Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marco Bezzecchi: «VR46 hält den Druck von mir fern»

Von Nora Lantschner
Jubel bei Mooney VR46: Marco Bezzecchi mit Freundin Chiara und seiner Mannschaft

Jubel bei Mooney VR46: Marco Bezzecchi mit Freundin Chiara und seiner Mannschaft

Marco Bezzecchi zog in der ersten Hälfte der MotoGP-Saison definitiv die Aufmerksamkeit auf sich. Der WM-Dritte aus dem Mooney VR46 Racing Team erzählt, wie er mit der Situation und den Fragen nach seiner Zukunft umgeht.

Im Vorjahr noch «Rookie of The Year», inzwischen zweifacher GP-Sieger in der Königsklasse: Marco Bezzecchi mischt in seinem zweiten MotoGP-Jahr munter die Spitze auf. In die Sommerpause verabschiedete sich der 24-jährige Italiener als WM-Dritter, nachdem er in Assen nach seinem ersten Erfolg im Sprint am Rennsonntag hinter WM-Leader Pecco Bagnaia seinen vierten Podestplatz der Saison über die volle Distanz sichergestellt hatte.

«Auf den ersten Rängen in der WM-Tabelle zu liegen, ist aus vielerlei Hinsicht schwierig. Du hast viel zu tun, musst mit viel Druck umgehen, stehst sehr im Fokus der Presse», stellte der Ducati-Pilot aus dem Mooney VR46 Racing Team in seinem Rückblick auf die ersten acht Grand Prix fest. «Im Moment denke ich aber nicht zu sehr daran, ich kann dennoch entspannt bleiben, es genießen und mich weiterhin auf das Fahren konzentrieren. Zum Glück ist es nicht zu viel.»

Im Fokus steht «Bez» auch im Hinblick auf 2024, weil er mit seinen Leistungen auch aus Sicht von Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna eine Werksmaschine verdient. Das Rossi-Team wünscht sich aber einen Verbleib des Talents in der eigenen Mooney-VR46-Box.

Bezzecchi selbst gibt sich gelassen: «Die Fragen nach der Zukunft sind nicht so schwierig zu managen. Hinter mir steht eine großartige Mannschaft, die VR46 Riders Academy und mein Manager [Francesco Secchiaroli] machen einen großartigen Job. Sie halten den ganzen Druck von mir fern, der mit diesem Thema zu tun hat. Ich schätze mich glücklich, weil ich mich dadurch ganz auf meinen Job konzentrieren kann – nämlich an jedem Wochenende mein Bestes zu geben.»

Die Verdienste seiner Mannschaft unterstreicht der WM-Dritte immer wieder: «Das Team macht einen sehr guten Job. Im Vergleich zum Vorjahr haben sie einen sehr großen Schritt gemacht. Wir konnten uns in jeder Hinsicht verbessern – an den Rennwochenenden, aber auch zu Hause. Die Jungs und vor allem meine Crew haben bisher einen sehr guten Job gemacht. Auch die Mannschaft von Luca [Marini] ist fantastisch. Sie sind einfach sehr, sehr gut und geben uns die Möglichkeit, auf unsere beste Weise zu fahren und das perfekte Paket zu haben. Das Team verdient diese Ergebnisse als Belohnung – und sie verdienen noch mehr, hoffentlich können wir so weitermachen.»

Überraschen ihn die starken Ergebnisse dennoch? «Zu Beginn war ich ziemlich überrascht, aber wenn man die ganze Arbeit sieht, die im Winter geleistet worden ist, habe ich mir schon gedacht, dass es möglich sein könnte.»

Ein konkretes Ziel verfolgt der zweifache MotoGP-Sieger in der zweiten Saisonhälfte nicht: «Ich will einfach so weitermachen, mehr Vertrauen zum Motorrad aufbauen und näher an die Stärksten heranrücken. Wenn ich dabei weitere Podestplätze sammeln kann, wäre das natürlich besser.»

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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