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Marc Márquez (Honda) stürzt: «Diesmal bin ich zornig»

Von Günther Wiesinger
Der turbulente Freitag auf dem Sachsenring gipfelte in einer Kollision zwischen Johann Zarco und Marc Márquez in der Startkurve.

Marc Márquez erlebte heute auf dem Sachsenring einen turbulenten Freitag. Er musste im FP1 einen gehörigen Wackler hinnehmen, zeigte dann einen Save in Kurve 12 im FP2, es folgte ein heftiger Wackler in Kurve 11 (und Mittelfinger in der Onboard-Kamera zu sehen). Am Ende passierte noch ein Sturz in Kurve 1 – und sein Bike hat dort den bedauernswerten Johann Zarco abgeräumt.

«Die Kameras haben alles gut eingefangen» stellte der Repsol-Honda-Werkspilot auf seine eindeutige Geste angesprochen fest. «Es war eine brenzlige Situation, das Adrenalin ist super hoch gekocht, denn ich hatte gerade einen Crash in einer sehr schnellen Kurve abgefangen. Ich hatte an diesem Tag schon vorher sehr, sehr viele Warnschüsse bekommen. Ich dachte, ich muss jetzt etwas langsamer fahren und meinen Speed anpassen.»

«Natürlich haben wir jetzt am Freitag noch Arbeit vor uns, denn wir müssen einiges Gravierendes ändern, wenn wir uns verbessern wollen», stellte Márquez fest. «Der Sachsenring ist eine Piste, die ich liebe, das hat man heute gleich in der Früh gesehen. Aber kurz nachdem ich in der Früh rausgefahren bin, bin ich ans Limit gestoßen. Es ist leicht, hier zu fahren, aber wenn du an dieses Limit stoßt, kannst du nichts mehr machen, das Limit lässt sich nicht überwinden.»

Marc stellte auch fest, er sei mit dem Medium-Vorderreifen im zweiten Training rasch ans Limit gekommen.

Der Spanier setzte auch ein Bike mit einer kürzeren Hinterradschwinge ein und ließ nach einer Schrecksekunde wegen eines Hinterrad-Slides das Set-up ändern. «Diesen bangen Moment habe ich mit dem Bike mit dem längeren Radstand erlebt», schilderte Marc. «Wir müssen beim Set-up für den Samstag einen Kompromiss finden. Ich habe heute sehr viele Warnschüsse bekommen, das Bike benimmt sich sehr seltsam. Ich bin heute mehrmals fast per Highsider runtergeflogen. Wir müssen jetzt rausfinden, wie wir uns am Samstag steigern können. Bisher haben wir das noch nicht verstanden.»

Beim Zusammenstoß mit Johann Zarco – was ist da passiert? Hat Marc den Franzosen beim Verlassen der Boxengasse gesehen?

«Das ist eine Frage, die ihr ihm stellen müsst», entgegnete der Spanier verärgert. «Ihr wisst: Ich bin ein Mensch, der nach einem Fehler zugibt: 'Ich habe einen Fehler gemacht.' Aber diesmal bin ich zornig. Denn wenn jemand diese Situation verhindern hätte können, wäre es Johann gewesen.»

«Der Mann, der aus der Boxengasse kommt, muss dort aufpassen und sich nach hinten umblicken», wetterte Márquez. «Wenn jemand auf der Ideallinie angebraust kommt, besonders in der letzten Trainingsminute, musst du bei der Boxenausfahrt stehen bleiben. Es macht keinen Sinn, dort weiterzufahren und sich dann zu bemühen, von der Ideallinie fernzubleiben. Denn wir haben oft gesehen, dass dort beim Bremsen sehr leicht das Vorderrad blockiert und man stürzt. Heute haben wir das bei Fabio Quartararo und Aleix Espargaró gesehen Und noch brenzliger wird es, wenn du in der letzten Trainingsminute pusht.»

«Ja, ich habe also das Vorderrad aus der Kontrolle verloren. Wir hatten Riesenglück, dass wir bei diesem Crash heil davongekommen sind», seufzte der Honda-Star. «Ich habe dann gleich gehört: ‚Marc ist gefährlich!‘ Aber wenn jemand diese Situation vermeiden hätte können – dann war es Johann, nicht ich! Ja, ich habe eine ganze Runde gepusht, und sorry, Jungs, ich bin gestürzt. Das war nicht meine Absicht. Aber heute haben wir viele Crashes gesehen.»

MotoGP kombinierte Zeiten nach FP2, Sachsenring (16.6.):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:20,271 min
2. Martin, Ducati, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,081
4. Bagnaia, Ducati, + 0,100
5. Miller, KTM, + 0,149
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Marini, Ducati, + 0,368
8. Bastianini, Ducati, + 0,386
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,400
10. Zarco, Ducati, + 0,431
11. Brad Binder, KTM, + 0,494
12. Di Giannantonio, Ducati, + 0,528
13. Augusto Fernández, KTM, + 0,547
14. Marc Márquez, Honda, + 0,583
15. Oliveira, Aprilia, + 0,591
16. Viñales, Aprilia, + 0,614
17. Morbidelli, Yamaha, + 0,851
18. Nakagami, Honda, + 1,010
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,403
20. Folger, KTM, + 2,547

MotoGP-Ergebnis FP2, Sachsenring:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:20,271 min
2. Martin, Ducati, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,081
4. Bagnaia, Ducati, + 0,100
5. Miller, KTM, + 0,149
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Marini, Ducati, + 0,368
8. Bastianini, Ducati, + 0,386
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,400
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Di Giannantonio, Ducati, + 0,528
12. Augusto Fernández, KTM, + 0,547
13. Oliveira, Aprilia, + 0,591
14. Zarco, Ducati, + 0,604
15. Viñales, Aprilia, + 0,614
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,851
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,586
18. Marc Márquez, Honda, + 1,870
19. Folger, KTM, + 2,634
20. Nakagami, Honda, + 3,679

MotoGP-Ergebnis FP1, Sachsenring:

1. Zarco, Ducati, 1:20,702 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,152
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,195
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,253
5. Martin, Ducati, + 0,330
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Brad Binder, KTM, + 0,397
8. Bagnaia, Ducati, + 0,415
9. Di Giannantonio, Ducati + 0,508
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,511
11. Nakagami, Honda, + 0,579
12. Marini, Ducati, + 0,633
13. Viñales, Aprilia, + 0,667
14. Miller, KTM, + 0,696
15. Oliveira, Aprilia, + 0,733
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,972
17. Bastianini, Ducati, + 1,028
18. Morbidelli, Yamaha, + 1,374
19. Augusto Fernández, KTM, + 1,470
20. Folger, KTM, + 2,116

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