MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Ciabatti: Entscheidung fällt bis zum Österreich-GP

Von Günther Wiesinger
Paolo Ciabatti findet im Interview lobende Worte für Johann Zarco, erklärt aber auch, warum Ducati beim Thema Fahrerverpflichtung für 2024 zunächst an einer Lösung für Marco Bezzecchi arbeitet.

Bei Ducati Corse sind drei der vier MotoGP-Teams noch nicht besetzt. Das Lenovo-Werksteam macht mit Pecco Bagnaia und Enea Bastianini weiter. Bei Pramac ist Jorge Martin fix, bei VR46 geht es sicher mit Luca Marini weiter, bei Gresini Racing ist bisher nur Silverstone-Sprint-Sieger Alex Márquez gesetzt.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti wartet ab, ob Bezzecchi von VR46 zu Pramac wechselt. Wenn der WM-Dritte ins Team von Paolo Campinoti geht, könnte Franco Morbidelli zu Mooney VR46 übersiedeln. Wenn «Bez» ablehnt, kann Zarco bleiben und «Morbido» bei Gresini andocken.

Paolo, vor einigen Monaten galt Johann Zarco noch als Fixstarter bei Pramac, weil Frankreich für Pramac ein wichtiger Markt ist – und auch für Ducati.

Nicht nur deswegen. Johann ist außerdem ein sehr guter und schneller Fahrer. Das hat man auch im Sprint in Silverstone wieder gesehen. Er war danach wieder Vierter in der Weltmeisterschaft. Jetzt ist er wieder Fünfter. Aber bitte – das ist eine sehr beachtliche Performance.

Johann ist einer der besten MotoGP-Fahrer, die es gibt. Es fehlt nur ein kleiner Funken, dann kann er gewinnen.

Zarco hat bisher 19 MotoGP-Podestplätze errungen, aber in sechseinhalb Jahren mit vier Fabrikaten keinen Sieg.

Ja, er ist gut. Das Problem ist: Wir haben Bagnaia und Bastianini, dazu Martin und Bezzecchi, die alle Siege erobert haben – 2022 oder 2023.

Und bei einer Fahrerverpflichtung musst du gewisse Prioritäten setzen. Eine davon ist das Alter.

Marco Bezzecchi ist jung, er bestreitet erst seine zweite MotoGP-Saison, ist aber immer vorne dabei. Es sieht also so aus, als habe er als Fahrer eine fortschrittliche Entwicklung gemacht. Deshalb verdient er, dass wir eine Lösung für ihn finden, bevor wir an Fahrer wie Zarco, Morbidelli oder jeden anderen Fahrer denken.

Wenn Bezzecchi jetzt nicht bei Ducati dingfest gemacht wird, geht er 2025 eventuell mit VR46 zu Yamaha.

Vielleicht ja, vielleicht nein. Denn im Moment wollen die meisten Fahrer eine Ducati haben. Denn das ist insgesamt das beste Motorrad.

Anderseits wissen wir nicht, wie sich die Kräfteverhältnisse in Zukunft entwickeln. Honda wird sich nächstes Jahr verbessern, Yamaha ebenfalls. KTM hat bereits jetzt zu viele Fahrer. Aber 2025 könnte auch Aprilia Interesse an Bezzecchi haben. Wer weiß?

Wann wird entschieden, in welchem Team Bezzecchi 2024 antreten wird?

Zwischen jetzt und dem Österreich-GP.

Welche Lösung wäre Ducati am liebsten?

Die Dinge können sich verändern. Aber wie es im Augenblick aussieht, muss Marco zu Pramac wechseln, wenn er eine GP24 haben will. Aber wenn er es vorzieht, bei seinem VR46-Team zu bleiben, werden wir alles tun, um ihm das bestmögliche 2023-Motorrad in die Box zu stellen.

Enea Bastianini hat 2022 mit einer GP21 vier Rennen gewonnen und den dritten WM-Rang erreicht.

Ja, auch Marco Bezzecchi hat 2023 schon zwei Grand Prix gewonnen. Es fehlen ihm nur sechs Punkte auf den zweiten WM-Rang.

In dieser Welt können sich die Dinge rasch verändern. In zwei Wochen sieht womöglich alles anders aus. Aber wir können Marco heute eine GP24 bei Pramac anbieten. Wenn er lieber bei VR46 bleibt, werden wir ihn bestmöglich unterstützen, weil er es verdient hat. Aber wir können keinen fünften Werksfahrer ausrüsten.

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