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Franco Morbidelli (Yamaha): «Bereuen nützt nichts»

Von Ivo Schützbach
Morbidelli vor Quartararo und Marc Marquez

Morbidelli vor Quartararo und Marc Marquez

Yamaha-Werksfahrer Franco Morbidelli lag im MotoGP-Rennen am Sonntag zeitweise auf Position 8. Doch weder konnte er diesen Platz ins Ziel bringen noch vom einsetzenden Regen in Silverstone profitieren.

Angesichts des letzten Startplatzes von Ex-Weltmeister Fabio Quartararo war Position 11 von Teamkollege Franco Morbidelli schon beinahe ein Lichtblick für Yamaha. Auf Platz 15 im Sprint am Samstag ließ er Position 14 im Grand Prix folgen. Damit ist «Morbido» der Einzige neben Augusto Fernandez (GASGAS Tech3), der in dieser Saison in jedem langen Rennen gepunktet hat.

Nach sechs Runden hatte sich Morbidelli im britischen Grand Prix bis auf Platz 8 vorgefahren; als es in der 12. Runde zu tröpfeln begann, ging es für den Italiener wieder nach hinten. In Runde 15 kamen Di Giannantonio, Morbidelli, Nakagami und Lecuona als Erste an die Box und stiegen auf das zweite Motorrad mit Regenreifen um. Rückblickend die falsche Entscheidung: Morbidelli kam mit 1:29 Minuten Rückstand auf Sieger Aleix Espargaro (Aprilia) ins Ziel.

«Mein Speed war gut, ich war schnell», erzählte Morbidelli. «Ich konnte mit den Besten mithalten, dann bekam ich aber Riesenprobleme mit dem Vorderreifen und habe ihn völlig zerstört. Deswegen wurde ich durchgereicht und kam zum Motorradwechsel, als es zu tröpfeln begann. Ich hatte auf mehr Regen gehofft, der kam aber nicht. Wir hatten einiges Potenzial und mussten etwas riskieren.»

In der Gesamtwertung liegen die beiden Yamaha-Piloten Quartararo (65 Punkte) und Morbidelli (59) auf den Rängen 11 und 12, womit die Situation nicht ganz so trostlos ist wie bei den Honda-Fahrern. Doch blickt man auf den Saisonverlauf, ist auch mit der Yamaha nur selten ein starkes Ergebnis möglich.

«Das ist ein harter Wettbewerb, keiner fährt spazieren», hielt Morbidelli fest. «Wir haben deutlich weniger Potenzial als die Ducati, KTM oder Aprilia, trotzdem versuche ich immer das Maximum herauszuholen und zu verstehen, wo wir uns verbessern können.»

Der 28-Jährige verliert seinen Platz im Yamaha-Werksteam nach dieser Saison an Alex Rins. Für 2024 hat er noch keinen Job, steht aber in Verhandlungen mit den Ducati-Teams Gresini und Mooney VR46.

Würde es Morbidelli glücklich machen, eine Ducati zu pilotieren?

«Diese Frage kann man nicht so einfach stellen», meinte er. «Wichtig ist, dass ich mich auf die Gegenwart konzentriere und jetzt bestmögliche Arbeit leiste. In der ersten Saisonhälfte des Vorjahres hatte Quartararo unglaubliche Willensstärke, viel Speed und einen sehr aggressiven Fahrstil. Aber bereits in der zweiten Saisonhälfte konnte man sehen, dass eine große Lücke zwischen den europäischen Herstellern und den japanischen herrschte. Und dieses Jahr wurde sie noch größer. Wäre ich letztes Jahr so aggressiv gefahren, wie ich es jetzt tue, dann wären zu Jahresbeginn einige gute Resultate möglich gewesen. Nimm eine Qualifying-Runde und wiederhole diese 20 Mal – das meine ich mit aggressiver fahren. Aber bereuen nützt nichts, du musst in der Gegenwart alles geben. Vielleicht haben mich die Ereignisse im Vorjahr zu einem besseren Menschen und Sportler gemacht.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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