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Johann Zarco: «In diesem Jahr bin ich aggressiver»

Von Manuel Pecino
Johann Zarco startet nach der Sommerpause als WM-Fünfter in den zweiten Teil der Saison. Der Franzose spricht über seinen Saisonstart, seine Stärken und die Auswirkungen der Sprints auf das Risikomanagement der Fahrer.

Johann Zarco hat die Hälfte aller bisherigen Grands Prix in dieser Saison auf dem Podest beendet. In Argentinien wurde er Zweiter, bei seinem Heimspiel in Frankreich und in den darauffolgenden Sonntagsrennen in Mugello und auf dem Sachsenring wurde er jeweils Dritter. Somit kehrt er als WM-Fünfter aus der Sommerpause zurück in die Saison, die seine bisher beste seit dem MotoGP-Aufstieg im Jahr 2017 zu sein scheint.

«Nicht ganz», korrigiert der Franzose. «2021 habe ich in meinem ersten Jahr mit dem Pramac-Team die ersten beiden Rennen in Katar als Zweiter beendet. Das war mein bester Saisonstart, denn ich verliess Katar als WM-Leader. Aber ich bin zufrieden mit dem diesjährigen Saisonverlauf, vor allem damit, dass ich in jedem Rennen in der Lage war, um einen Podestplatz zu kämpfen. Die Konstanz ist vorhanden, nun will ich meinen ersten GP-Sieg in der MotoGP-Klasse einfahren. Das ist natürlich schwierig, aber bei den Sprints am Samstag kann man viel für das Rennen am Sonntag lernen», fügt er an.

Jorge, dein Teamkollege Jorge Martin sagte mir: «In dem Moment, in dem Ducati aufhört, Johann zu zwingen, Dinge auszuprobieren, wird er viel schneller sein.» Ist die Arbeit, die man in einem Satellitenteam verrichten muss, manchmal eine Bremse im Bemühen, sein volles Potenzial zu zeigen?

Das ist schwer zu sagen. Wenn sie dich zwingen, etwas zu testen, und sich herausstellt, dass es besser ist als das, was die anderen benutzen, dann hast du beim GP eine technische Überlegenheit. Ich denke, mit der Erfahrung, die ich jetzt habe, ist der Versuch, diese Karte zu spielen, eine positive Sache. Ausserdem habe ich in diesem Jahr in dieser Hinsicht mehr Stabilität. Ich denke, dass ich als Fahrer, der über 30 Jahre alt ist, diese Möglichkeit, Neues auszuprobieren, als eine Chance und nicht als ein Problem ansehe.

Wie ist Johann Zarco als Fahrer? Beschreib dich selbst.

Ich muss das Motorrad unter Kontrolle haben. Wenn das nicht der Fall ist, riskiere ich nicht gerne etwas, ich gehe nicht gerne über die Grenzen des Bikes hinaus, das ich fahre. Aber ich muss sagen, dass ich immer das Maximum mit dem gebe, was ich habe. Ich denke, das ist auch meine Pflicht.

Quält es dich, nicht zu gewinnen?

Vor zwei Jahren schon, jetzt nicht mehr.

Was kannst du als Fahrer besonders gut?

Wenn ich etwas einmal verstanden habe, kann ich es beliebig oft wiederholen. Das ist meine Stärke.

Sprintrennen haben die Intensität der Rennen stark erhöht, vor allem nach dem Start. Stimmst du da zu?

Ja, die ersten drei Kurven sind wichtig, man kann einen Unterschied machen. Aber in diesem Jahr sehen wir, dass das Anbremsen der ersten Kurve eine Art Glücksspiel ist. Es gibt Fahrer, die sich einfach reinstürzen, und wenn es gut läuft, ist das perfekt, wenn nicht...

Gehörst du auch zu denen, die an diesem Punkt Risiken eingehen?

Letztes Jahr habe ich mich etwas zurückgehalten und jedes Mal viele Positionen verloren. Dieses Jahr bin ich aggressiver, um wenigstens keine Positionen zu verlieren. Ich könnte durchaus alles geben, wenn ich die erste Kurve anbremse, um nach vorne zu kommen. Aber wenn es schief geht, dann wirft man womöglich noch ein paar Fahrer aus dem Rennen. Diese Vorgehensweise liegt mir nicht.

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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