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Razali: Oliveira und Raúl Fernández 100-prozentig fit

Von Nora Lantschner
Das RNF-Aprilia-Kundenteam legt nach den Rückschlägen zu Beginn der Saison große Hoffnungen in die zweite Hälfte der MotoGP-WM. Miguel Oliveira und Raúl Fernández sind für Silverstone wieder in Form.

Das neue Aprilia-Kundenteam von CryptoDATA RNF liegt mit Miguel Oliveira und Raúl Fernández nach acht von 20 Grand Prix nur auf den WM-Rängen 17 und 23. Mitverantwortlich dafür waren Verletzungen und körperliche Beschwerden, die den 28-jährigen Portugiesen und den 22-jährigen Spanier im ersten Abschnitt der laufenden Saison einbremsten.

Gerade Oliveira war zu Beginn der Saison der große Pechvogel, weil er gleich zweimal unverschuldet im Kiesbett gelandet war und sich dabei verletzt hatte: Beim WM-Auftakt in Portimão rammte ihn Marc Márquez, was eine Sehnenverletzungen an den Außenrotatoren des rechten Beins und einen verpassten Grand Prix zur Folge hatte.

In Jerez wurde der fünffache MotoGP-Sieger dann Ende April nach einem starken fünften Platz im Sprint kurz nach dem Start des Hauptrennens von Fabio Quartararo abgeräumt, wobei er sich die linke Schulter ausrenkte. Die Schulterluxation brachte eine Fraktur am Oberarm und eine Verletzung am vorderen Labrum-Band-Apparat mit sich. Oliveira entschied sich mit seinen Ärzten zwar gegen einen Eingriff, musste aber einen weiteren Grand Prix auslassen und hatte danach auch im Juni noch Mühe.

Die fünf rennfreien Wochenenden kamen da gerade recht. «Die lange Pause war mir wirklich eine Hilfe, um die Verfassung meiner Schulter wieder zu 100 Prozent herzustellen. Ich habe ein Fitness-Level erreicht, das nahe an dem liegt, wo ich zum Beginn der Saison war. Ich bin sehr zuversichtlich und freue mich, mit der Arbeit weiterzumachen und zurück auf meiner Aprilia RS-GP wieder wirklich konkurrenzfähig zu sein», betonte Oliveira. «Es war nicht der Saisonstart, den wir uns erhofft hatten, aber wir gehen jetzt die zweite Saisonhälfte mit dem Ziel an, für uns alle gute Ergebnisse zu holen.»

Sein Teamkollege Raúl Fernández hatte zu Beginn der Saison mit Arm-pump im rechten Unterarm zu kämpfen und unterzog sich daher Anfang Mai einem Eingriff. Auch der Moto2-Vizeweltmeister von 2021 geht nach der Sommerpause zuversichtlich in die zweite Saisonhälfte: «Ich hatte jetzt fünf Wochen Zeit, mich sehr gut vorzubereiten. Nach der OP im Mai wird es interessant zu versuchen, die zweite Saisonhälfte sehr gut zu absolvieren. Ich bin bereit und ich freue mich, wieder loszulegen. Ich halte es zu Hause auch gar nicht mehr aus, ich will jetzt einfach Rennen fahren.»

Teamchef Razlan Razali erklärte vor dem anstehenden Britischen Grand Prix in Silverstone: «Die Pause war lang, für unsere Fahrer gleichzeitig aber gut. Von dem her, was ich von ihnen gehört habe, haben sie sich gut erholt. Sie sind auch wieder voll ins Training eingestiegen. Miguels Schulter scheint wieder voll bei Kräften zu sein und Raúl hatte wahrscheinlich auch ein gutes Reset für seine innere Ruhe. Wir erwarten also, dass beide Fahrer jetzt zu 100 Prozent fit sind.»

«Es sind noch zwölf von 20 Rennwochenenden zu absolvieren, die Saison ist noch immer lang», ergänzte Razali. «Es wird hart, aber gleichzeitig eine großartige Möglichkeit, um den Turnaround zu schaffen. Wir hatten etwas Pech mit der Verfassung der Fahrer, hoffentlich ist das Glück jetzt auf unserer Seite, damit wir eine gute zweite Saisonhälfte zeigen können.»

«Ich glaube, uns hat auch das Timing im Qualifying ein bisschen gefehlt, was uns davon abgehalten hat, weitere Fortschritte zu machen», brachte Teammanager Wilco Zeelenberg einen weiteren Aspekt ein. Auch der niederländische Ex-GP-Pilot sah aber in den körperlichen Einschränkungen den Hauptgrund für den durchwachsenen Saisonstart des neuen Aprilia-Kundenteams.

«Raúl hatte eine Operation. Auch wenn er sich gut fühlte, nimmt so ein Eingriff dem Körper viel Kraft, weil er sich erholen muss. In diesen fünf Wochen konnte er sich mit Sicherheit wieder in Form bringen. Dazu kommt, dass die Arm-pump-Beschwerden verschwunden sind, was auch wichtig ist», unterstrich Zeelenberg. «Bei Miguel war die Situation ähnlich, wenn er auch keine OP hatte. Er musste sich aber von einer Schulterverletzung erholen und wir wissen alle, dass das eine sehr kritische Sache ist. Man weiß nie, wie groß der Schaden am Gewebe ist. Das braucht Zeit.»

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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