MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Lin Jarvis weiss: Honda will Fabio Quartararo

Von Paolo Scalera
Lin Jarvis weiss, dass Honda Interesse an Fabio Quartararo hat. Der Managing Director von Yamaha Motor Racing erklärt, was getan werden muss, um den 24-jährigen Franzosen im Yamaha-Werksteam zu halten.

In diesem Jahr hat Fabio Quartararo kein leichtes Spiel. Der MotoGP-Weltmeister von 2021 kämpft mit den Tücken seiner Yamaha und fährt die entsprechenden Ergebnisse ein. In Silverstone erlebte er mit dem 22. und letzten Startplatz einen Tiefpunkt, über den er hinterher sagte: «Silverstone war ein besonderer Albtraum.»

Kein Wunder, müssen die Verantwortlichen im Werksteam des Herstellers aus Iwata fürchten, den 24-Jährigen aus Nizza an die Konkurrenz zu verlieren. Zumal Honda Interesse an der Verpflichtung des zwölffachen GP-Siegers zeigt, der aktuell den elften WM-Rang belegt.

Das weiss auch Lin Jarvis. Der Managing Director von Yamaha Motor Racing betont im «GPOne.com»-Gespräch auf die Frage, ob er Angst habe, Quartararo zu verlieren: «Ich mag das Wort Angst nicht. Ich bin mir der Gefahr bewusst, und ein Risiko stellt Honda dar. Honda will einen TOP-Fahrer und Fabio ist einer. Um ihn zu halten, müssen wir ein konkurrenzfähiges Motorrad haben. Wir müssen wirklich mit Fakten zeigen, dass wir darauf fokussiert sind, das Maximum herauszuholen.»

Einen Tausch gegen Marc Márquez kann sich der Brite nicht vorstellen. «Alles kann passieren. Aber Márquez bei uns? Das wird wahrscheinlich nicht so kommen», winkt er lachend ab. «Der Fahrermarkt wird uns nächstes Jahr interessante Bewegungen zeigen. Wird Márquez weitermachen oder sich zurückziehen, wird er bei Honda oder einem anderen Hersteller bleiben?», fragt er, und findet selbst keine Antwort darauf.

«Was ich weiss, ist, dass wir unser Entwicklungssystem ändern müssen», sagt Jarvis stattdessen. Yamaha habe sich nicht auf den Reihenvierzylinder festgelegt, man wolle intelligente Lösungen und deshalb werde man sich anpassen, beteuert er. «Wir sind absolut offen, vielleicht werden wir in Zukunft einen V4 haben, im Moment haben wir unseren Reihenvierzylinder, mit dem wir viel Erfahrung haben», erklärt er, der überzeugt ist: «In unserem Paket steckt noch Potenzial.»

Potenzial sieht Jarvis auch bei der Neuverpflichtung Alex Rins, der für 2024 unter Vertrag genommen wurde. «Er ist ein echter Kämpfer», sagt er über den aktuellen LCR-Honda-Piloten. «Mir ist ein effizienter und schneller Fahrer, aber er hat nur einen GP gewonnen. Alex hat mehr natürliches Talent und ist manchmal fähig, Sensationelles zu zeigen. Man darf nicht vergessen, dass er der einzige GP-Sieger auf einem anderen Motorrad als die Ducati war. Er gewann zwei GP mit Suzuki und triumphierte in diesem Jahr mit Honda. Klar, Austin ist seine Paradestrecke, aber er hat eine positive Einstellung und Erfahrung mit dem Reihenvierzylinder. Und er wollte auch unbedingt bei uns an Bord kommen.»

Trotzdem gab es einen Plan B für den Fall, dass Rins das Angebot abgelehnt hätte. «Wir hatten eine Alternative», bestätigt Jarvis. «Arbolino entwickelt sich gut und kann eine Wahl für die Zukunft sein. Aber wir wollten keinen Rookie, weil das nicht der richtige Zeitpunkt für uns ist, einen Neuling zu haben. Wir brauchen einen Fahrer, der Erfahrung mitbringt. Aber wir wissen letztlich nicht, ob Rins besser als Morbidelli sein wird. Letztlich ist die Wahl eines Fahrers immer ein Glücksspiel. Es gibt keine Garantie. Aber es war an der Zeit, eine Veränderung im Team vorzunehmen, und es ist eine gute Lösung, auch für Franky, der einen neuen Anreiz bekommen wird.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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