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Marc Márquez (Honda/12.): Ansprüche sind bescheiden

Von Günther Wiesinger
Packende Fights am Sonntag: Marc Márquez (93) vor Pol Espargaró (44), Mir (36) und Augusto Fernández

Packende Fights am Sonntag: Marc Márquez (93) vor Pol Espargaró (44), Mir (36) und Augusto Fernández

Repsol-Honda-Werkspilot Marc Márquez hat seine Risikobereitschaft stark reduziert, deshalb blieb er erstmals 2023 am Sonntag im Sattel sitzen. Aber das war auch schon alles.

Beim zehnten Grand Prix in diesem Jahr heimste Marc Márquez erstmals in dieser Saison Punkte am Sonntag ein. Vorher war er bei vier Sonntag-Wettkämpfen gestürzt, fünf hatte er verletzungsbedingt verpasst. «Ja, es hört sich wie ein Scherz an, aber es sind wirklich die ersten Sonntag-Punkte in diesem Jahr», wunderte sich der Repsol-Honda-Star. «Die Situation ist leicht zu erklären. Ich bin mit einer veränderten Mentalität an dieses Rennen herangegangen. Eigentlich war meine Strategie schon in England ähnlich, aber dort bin ich eigentlich durch einen Zwischenfall im Rennen zu Sturz gekommen. Ich bin dort nicht über dem Limit gefahren.»

«Heute bin ich einfach in Ruhe losgefahren, mit dem Softreifen hinten. Als es ziemlich gut lief, habe ich bei Rennmitte etwas mehr gepusht. Wir haben erwartet, dass der Hinterreifen stark nachlässt, aber der ‘drop’ war dann akzeptabel.»

«Diese neue Taktik hat nichts daran geändert, dass ich das ganze Wochenende sehr gut fokussiert ans Werk gegangen bin», ergänzte Marc. «Ich musste ja auch konzentriert sein, als ich die neue Aerodynamik getestet und mit der bisherigen verglichen habe. Und wenn du dauernd unterschiedliche Set-ups probierst, musst du auch konzentriert sein. Heute war ich damit beschäftigt, den weichen Hinterreifen zu schonen, damit er die 28 Runden bis zum Ende durchhält. Außerdem wollte ich unbedingt ins Ziel kommen, deshalb war ich am Anfang sehr gelassen, ich war mit den anderen Honda-Fahrern unterwegs. Als ich gesehen habe, dass ich bereit zur Attacke bin, habe ich sie überholt und bin weggefahren. Doch es ist schwierig, mit so einer Einstellung in die Rennen zu gehen.»

«Das ganze Wochenende war schwierig, weil mein Bike in jedem Run in einen anderen technischen Zustand versetzt wurde. Wir haben viele Dinge ausprobiert. Auch für das Warm-up. Wir haben das Motorrad für Sonntag früh massiv verändert. Doch nach dem letzten Platz im Warm-up haben wir gesehen, dass dies die falsche Richtung war. Für das Rennen um 14 Uhr haben wir wieder einiges geändert, das Motorrad war anders abgestimmt als beim Sprintrennen am Samstag. Die Richtung war genau das Gegenteil vom Warm-up. Wir werden Schritt für Schritt schlauer. Denn wir haben gesehen: Mit dieser neuen Aerodynamik benimmt sich die Honda komplett anders.»

Johann Zarco hat heute seinen Wechsel von Pramac-Ducati zu LCR-Honda für 2024 kundgetan.

Was sagt Marc Márquez zu diesem Transfer? «Es ist sicher vorteilhaft, wenn ein Fahrer wie Johann mit viel Erfahrung kommt. Er fährt momentan das beste Motorrad im Feld. Jetzt muss man verstehen, wie sein Level sein wird. Er wird sicher ein paar interessante Kommentare für die Ingenieure bei Honda mitbringen. Aber im Moment haben allen Honda-Fahrer die gleichen Probleme. Wenn Johann in die Honda-Familie kommt, bin ich bereit für die Zusammenarbeit.»

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.


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