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Aleix Espargaró: «Müssen mehr Verletzungen hinnehmen»

Von Manuel Pecino
Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaró spricht im SPEEDWEEK.com-Interview über die vielen verletzten Stars in diesem Jahr, und erklärt, wie sich das neue Wochenendformat auf seine Zukunftspläne auswirkt.

Seit der Einführung der MotoGP-Sprints haben die GP-Stars doppelt so viele Rennen wie zuvor zu absolvieren. Die höhere Belastung fordert ihren Tribut, der Druck ist ungleich grösser und auch die Verletzungsgefahr steigt. Das zeigt sich auch bei der Anzahl der Verletzungen, die sich in diesem Jahr ereignet haben.

Auch Aleix Espargaró weiss, dass dies auf das neue Wochenendformat der MotoGP zurückgeht. Hinzu kommt, dass die Fahrer immer mehr Einsätze neben der Strecke absolvieren, damit die Fans näher an ihre Stars herankommen können. Was der 33-jährige Aprilia-Werksfahrer darüber denkt und wie seine eigenen Zukunftspläne durch die Neuerungen, die der Sport in diesem Jahr eingeführt hat, beeinflusst wird, erklärt er im SPEEDWEEK.com-Interview.

Dein Bruder Pol Espargaró, Enea Bastianini, Miguel Oliveira, Marc Márquez – viele Fahrer haben sich in diesem Jahr bei ihren Einsätzen auf der Strecke bereits verletzt. Bereitet die Verletzungsgefahr den Piloten heutzutage viele Sorgenfalten?

Das Problem ist, dass die Leistungsdichte sehr hoch ist. Deshalb geht jeder noch ein bisschen mehr Risiken ein, um den Unterschied zu machen. Die Risikobereitschaft ist höher als in der Vergangenheit. Deshalb gibt es so viele Crashs, mit dem neuen Format ist auch der Stress grösser geworden. Aber ich denke, wir müssen mit dieser Art von Racing leben lernen. Wir müssen mehr Verletzungen als in der Vergangenheit hinnehmen, soviel steht fest. Ich denke nicht, dass sich daran etwas ändern wird.

Wann siehst du das Ende deiner Karriere? Ich habe irgendwo gelesen, dass du gesagt hast, das nächste Jahr soll dein letztes sein?

Nein, ich habe gesagt, dass man normalerweise jedes Jahr, wenn der Vertrag ausläuft, ein bisschen Stress hat, um diesen zu verlängern oder einen neuen Platz zu finden. Am Anfang des letzten Jahres war es ziemlich stressig für mich, als ich den Vertrag mit Aprilia verlängert habe. Ich habe gesagt, dass die Saison 2024 die Letzte ist, in der ich laut meinem aktuellen Vertrag fahre, und dass ich keinen Stress haben werde. Wenn ich am Anfang des Jahres in den Top-5 liege und Aprilia mir ein weiteres Abkommen für ein Jahr anbieten will, dann werde ich ihn unterschreiben. Aber wenn ich nicht an der Spitze mitkämpfe, werde ich nach Hause gehen. Ich denke, ich habe in diesem Fahrerlager getan, was ich tun musste, und deshalb habe ich diesbezüglich keinen Stress mehr. Ich möchte es geniessen und wenn ich vorne dabei bin und sie mir ein weiteres Jahr anbieten, dann ist das okay. Wenn nicht, dann denke ich darüber nach, andere Dinge zu tun. Es wird kein Stress für mich werden.

Beeinflusst die aktuelle Belastung deine Karrierepläne, verkürzt es sie?

Einhundertprozentig. Die jungen Fahrer, die aus der Moto3 und Moto2 kommen, werden sich gleich an dieses Format gewöhnen. Der Mensch kann sich an alles ziemlich schnell anpassen. Ich habe etwa mit Dani Pedrosa nach seinem Wildcard-Einsatz gesprochen und er sagte mir, dass er das neue Format verrückt findet. Der Druck und der Stress haben sich durch den Zeitplan und die starke Konkurrenz verzehnfacht. Er sagte mir, dass er zu seiner Zeit keinen Stress hatte, an schlechten Tagen wurde er Vierter. Das ist nun eine ganz andere Geschichte.

Wie steht es mit den ganzen Anforderungen der Dorna bei den Fan-Aktionen?

Das kostet ziemlich viel Energie, aber es ist nötig. Wir müssen uns mehr mit dem Publikum auseinandersetzen und die Show verbessern. Wir sind im Jahr 2023, es ist nicht mehr wie 2010. Und der Stress ist sicherlich auch in dieser Hinsicht grösser geworden. Aber die Einkommen sind nicht in gleichem Mass gestiegen.

WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Pirro 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.

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