Casey Stoner: Karriere als Dorna-Funktionär denkbar?
Casey Stoner war zuletzt 2015 beim Goodwood Festival of Speed vor Ort
«Ich mag das Sprintrennen nicht», lautete die offene Einschätzung des zweifachen MotoGP-Weltmeisters Casey Stoner zum neuen MotoGP-Format. «Die Hälfte des Fahrerfeldes schafft es nicht einmal bis in die Startaufstellung, da jeder weit über das Limit hinaus pushen muss und das in kürzester Zeit.» Der 37-Jährige verwies damit auf die Tatsache, dass sich in den bisherigen acht Grand Prix bereits 13 der 22 MotoGP-Stammfahrer verletzt haben oder zumindest unter körperlichen Beschwerden litten.
Weiterhin kritisierte der Australier die Neuerung, dass in der Moto3- und Moto2-Klasse das Warm-up am Sonntagmorgen gestrichen wurde, um Zeit für die MotoGP-Fahrerparade zu schaffen. «Das Warm-up ist ein Sicherheitsaspekt. Man braucht es, um zu checken, dass alles in Ordnung ist und um sich für das Rennen warmzufahren. So ein kalter Start ist daher unverständlich.»
Stoner würde sich mit seinen weitreichenden Ideen gern bei der Dorna und der Rennleitung einbringen, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen: «In einigen Bereichen wäre ich interessiert. Aber ich müsste sehr aufpassen, dass ich nicht in einer Position lande, in der ich als Sprachrohr genutzt und somit mundtot gemacht werde. Ich verursache lieber Probleme als Außenstehender. Wenn ich aber genug Macht hätte, würde ich liebend gern gravierende Änderungen vornehmen.»
Der 38-fache MotoGP-Sieger betonte abermals: «Man muss alle Perspektiven berücksichtigen. Sowohl die der Hersteller als auch die der Show und die der Fahrer. Letztere wird momentan jedoch vernachlässigt. Dadurch geschehen dermaßen viele Unfälle und Verletzungen.»