Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Brad Binder (KTM): Was den Unterschied gemacht hat

Von Günther Wiesinger
Beim KTM-Heimspiel auf dem Red Bull Ring von Spielberg war Brad Binder Pecco Bagnaia zunächst dicht auf den Fersen, musste dann aber abreißen lassen. Die Analyse des Südafrikaners.

Brad Binder hat durch die beiden zweiten Plätze beim GP von Österreich seinen Vorsprung auf den WM-Fünften Johann Zarco auf 35 Punkte ausgebaut. Aber der mustergültig konstante Südafrikaner hat seit Spielberg 2021 kein MotoGP-Rennen gewonnen. «Ich habe am Sonntag lange versucht, wirklich dicht an Pecco dranzubleiben. Aber er ist immer weiter weggekrochen», seufzte Brad. 

Nach fünf Runden lag Binder 0,234 sec zurück. Nach zehn Runden schon 0,541 sec und nach 15 Runden fehlten ihm 1,204 sec auf den Spitzenreiter auf der Lenovo-Ducati. Im Ziel trennten die Top-2 gut fünf Sekunden.

«Ja, für mich sieht es so aus, als hätte Ducati bei der Launch Control einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Aber für mich ist die Launch Control nur ein Ding, aber es gibt noch etwas anderes, was den Unterschied ausgemacht hat», erklärte der Red Bull-KTM-Werksfahrer. «Wenn wir beide nagelneue Hinterreifen draufhaben, ist der Vorteil der Ducati kaum erkennbar. Aber irgendwann verlieren wir ein kleines bisschen mehr Grip als die Ducati. Wenn wir die Gänge hochschalten, dreht bei uns das Hinterrad stärker durch. Ich habe dann im Rennen bei jeder heftigen Beschleunigung ein bis zwei Zehntel auf Pecco verloren.»

«Während der ersten zehn Minuten habe ich jeweils buchstäblich auf dem letzten Meter gebremst, um den Abstand in Grenzen zu halten. Aber der zweite große ‘drop’ bei Hinterreifen war knifflig», räumte Binder ein. «Ich musste wirklich clever agieren, um sicherzustellen, dass ich das Bike heil ins Ziel bringe. Mein Team hat beim Reifendruck gute Arbeit geleistet, denn am Beginn hat sich der Reifendruck ganz gut angefühlt. Doch in den Runden 7, 8 und 9 habe ich gespürt, dass ich nicht mehr so spät bremsen kann wie vorher. Das Vorderrad ist dann zwei- oder dreimal in einer Runde weggerutscht. Da habe ich kapiert: ‘Ich muss hier gescheit agieren.  Denn wenn ich immer jeden Zeitverlust auf der Bremse wettmachen wird, wird diese Geschichte nicht gut ausgehen.‘»

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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