Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Pecco Bagnaia (Ducati/1.): «Eine unsichtbare Neuheit»

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia hatte am Samstag wieder Grund zum Jubeln

Pecco Bagnaia hatte am Samstag wieder Grund zum Jubeln

Sprint-Sieger Pecco Bagnaia war am Samstag in Spielberg vom Rennverlauf selbst überrascht. Er nannte den Schlüssel zum Erfolg und seine Bedenken für den Grand Prix am Sonntag.

Francesco «Pecco» Bagnaia legte mit der Pole-Position und einem Start-Ziel-Sieg im 14-Runden-Sprint den perfekten Samstag auf dem Red Bull Ring hin. «Es war sehr wichtig, gut zu starten», nannte der Italiener den Schlüssel zu seinem vierten Sprint-Sieg, gerade weil auf Startplatz 2 Red Bull-KTM-Ass Brad Binder lauerte. «Wir kennen ja das Potenzial von KTM beim Start. Deshalb war es sehr wichtig, perfekt zu starten. Ducati hat mir an diesem Wochenende etwas Neues für den Start gegeben und das hat gut funktioniert. Ich bin großartig gestartet.»

Worum es bei dieser Neuheit genau ging, ob es die Elektronik oder die Kupplung betrifft, wollte der WM-Leader aber nicht verraten. «Es ist ein neues, unsichtbares Teil», entgegnete Pecco lachend.

Zum Sprint-Verlauf gestand der Pole-Setter: «Ich hatte erwartet, dass Brad nach dem Start führen würde. Als ich aber dann an der Spitze war, habe ich versucht, drei, vier Mal unglaublich hart zu bremsen, um ihm keine Chance auf ein Überholmanöver zu geben. Ich habe einfach versucht zu pushen, weil ich weiß, wie schwierig es mit den neuen Reifendruck-Regeln ist, jemandem zu folgen. Ich war im Sprint alleine an der Spitze und der Luftdruck im Vorderreifen war schon sehr hoch.»

Für das 28-Runden-Rennen am Sonntag erwartet Bagnaia aber eine ganz andere Pace. «Denn im Sprint habe ich überhaupt keine Rücksicht auf den Hinterreifen genommen. Der Grip war gut und ich habe einfach von Start weg höllisch gepusht – und das war aus meiner Sicht die beste Strategie. Am Sonntag ist es eine andere Geschichte, weil das Rennen sehr lang ist, dazu ist es sehr warm. Wir können nicht pushen wie im Sprint, die Pace wird also langsamer sein und ich glaube, viele Fahrer werden das Potenzial dafür haben. Ich glaube, dass es in den ersten 15 Rennen ein Gruppenrennen sein wird, danach werden wir sehen.»

Vor allem nannte der Ducati-Star KTM und Aprilia. «Entscheidend wird, nicht zuzulassen, dass mich einer überholt. Der Luftdruck im Vorderreifen ist wirklich ein großes Problem – und es kann gefährlich werden, deshalb muss man aufpassen. Es wird nicht einfach für die Techniker, die den Luftdruck festlegen müssen. Michelin lässt uns im Vergleich zu Silverstone einen größeren Spielraum, weil die Strecke hier fordernder ist. Im Rennen habe ich geführt und der Druck war deutlich über dem Limit. Aus meiner Sicht ist es in diesen Fällen gefährlich. Wenn du in einer Gruppe fährst, weißt du schon, dass du hinter einem anderen Fahrer mit dem Reifendruck Probleme bekommen kannst – oder du versuchst zu riskieren und dein Schicksal hängt vom Glück ab.»

Befürchtet der MotoGP-Weltmeister nicht, dass es damit in Richtung Formel 1 geht? «Ja, aber die Dorna hat das akzeptiert, also ist es so und gut», erwiderte Bagnaia achselzuckend.

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 19 von 41 Rennen:

1. Bagnaia, 226 Punkte. 2. Martin 180. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 140. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 110. 7. Marini 107. 8. Miller 95. 9. Alex Márquez 81. 10. Viñales 76. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 60. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Mir 5. 26. Pirro 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 329 Punkte. 2. KTM 181. 3. Aprilia 156. 4. Honda 89. 5. Yamaha 85.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 302 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 254. 4. Red Bull KTM Factory Racing 235. 5. Aprilia Racing 186. 6. Monster Energy Yamaha 125. 7. Gresini Racing 118. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 66. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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