MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Marc Márquez nach P11: «Es war überall ein Desaster»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez bei seinem Crash im Q1

Marc Márquez bei seinem Crash im Q1

«Früher waren wir mit Honda in den langsamen Kurven schnell und beim Einlenken überlegen, jetzt haben wir diese Vorteile verloren», lautete das Fazit von Marc Márquez nach dem tristen Samstag in Sachsen.

Mit vier Stürzen in ca. 20 Stunden übertraf Marc Márquez am Samstag auf dem Sachsenring seinen Sturzrekord von Mandalika 2022, als er die widerspenstige Repsol-Honda innerhalb von 24 Stunden viermal ins Kiesbett pfefferte. Er rettete nach dem schmerzhaften Samstag-Vormittag als «King of the Ring» und elfmaliger Sachsenring-GP-Sieger zwar noch den siebten Startplatz. Aber im Sprint blieb er als Elfter punktelos.

Der 30-jährige Spanier räumte ein, es sei turbulent zugegangen, er habe mit der Honda RC213V auf dem winkeligen Kurs Mühe gehabt. «Ja, ich bin zu oft gestürzt. Aber immerhin bin ich nahe an der Spitzengruppe dran gewesen. Aber das geht nur, wenn ich zu viel riskiere, die Stürze sind die Konsequenzen davon. Wir haben dann die Situation analysiert und eingesehen: Hier auf dieser Rennstrecke können wir nicht um Podestplätze fighten», bemerkte Marc.

«Ich erinnere mich, wie ich beim Spanien-GP Ende April daheim auf dem Sofa gesessen bin und Joan Mir seinen vierten Sturz vom Wochenende fabriziert hat. Aber er hat um die 15. Position gekämpft! Wir versuchen also zu pushen, aber wir erreichen mit dieser Vorgehensweise nichts. Es ist wichtig, die wahre Situation zu erkennen. Ich habe schon in Le Mans erklärt: Wenn du um den sechsten, achten oder neunten Platzt kämpfst, ist es einfach, das Gas zuzudrehen. Aber wenn du um das Podest fightest, wie es bei mir am Sonntag in Le Mans oder in Mugello der Fall war, dann fällt es einem echten Rennfahrer schwer, sich zurückzuhalten. Denn er mischt ja vorne mit. Aber wir sind jetzt nicht in der Lage, vorne mitzuhalten.»

Wozu ist die Honda in den Rennen nicht in der Lage, wozu die anderen Bikes fähig sind? Marc Márquez: «Hier kann ich das nach dem Samstag-Sprint nicht gut beurteilen, weil wir für den Sprint technisch etwas geändert haben. Das war ein Risiko, aber am Freitag hatte ich einfach nicht genug Hinterradgrip. Durch diese Änderung haben wir leider noch mehr Grip verloren, auch das Turning hat sich verschlechtert. Im Grunde war das Rennen überall ein Desaster.»

Doch für das heutige Rennen rechnet sich Marc mehr aus als den elften Platz. «Der Sonntag wird besser, denn wir werden das Bike wieder so bauen und abstimmen, wie ich es kenne. Ich werde versuchen, mich zu verbessern.»

Marc hat acht MotoGP-Siege auf dem Sachsenring errungen, nicht immer mit dem besten Bike im Feld. Heißt das: Mit diesem Modell der RC213V ist etwas grundlegend falsch?

«Ich weiß es nicht. Ich bemühe mich immer, mein Bestes zu geben. das habe ich hier in all den Jahren getan, mit allen unterschiedlichen Honda-Modellen. Und wie man im FP1 gesehen hat, mit meinem natürlichen Fahrstil kann ich hier einigermaßen mithalten. Ich bin im ersten Training an dritter Position gelandet. Aber das Problem: Wenn du auf einer Piste mit deinem natürlichen Fahrstil losfährst, stößt du sehr bald ans Limit. Nachher musst du diese Grenze überwinden, wenn du dich weiter steigern willst. Die Gegner schaffen das im Augenblick, sehr viele von ihnen. Und ja, da habe ich Mühe. Normal waren wir mit den Honda-Bikes, an die ich mich erinnere, in den langsamen Kurven sehr schnell, wir waren beim Einlenken stark. Aber jetzt sind wir in den schnellen Kurven sehr konkurrenzfähig, das hat man in Mugello gesehen. Dafür verlieren wir beim Turning kostbare Zeit, besonders hier. Lasst uns abwarten, ob wir für den Sonntag eine etwas bessere Basis und eine Lösung finden, damit wir im Rennen weniger leiden.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):

Jorge Martin, Ducati, 15 Runden in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 13 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 140 Punkte. 2. Martin 119. 3. Bezzecchi 113. 4. Binder 96. 5. Zarco 93. 6. Marini 78. 7. Miller 69. 8. Aleix Espargaró 55. 9. Quartararo 54. 10. Viñales 53. 11. Rins 47. 12. Morbidelli 46. 13. Alex Márquez 43. 14. Augusto Fernández 31. 15. Di Giannantonio 27. 16. Nakagami 24. 17. Oliveira 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Bastianini 8. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 223 Punkte. 2. KTM 125. 3. Aprilia 93. 4. Honda 79. 5. Yamaha 64.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 212 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 191. 3. Red Bull KTM Factory Racing 165. 4. Ducati Lenovo Team 158. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 100. 7. LCR Honda 71. 8. Gresini Racing 70. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 38. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.

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