MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Pecco Bagnaia: Kein Interesse an MotoGP-Heldenrolle

Von Manuel Pecino
2022 feierte Pecco Bagnaia seinen ersten MotoGP-Titel mit Mentor Valentino Rossi

2022 feierte Pecco Bagnaia seinen ersten MotoGP-Titel mit Mentor Valentino Rossi

Als italienischer Weltmeister hat Pecco Bagnaia das Potenzial, in die Fußstapfen von MotoGP-Legende Valentino Rossi zu treten. Doch der Ducati-Star findet an dieser Vorstellung wenig Gefallen.

Als WM-Führender ist Francesco Bagnaia aktuell auf dem Weg, seinen zweiten WM-Titel in der Königsklasse zu holen. Vor Saisonbeginn beschloss der 26-jährige Italiener, statt seiner regulären Startnummer die Nummer 1 auf seiner Ducati Desmosedici GP23 zu tragen. Ein Trend, der übrigens von seinem Meister Valentino Rossi eingeführt wurde.

Die Nummer 1 auf seinem Motorrad bedeutet, dass Bagnaia überall mit dem Status identifiziert wird, den er sich im letzten Jahr erarbeitet hat, indem er einen Rückstand von mehr als 90 Meisterschaftspunkten aufgeholt hat. Eine Leistung, die ihm die Anerkennung garantieren sollte, Geschichte geschrieben zu haben. Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach Pecco daher über den Heldenstatus in der MotoGP und warum er sich immer noch gegen deutliche Kritiken im eigenen Land wehren muss.

Findest du, dass der MotoGP aktuell eine Ikone fehlt und würdest du diese Rolle gern übernehmen?

Diese Geschichte mit den Heldenfiguren spricht mich nicht an, denn ich finde, jeder sollte sich so zeigen, wie er wirklich ist. Für mich definieren die Ergebnisse auf der Strecke einen Rennfahrer und nicht, wie er sich verhält und in welche Rolle er passt.

Die Dinge sind heute anders als zu Zeiten der «Fantastischen 4» [Rossi, Lorenzo, Pedrosa und Stoner und später Márquez]. Alle Fahrer, egal ob sie in einem Werksteam oder einem Privatteam sind, haben ein Motorrad, mit dem sie vorne mitfahren können. Früher hatten die Privatteams ein Bike, das nicht einmal 80 % des Niveaus der Werksmaschinen erreichte. Die Situation hat sich sehr verändert.

In Spanien erreichen die Zuschauerzahlen der Formel 1 momentan Werte, die früher dem Fußball vorbehalten waren. Dieses Interesse wurde im Wesentlichen durch einen Namen ausgelöst: Fernando Alonso. Letztendlich braucht jede Sportart jemanden, der sie anführt, der die Referenz ist.

Soweit ich weiß, passiert in Spanien dasselbe, wenn Marc Márquez im Rennen ist. Was Alonso macht, ist unglaublich. Er strahlt Motivation und Entschlossenheit aus. Er ist der Einzige, der so etwas tun kann.

Es ist so, als wäre Valentino Rossi am Ende seiner Karriere plötzlich wieder an der Spitze aufgetaucht.

Der Unterschied liegt in der Motivation, die Fernando mit seinem neuen Auto gefunden hat, es ist unglaublich. Es ist normal, dass die Zuschauerzahlen in Spanien gestiegen sind.

Warum ist man in Italien so kritisch gegenüber Pecco Bagnaia?

Egal ob in Italien oder in Spanien, ich glaube, die Leute hängen sehr an der Vergangenheit und machen den Fehler, Fahrer von früher mit denen von heute zu vergleichen. Man kann mich nicht mit Casey Stoner vergleichen, der 2007 mit Ducati die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Wenn du mit einem jungen Menschen sprichst, der jetzt anfängt, den Rennsport zu verfolgen, wird er dir sicher sagen, dass er mag, was ich mache. Wenn du mit jemandem sprichst, der die ganze Ära von Valentino, Casey, Dani, Lorenzo und Márquez verfolgt hat, wird er sagen, dass Casey besser war.

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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