Pecco Bagnaia (1.): «Vielleicht etwas zu langsam»
«Das Mugello-Wochenende fühlt sich immer anders an. Man fühlt sich zu Hause und zum Glück sind in diesem Jahr viele Fans an der Strecke. Gemeinsam die italienische Hymne zu singen war unglaublich – es war Gänsehaut-Feeling», kam Pecco Bagnaia nach einem bisher perfekten Heim-GP ins Schwärmen.
Nur als in der Anfangsphase des Sprints leichter Regen einsetzte, zögerte der WM-Leader kurz. «Ich glaube, ich habe bei den Fahrern hinter mir Panik ausgelöst, weil ich in der Arrabbiata 2 das Gefühl hatte, dass es nass war. Jorge [Martin] hat mich überholt, dann habe ich noch einen anderen Fahrer außen gesehen – ich war vielleicht ein bisschen zu langsam», konnte er rückblickend schmunzeln. «Dann habe ich beschlossen, mit Jorge mitzugehen. Im vierten und im ersten Sektor war alles trocken, gegen Ende des zweiten und im dritten Sektor war es aber nass. Das war angsteinflößend.»
Kumpel und WM-Rivale Marco Bezzecchi, nach Platz 2 nun vier Punkte zurück, stichelte in der Pressekonferenz: «Ich muss widersprechen, es war trocken.» Bagnaia erwiderte lachend: «Ich habe in dieser WM-Saison ja schon viele Fehler gemacht, ich musste also ruhig bleiben.»
Im komplett trockenen Qualifying gelang dem Weltmeister auf dem Weg zur Pole-Position in 1:44,855 min am Vormittag schon die erste 1:44er-Runde überhaupt im «Autodromo Internazionale del Mugello». «Die Pole-Position, die Rundenzeit war unglaublich. Ich hatte schon an eine 1:44er-Zeit gedacht. Es dann aber auch zu tun, ist eine andere Sache», hielt der 26-Jährige aus Turin fest.
Nur eine Runde vorher hatte Bagnaia die Zeitenjagd sichtlich verärgert abgebrochen, weil er in Kurve 1 auf Marc Márquez auf einer Out-Lap getroffen war. Dazu wollte sich der Italiener aber nicht äußern, nachdem zuletzt in Le Mans einige seiner Aussagen einen Sturm im Wasserglas ausgelöst hatten. «Ich will auf dieses Thema nicht eingehen, ich will darüber nicht reden. Ich habe genug davon, immer über das reden zu müssen, was ich denke», machte er deutlich.
Wie ist es ihm nach dem Vorfall aber gelungen, so schnell die Konzentration für die finale «time attack» wiederzufinden? «Ich pushe so viel, wie ich pushen kann. Ich war in einer ziemlich speziellen Situation, weil ich noch keine schnelle Runde gemacht hatte. Ich musste es also tun, ich habe alles gegeben und bin auf die Pole gefahren, als wäre ich alleine gewesen», schilderte Bagnaia.
MotoGP-Ergebnis Sprint, Mugello (10.6.):
1. Bagnaia, Ducati, 11 Runden
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,369 sec
3. Martin, Ducati, + 0,952
4. Zarco, Ducati, + 1,009
5. Marini, Ducati, + 3,668
6. Miller, KTM, + 3,772
7. Marc Márquez, Honda, + 3,905
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,062
9. Bastianini, Ducati, + 6,431
10. Quartararo, Yamaha, + 6,458
11. Binder, KTM, + 6,458
12. Oliveira, Aprilia, + 6,672
13. Viñales, Aprilia, + 7,930
14. Di Giannantonio, Ducati, + 11,508
15. Pirro, Ducati, + 14.344
16. Morbidelli, Yamaha, + 16,666
17. Nakagami, Honda, + 16,725
18. Savadori, Aprilia, + 17,247
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 21,596
20. Augusto Fernández, KTM, + 35,212
21. Folger, KTM, + 46,189
WM-Stand nach 11 von 40 Rennen:
1.Bagnaia, 106 Punkte. 2. Bezzecchi 102. 3. Martin 87. 4. Binder 81. 5. Zarco 72. 6. Marini 59. 7. Miller 53. 8. Viñales 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 44. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Folger 7. 21. Pirro 5. 22. Petrucci 5. 23. Mir 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2. 27. Bastianini 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 186 Punkte. 2. KTM 107. 3. Aprilia 82. 4. Honda 76. 5. Yamaha 58.
Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing 161 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 159. 3. Red Bull KTM Factory Racing 134. 4. Ducati Lenovo Team 117. 5. Aprilia Racing 93. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.