MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Miguel Oliveira: «Jeder Werksplatz ist verlockend»

Von Leon Schüler
Wird sich Miguel Oliveira wieder auf die Suche nach einem Werksplatz begeben?

Wird sich Miguel Oliveira wieder auf die Suche nach einem Werksplatz begeben?

Miguel Oliveira war froh, beim MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring die Zielflagge zu sehen. Anschließend offenbarte der RNF-Aprilia-Pilot wo seine Prioritäten bei einem möglichen Teamwechsel liegen.

Miguel Oliveira wusste bereits vor dem Sachsenring-GP, dass das Wochenende in Sachsen für seine lädierte linke Schulter zur Belastungsprobe wird. Denn mit ihren elf Links- und nur drei Rechtskurven beansprucht die 3,671 km kurze Piste die linke Körperseite so stark wie kaum eine andere Strecke im GP-Kalender.

Hinzu kam am Freitag ein Sturz des Portugiesen, bei dem er erneut auf die linke Schulter fiel. «Ich habe am Sonntag im Rennen mein Bestes gegeben. Mit den vielen Linkskurven war es nicht einfach, die 30 Runden zu absolvieren. Mir hat einfach die Stärke in der Schulter gefehlt», bestätigte Oliveira seine Vorahnung.

Der RNF-Aprilia-Pilot, der bei seinem Comeback in Mugello gestürzt war und am Samstag im Sprint nur 16. wurde, kam am Sonntag 19,648 sec hinter Rennsieger Jorge Martin (Pramac Ducati) als Zehnter ins Ziel. «20 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel zu kommen ist natürlich nicht unser Anspruch», schob der 28-Jährige voraus. «Aber wir wissen, wo wir uns verbessern müssen und werden es in Assen erneut versuchen.»

«Dennoch tut es, ein Rennen über die Ziellinie zu bringen», atmete der 17-fache GP-Sieger auf, der zuvor nur am Sonntag in Austin ins Ziel gekommen war. Als Zehnter war Oliveira zwar bester Aprilia-Fahrer, dennoch war er damit weit von seinen eigenen Zielen entfernt. «Mir hat es im Rennen besonders in den schnellen Kurven an Grip und Stabilität gefehlt. Sobald der Grip etwas schlechter wird, haben wir oft große Probleme. Auch physisch musst du die dadurch entstehenden Bewegungen des Bikes abfangen, was es für mich anstrengend gemacht hat.»

Im Vorjahr hatte der damalige KTM-Pilot ein Angebot des GASGAS Tech3 Teams abgelehnt, mit der Begründung, er wolle in einem Werksteam an den Start gehen. Letztlich war er bei RNF Aprilia dennoch bei einer Kundenmannschaft gelandet.

Auf die Frage, ob er lieber seinen Platz im Kundenteam oder einen Sitz in einem der schwächelnden japanischen Werksteams bei Yamaha oder Honda einnehmen würde, antwortete Oliveira mit einem herzhaften Lachen. «Jede Aussicht auf einen Werksplatz ist verlockend», entgegnete er, betonte dabei aber: «Ich denke, das Level der Meisterschaft ist inzwischen so hoch, dass man ein Bike braucht, das in jedem Bereich gut funktioniert. Natürlich haben die Ducatis dort einen Vorteil. Der Rest von uns ist mehr oder weniger gleich.»

Ergebnisse MotoGP Sachsenring (18. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 30 Runden in 40:52,449 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,064 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +7,013
4. Marco Bezzecchi, Ducati, +8,430
5. Luca Marini, Ducati, +11,679
6. Jack Miller, KTM, +11,904
7. Alex Márquez, Ducati, +14,040
8. Enea Bastianini, Ducati, +14,859
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +17,061
10. Miguel Oliveira, Aprilia, +19,648
11. Augusto Fernández, KTM, +19,997
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +22,949
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +25,117
14. Takaaki Nakagami, Honda, +25,327
15. Raúl Fernández, Aprilia, +25,503
16. Aleix Espargaró, Aprilia, +28,543
17. Jonas Folger, KTM, +48,962
– Brad Binder, KTM, 12 Runden zurück
– Maverick Viñales, Aprilia, 22 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 15 Rdn in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 14 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 160 Punkte. 2. Martin 144. 3. Bezzecchi 126. 4. Zarco 109. 5. Binder 96. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 57. 9. Aleix Espargaró 55. 10. Viñales 53. 11. Alex Márquez 52. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 16. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 248 Punkte. 2. KTM 135. 3. Aprilia 99. 4. Honda 81. 5. Yamaha 68.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 253 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 215. 3. Ducati Lenovo Team 186. 4. Red Bull KTM Factory Racing 175. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 107. 7. Gresini Racing 86. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.

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