Jonas Folger (GASGAS): Der Fehler beim Timing
Jonas Folger auf der GASGAS RC16 am Freitag
Jonas Folger verlor bei seinem fünften GP-Einsatz als Ersatzmann für Pol Espargaró im GASGAS Factory Tech3-Team von Hervé Poncharal am Freitag auf dem Sachsenring 2,547 Sekunden auf die Bestzeit. Sein Teamkollege Augusto Fernández sicherte sich den starken 13. Platz.
Der 29-jährige Bayer hat beim GP von Deutschland 2017 im Tech3-Yamaha-Team von Poncharal den grandiosen zweiten Platz hinter Marc Márquez erkämpft. Zwei Monate später begann sein Burn-out-Leidensweg.
Seit 2020 hat Folger auf dem Sachsenring kein Rennen mehr bestritten, damals steuerte er eine R1-Yamaha des Galinski-Teams in der IDM Superbike. Er gewann 2020 den Titel und errang Siege bei allen acht Rennen. In dieser verkürzten Corona-IDM-Saison feierte er bei den vier Events (mit je zwei Rennen) neben den acht Siegen auch vier Pole-Positions.
«Ich komme mit dieser Strecke ganz gut klar und habe mich heute gut zurecht gefunden», erklärte Folger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das Motorrad hat sich im Vergleich zu Mugello beim Fahren einfacher angefühlt. Ich muss hier keine Testaufgaben erledigen, wir haben gar keine neuen Teile hier. Wir haben uns also am Freitag nur um das Setting gekümmert und geschaut, dass wir die Probleme beheben, die mir Sorgen machen. Wir suchen mehr Grip und eine bessere Bremsperformance.»
«Das erste Freitag-Training war in Ordnung, das zweite war besser», fasste der fünffache GP-Sieger zusammen. «Wir haben uns um das Setting gekümmert und einige Probleme behoben. Da ging es um ein bisschen Grip und ein bisschen Bremsperformance. Das erste Freitag-Training war in Ordnung, das zweite war besser. Doch sie haben mich abgewinkt, und ich habe es nicht gemerkt. Es ging genau um eine Sekunde… Ich dachte, ich kann in diesem FP2 noch eine Runde fahren, aber ich habe zu lange gewartet. In diesem letzten Run bin ich raus und dann zwei Runden gefahren. Nachher habe ich das Gas kurz zugedreht, weil ich hinter mir ein paar Kollegen gesehen habe, an die ich mich anhängen wollte. Aber sie haben das Gas zugedreht. Ich bin nachher noch 1:22,2 min gefahren, also nur 2 sec hinter der Bestzeit. Doch das war nach der karierten Flagge… Das war vom Timing her mein Fehler. Jetzt steht halt meine FP1-Zeit von 1:22,818 min als Bestzeit auf der Liste.»
Folger bekam bei den schwierigen Verhältnissen natürlich die Stürze im FP2 mit. Nakagami, Raúl Fernández, Oliveira, Di Giannantonio, Alex Márquez, Viñales, Marc Márquez und Zarco purzelten von ihren Motorrädern.
«Ich habe die ganzen Stürze ständig mitbekommen», stellte Folger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Es ist ständig einer gelegen, und das war natürlich für das Vertrauen zur rechten Reifenflanke extrem schwer. Besonders als wir auf den Medium-Reifen gewechselt sind, denn ab einer gewissen Rundenzeit musst du einfach den Medium nehmen, weil er stabiler ist. Die rechte Seite am Medium ist extrem; da spürt man einfach gar nichts und ahnt nicht, wann ein Sturz passiert. Das ist nicht ohne…»
«Die Kollegen, die ganze vorne mitfahren, die Top-Ten und noch ein paar Fahrer mehr wahrscheinlich, die gehen volles Risiko», stellte Folger fest. «Dementsprechend viele Fahrer sind runtergeflogen.»
«Ich gehe davon aus, dass es am Samstag im Sprintrennen, wenn es wärmer wird, leider auch viele Stürze geben wird», meinte der GASGAS-Tech3-Werkspilot.
«Ich möchte am Samstag gerne eine Zeit von 1:21 min fahren», stellte der Bayer aus Schwindegg fest, der erstmals seit 2017 beim Heim-GP dabei ist. «Wenn mir das gelingt, bin ich happy.»
MotoGP kombinierte Zeiten nach FP2, Sachsenring (16.6.):
1. Bezzecchi, Ducati, 1:20,271 min
2. Martin, Ducati, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,081
4. Bagnaia, Ducati, + 0,100
5. Miller, KTM, + 0,149
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Marini, Ducati, + 0,368
8. Bastianini, Ducati, + 0,386
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,400
10. Zarco, Ducati, + 0,431
11. Brad Binder, KTM, + 0,494
12. Di Giannantonio, Ducati, + 0,528
13. Augusto Fernández, KTM, + 0,547
14. Marc Márquez, Honda, + 0,583
15. Oliveira, Aprilia, + 0,591
16. Viñales, Aprilia, + 0,614
17. Morbidelli, Yamaha, + 0,851
18. Nakagami, Honda, + 1,010
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,403
20. Folger, KTM, + 2,547
MotoGP-Ergebnis FP2, Sachsenring:
1. Bezzecchi, Ducati, 1:20,271 min
2. Martin, Ducati, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,081
4. Bagnaia, Ducati, + 0,100
5. Miller, KTM, + 0,149
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Marini, Ducati, + 0,368
8. Bastianini, Ducati, + 0,386
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,400
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Di Giannantonio, Ducati, + 0,528
12. Augusto Fernández, KTM, + 0,547
13. Oliveira, Aprilia, + 0,591
14. Zarco, Ducati, + 0,604
15. Viñales, Aprilia, + 0,614
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,851
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,586
18. Marc Márquez, Honda, + 1,870
19. Folger, KTM, + 2,634
20. Nakagami, Honda, + 3,679
MotoGP-Ergebnis FP1, Sachsenring:
1. Zarco, Ducati, 1:20,702 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,152
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,195
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,253
5. Martin, Ducati, + 0,330
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Brad Binder, KTM, + 0,397
8. Bagnaia, Ducati, + 0,415
9. Di Giannantonio, Ducati + 0,508
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,511
11. Nakagami, Honda, + 0,579
12. Marini, Ducati, + 0,633
13. Viñales, Aprilia, + 0,667
14. Miller, KTM, + 0,696
15. Oliveira, Aprilia, + 0,733
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,972
17. Bastianini, Ducati, + 1,028
18. Morbidelli, Yamaha, + 1,374
19. Augusto Fernández, KTM, + 1,470
20. Folger, KTM, + 2,116