KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jack Miller: 2013 lebte der KTM-Star in Hohenstein

Von Günther Wiesinger
Jack Miller war 2013 beim sächsischen Racing-Team Germany für die Moto3-WM unter Vertrag und wohnte in Hohenstein-Ernstthal. «Mir gefällt der Sachsenring», stellte er fest. «Die KTM wird hier stark sein.»

Jack Miller kam als WM-Siebter zum Sachsenring, er hat 62 Punkte auf dem Konto, 30 weniger als sein Red Bull-Teamkollege Brad Binder. Kaum jemand spricht heute davon, dass der Aussie 2023 in der Moto3-Weltmeisterschaft für das sächsische Racing Team Germany mit einer Honda gefahren ist. Er lebt damals fast das ganze Jahr fern der Heimat in Hohenstein-Ernstthal im Haus von von Manuela, der Freundin von Teamchef Dirk Heidolf, unweit der Rennstrecke und des GP-Paddocks. Beim WM-Lauf vor zehn Jahren war Jack also Heimschläfer. 

Am Donnerstagvormittag besuchte «Thriller Miller», inzwischen vierfacher MotoGP-Sieger, für einen Bericht der BILD-Zeitung sein ebenerdiges Zimmer im Haus von Manuela Lietz in HOT. «In der Story geht es um das Thema ‘Jack Miller – zehn Jahre danach‘. Ich kann nur sagen, dass ich in der Zeit, seit ich dieses kleine Zimmer verlassen habe, viel mehr verdammte Falten bekommen habe», grinste Jack. «Mein Ex-Teamchef Dirk Heidolf ist heute auch ins Haus von Manu gekommen.»

«Jetzt sind wir wieder auf dem Sachsenring, zehn Jahre später, ich bin immer noch dabei», fasste Miller zusammen. «Nicht so schlecht… Ich freue mich auf das Wochenende. Das ist eine Strecke, die ich wirklich gerne mag. letztes Jahr bin ich trotz eines Long-Lap-Penaltys hier. aufs Podest gefahren. Ich glaube, die KTM kann hier recht gut funktionieren, denn sie beansprucht den Hinterreifen nicht zu stark. Auch die Art und Weise, wie das Bike in den technischen Kurven einlenkt, wird einwandfrei sein. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir hier sehr konkurrenzfähig sein werden.»

«Wir waren in Mugello nicht schlecht, aber es fehlte ein bisschen etwas. Ich hatte kein übermäßig gutes Vertrauen zum Vorderreifen, besonders in den flüssigen Kurven. Hier in Sachsen gibt es auch flüssige Passagen, aber mit einem anderen Layout. Beim Bremsen zum Wasserfall und in der ersten Kurve, wo man gut sliden kann, können wir die Vorzüge der KTM vermutlich ausgezeichnet zur Geltung bringen. Ich freue mich wirklich auf das Fahren hier. Diese Strecke unterscheidet sich so stark von allen anderen GP-Pisten im Kalender. Deshalb freute man sich immer, wenn man hierherkommt.»

Miller hat in Le Mans und Mugello in den Sonntagrennen weichere Reifen als Brad Binder verwendet, der dann besser abgeschnitten hat. War das ein Fehler?

Miller: «Ehrlich gesagt, in Mugello war ich trotzdem am Ende des Rennens stärker als Brad. Es lag also am vergangenen Wochenende nicht so sehr am Reifen. Wir bekommen da von Michelin immer die Vorhersage zum mutmaßlichen Reifenverschleiß jeder Mischung. Bei uns hat sich abgezeichnet, dass wir auf der Reifenkante mit dem Soft besser dastehen am Ende als Brad. Deshalb war der Soft für uns eine logische Wahl. Und tatsächlich hat der Reifen bis zum Ende gut durchgehalten. Aber ich war am Wochenende von Mugello einfach nicht schnell genug. Ich muss an diesem Wochenende hier auch bei mir etwas mehr Speed finden. Wenn wir bis zum Rennen die gewünschte Pace finden, sollten im Sprint und am Sonntag gute Ergebnisse möglich sein.»

MotoGP-Ergebnis, Mugello (11. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 23 Rdn in 41:16,863 min
2. Martin, Ducati, + 1,067 sec
3. Zarco, Ducati, + 1,977
4. Marini, Ducati, + 4,625
5. Binder, KTM, + 8,925
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 10,908
7. Miller, KTM, + 10,999
8. Bezzecchi, Ducati, + 12,654
9. Bastianini, Ducati, + 17,102
10. Morbidelli, Yamaha, + 17,610
11. Quartararo, Yamaha, + 17,861
12. Viñales, Aprilia, + 19,110
13. Nakagami, Honda, + 21,947
14. Di Giannantonio, Ducati, + 25,906
15. Augusto Fernández, KTM, + 26,500
16. Pirro, Ducati, + 30,150
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 38,001
18. Savadori, Aprilia, + 38,662
19. Folger, KTM, + 1:18,912 min
– Alex Márquez, Ducati, 9 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 13 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Mugello (10. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 11 Runden
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,369 sec
3. Martin, Ducati, + 0,952
4. Zarco, Ducati, + 1,009
5. Marini, Ducati, + 3,668
6. Miller, KTM, + 3,772
7. Marc Márquez, Honda, + 3,905
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,062
9. Bastianini, Ducati, + 6,431
10. Quartararo, Yamaha, + 6,458
11. Binder, KTM, + 6,458
12. Oliveira, Aprilia, + 6,672
13. Viñales, Aprilia, + 7,930
14. Di Giannantonio, Ducati, + 11,508
15. Pirro, Ducati, + 14.344
16. Morbidelli, Yamaha, + 16,666
17. Nakagami, Honda, + 16,725
18. Savadori, Aprilia, + 17,247
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 21,596
20. Augusto Fernández, KTM, + 35,212
21. Folger, KTM, + 46,189

WM-Stand nach 12 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 131 Punkte. 2. Bezzecchi 110. 3. Martin 107. 4. Binder 92. 5. Zarco 88. 6. Marini 72. 7. Miller 62. 8. Quartararo 54. 9. Aleix Espargaró 54. 10. Viñales 53. 11. Rins 47. 12. Morbidelli 46. 13. Alex Márquez 41. 14. Augusto Fernández 31. 15. Di Giannantonio 27. 16. Nakagami 24. 17. Oliveira 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Bastianini 7. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 211 Punkte. 2. KTM 118. 3. Aprilia 92. 4. Honda 79. 5. Yamaha 64.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 195. 2. Mooney VR46 Racing 182 Punkte. 3. Red Bull KTM Factory Racing 154. 4. Ducati Lenovo Team 149. 5. Aprilia Racing 107. 6. Monster Energy Yamaha 100. 7. LCR Honda 71. 8. Gresini Racing 68. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 38. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.

 

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