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Legende Dovizioso: «Ich fühlte mich nicht so wichtig»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso und Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta

Andrea Dovizioso und Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta

Andrea Dovizioso ist nun ganz offiziell eine MotoGP-Legende. Am Rande des Mugello-GP erklärte der 24-fache GP-Sieger und 125er-Weltmeister von 2004, was er mit dieser Auszeichnung verbindet.

Andrea Dovizioso wurde im Vorfeld des «Gran Premio d’Italia Oakley» von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta offiziell zur MotoGP-Legende ernannt. «Dovi», Mugello-Sieger von 2017, war überrascht zu erfahren, dass ihm diese große Ehre zuteil wurde. «Ich hatte es nicht erwartet – das liegt ein bisschen an meinem Charakter, weil ich dazu tendiere, viele Dinge zu schmälern und dem, was gemacht worden ist, keine so große Bedeutung zuzumessen. Ich selbst fühlte mich also nicht so ‚wichtig‘, um diese Auszeichnung zu erhalten.»

«Ich habe aber innegehalten und habe versucht, es zu verstehen. Und vor allem die Reaktionen der Leute – normalerweise vergessen die Leute die Dinge sehr schnell, wenn man zurücktritt. Ich fand mich aber in der komplett entgegengesetzten Situation wieder», erzählte der 37-Jährige aus Forlì. «Jetzt sprechen mich viel mehr Leute an als in meinen letzten zwei Jahren als Rennfahrer. Ich habe gemerkt, dass ich ihnen etwas Wichtiges vermittelt habe. Viele Fights bleiben in Erinnerung, besonders am Ende meiner Karriere mit Ducati. Darauf bin ich sehr stolz.»

«Ich hatte das Gefühl, dass die Leute – wenn man nicht mehr fährt – feststellen, dass ihnen das, was du geschafft hast, besonders gut gefallen hat. Ich habe diesen Aspekt mit dieser Auszeichnung verbunden. Denn viele Leute haben mehr gewonnen als ich. Wenn wir auf die Titelgewinne schauen, gibt es da nur einen», verwies er schmunzelnd auf seinen 125-ccm-WM-Titel aus dem Jahr 2004.

Insgesamt gewann Dovizioso in seiner WM-Karriere 24 Rennen, 15 davon in der MotoGP-Klasse. Insgesamt 103 Mal schaffte er den Sprung auf das Podest. Damit ist er einer von nur zehn Fahrern mit mehr als 100 Top-3-Ergebnissen. Ebenfalls bemerkenswert: Seit seinem WM-Debüt als Stammfahrer im Jahr 2002 hatte Dovi bis zum Saisonfinale 2020 kein einziges Rennen verpasst und 326 Grand Prix in Serie bestritten!

Ein MotoGP-Titel blieb Dovizioso allerdings verwehrt; 2017, 2018 und 2019 war er jeweils hinter einem überragenden Marc Márquez Zweiter. «Nahe dran zu sein am Titelgewinn, gegen einen ziemlich starken Fahrer, war wirklich das beste Ende für meine Karriere», meinte der Italiener rückblickend, ohne auf das mühsame letzte Ducati-Jahr 2020 und das missglückte Comeback mit Yamaha einzugehen.

«Du bist ein großartiger Fahrer, aber eine noch bessere Person», fand Carmelo Ezpeleta anerkennende Worte. «Unser Verhältnis war immer fantastisch, besonders deine Präsenz in der ‚Safety Commission‘ war für uns sehr wichtig und eine große Hilfe. Du hast uns viele Ideen gegeben und es ist mir eine große Ehre, dir die Möglichkeit zu geben, Teil der ‚Hall of Fame‘ zu werden. Danke, Andrea.»

Während der Pressekonferenz in Mugello schaute Dovi immer wieder auf die Tafel mit den Namen der MotoGP-Legenden, zu denen er sich nun gesellte. «Das sind sehr wichtige Namen. Es bringt mich fast ein bisschen in Verlegenheit, jetzt darunter zu sein», räumte er mit einem Lächeln ein.

In der «Hall of Fame» steht Andrea Dovizioso jetzt neben Valentino Rossi, Giacomo Agostini, Hugh Anderson, Kork Ballington, Max Biaggi, Alex Crivillé, Mick Doohan, Stefan Dörflinger, Geoff Duke, Wayne Gardner, Mike Hailwood, Nicky Hayden, Jorge Lorenzo, Daijiro Kato, Eddie Lawson, Marco Lucchinelli, Randy Mamola, Anton Mang, Jorge «Aspar» Martinez, Ángel Nieto, Dani Pedrosa, Wayne Rainey, Phil Read, Jim Redman, Kenny Roberts, Kenny Roberts Jr., Jarno Saarinen, Kevin Schwantz, Barry Sheene, Marco Simoncelli, Freddie Spencer, Casey Stoner, John Surtees, Luigi Taveri, Carlo Ubbiali und Franco Uncini.

Die MotoGP-Karriere von Andrea Dovizioso

2008: WM-5. auf SCOT-Honda, 174 Punkte
2009: WM-6. auf Repsol-Honda, 160 Punkte, 1 GP-Sieg
2010: WM-5. auf Repsol-Honda, 206 Punkte
2011: WM-3. auf Repsol-Honda, 228 Punkte
2012: WM-4. auf Tech3-Yamaha, 218 Punkte
2013: WM-8. auf Ducati, 140 Punkte
2014: WM-5. auf Ducati, 187 Punkte
2015: WM-7. auf Ducati, 162 Punkte
2016: WM-5. auf Ducati, 171 Punkte, 1 GP-Sieg
2017: WM-2. auf Ducati, 261 Punkte, 6 GP-Siege
2018: WM-2. auf Ducati, 245 Punkte, 4 GP-Siege
2019: WM-2. auf Ducati, 269 Punkte, 2 GP-Siege
2020: WM-4. auf Ducati, 135 Punkte, 1 GP-Sieg
2021 (mit nur 5 von 18 Rennen): WM-24. auf Yamaha, 12 Punkte
2022 (mit 14 von 20 Rennen): WM-21. auf Yamaha, 15 Punkte

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