Marc Márquez (Honda): Ist Lorenzo ein guter Prophet?
Sehen wir Marc Márquez nach 2024 in Rot?
Mit seiner Prognose, dass Marc Márquez nach dem Ende des 2024 auslaufenden Honda-Vertrags den Hersteller wechseln könnte, hatte Jorge Lorenzo im MotoGP-Carpool-Interview die Gerüchteküche angeheizt. «Ich glaube, er wird zu Ducati gehen. Mit dem Angebot wird er nicht sehr glücklich sein, aber ich glaube, er wird es annehmen. An wessen Stelle? Ich weiß es nicht, entweder im Werks- oder in einem Satellitenteam. Nach drei oder vier Jahren, in denen er nicht gewonnen hat, wird er die Motivation haben, wieder gewinnen zu wollen», hatte der fünffache Weltmeister prognostiziert.
Márquez, der im Februar 30 Jahre alt geworden ist, nahm diese Vorhersage mit Humor: «Jorge ist ein guter Fahrer. Wir werden sehen, ob er auch ein guter Prophet ist.» Dabei stellte der achtfache Weltmeister klar: «Ich habe für 2024 einen Vertrag mit Honda, das ist mein Plan A. Nach der vierten Operation bin ich jetzt in bester physischer Verfassung, also bin ich bereit, um die Meisterschaft zu kämpfen.»
Doch bislang verläuft die elfte MotoGP-Saison des Spaniers noch nicht wie geplant. Verletzungsbedingt nahm er lediglich an zwei der sechs Wochenenden teil und sammelte gerade einmal zwölf WM-Punkte. In den Sonntagsrennen in Portimão und Le Mans kam Márquez nicht ins Ziel.
Gepaart mit den verhaltenen Ergebnissen der übrigen Honda-Fahrer regt dies zum Nachdenken an. Doch der WM-19. machte deutlich, worauf künftig sein Fokus liegt: «Meine größte Priorität ist es, ein siegfähiges Paket und damit ein konkurrenzfähiges Motorrad am Start zu haben. Als ich bei Honda unterschrieben habe, folgten viele erfolgreiche Jahre. Ich glaube immer noch an Honda, auch wenn wir momentan in einer schwierigen Situation sind.»
Der 85-fache GP-Sieger forderte daher mehr Geduld: «Ich schaue auf mich selbst und versuche, mein Bestes zu geben. Wir werden noch Zeit haben, über die Zukunft zu sprechen, aber jetzt müssen wir uns keinen Druck machen.»
Und auch Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, glaubt nicht an die These seines ehemaligen Werksfahrers Lorenzo: «Zunächst einmal glaube ich nicht, dass Marc es akzeptieren würde, in ein Team zu gehen, das kein Werksteam ist. Er ist ein Star und Stars wollen auch dementsprechend behandelt werden», schickte Dall’Igna voraus. «Zweitens hat er bei seinem Comeback mit der Honda ein wunderbares Rennen gezeigt, auch wenn er dann gestürzt ist», erinnerte der Italiener an den Frankreich-GP, als Márquez erst zwei Runden vor Schluss im Kampf um einen Podestplatz gestürzt ist. Zuvor hatte der 59-fache MotoGP-Sieger vor der Daumen-Verletzung bereits bei der Sprint-Premiere in Portimão den Sprung in die Top-3 geschafft.
«Daher würde ich abwarten, ehe man sagt, dass Marc und Honda Ende 2024 getrennte Wege gehen werden. Das steht meiner Meinung nach nicht von vornherein fest, ganz im Gegenteil, ich glaube, dass sie alle Möglichkeiten haben, gemeinsam noch gut abzuschneiden», meinte Dall’Igna.
WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Pirro 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.
Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.