt zu bedenken: "Gleichzeitig muss man sehr realistisch bleiben. Wenn man ein Jahr zurückblickt auf die Situation bei Suzuki – sie haben es auch nicht kommen sehen. Doch ich persönlich habe keine Zweifel. Wollen wir hoffen, dass es so bleibt."
Werbung
Werbung
Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F, 14. Mai 1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min 2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec 3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795 4. Augusto Fernández (E), KTM, +6,281 5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726 6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638 7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023 8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826 9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370 10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828 11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735 12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125 13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808 – Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück – Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück – Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück – Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück – Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück – Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück – Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück – Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.): 1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min 2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec 3. Bagnaia, Ducati, + 2,632 4. Marini, Ducati, + 3,418 5. Marc Márquez, Honda, + 3,541 6. Zarco, Ducati, + 4,483 7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224 8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359 9. Viñales, Aprilia, + 8,336 10. Nakagami, Honda, + 9,439 11. Rins, Honda, + 12,388 12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125 13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121 14. Mir, Honda, + 15,383 15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591 16. Petrucci, Ducati, + 19,415 17. Savadori, Aprilia, + 26,992 – Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück – Folger, KTM, 5 Runden zurück – Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück – Miller, KTM, 12 Runden zurück
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.