MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Marc Márquez: «Heute viel mehr vom Bike abhängig»

Von Nora Lantschner
Repsol-Honda-Werksfahrer Marc Márquez sprach nach dem Österreich-GP über die schwierige Herangehensweise, zu der ihn die aktuelle RC213V zwingt, und die Problematik der langweiligen MotoGP-Rennen.

Es war tatsächlich kein Scherz, wie Marc Márquez am Sonntag in Spielberg selbst feststellte: Im zehnten Grand Prix der Saison fuhr der achtfache Weltmeister zum ersten Mal in diesem Jahr über die volle Distanz in die Punkteränge.

«Natürlich bin ich nicht happy, 23 Sekunden hinter dem Sieger anzukommen. Damit können wir nicht glücklich sein, das ist nicht meine Mentalität», hielt der 59-fache MotoGP-Sieger nach Platz 11 fest. «Am Ende müssen wir die Rennen aber auf eine andere Weise angehen. Klar, an einem Rennwochenende gibt es einige Momente, in denen ich an die Box komme, die Ergebnisse sehe und wir weit weg von der Spitze sind… Dann aber helfen mir mein ganzes Team, mein Manager und alle Leute um mich herum, ruhig zu bleiben und einfach weiterzumachen.»

«Das Ziel des Wochenendes war wie schon in Silverstone, nicht zu stürzen und einfach zu fahren», wurde der Repsol-Honda-Star nicht müde zu betonen. «Ja, ich war im FP1 im Kiesbett, aber das hatte nichts mit Fahren über dem Limit zu tun. Ich habe versucht, keine Fehler zu machen und im Sprint und über die volle Distanz dabei zu sein.»

Dennoch räumte Márquez ein: «Für einen Fahrer wie mich ist es eine schwierige Herangehensweise. Es ist aber die einzige, denn wir sehen mit diesem Bike im Moment, dass man leicht Fehler macht, wenn man sich nicht gut fühlt und ein bisschen mehr versucht – wie am Samstag Nakagami und am Sonntag Joan Mir gezeigt haben», verwies er auf die Stürze seiner Honda-Markenkollegen.

Klar ist: Ein zurückhaltender Marc Márquez ist für die MotoGP nicht gut. Die Stimmung rund um den Red Bull Ring war am Wochenende zwar gut, besonders spannend war der Rennverlauf mit zwei Start-Ziel-Siegen von Weltmeister Pecco Bagnaia (Ducati) allerdings nicht.

Zur Problematik rund um die schlechtere Show auf der Strecke hielt Márquez mit Blick auf die rasante Aerodynamik-Entwicklung in den vergangenen Jahren fest: «Ich habe das schon vor drei oder vier Jahren gesagt, aber wenn man etwas sagt, heißt es dann: ‚Nur weil du dich nicht an diese Aerodynamik anpassen kannst…‘ Ich meine, klar kann man sich anpassen, aber in der heutigen MotoGP hängst du viel mehr von deinem Motorrad ab.»

«Wenn dir die Aerodynamik und die Traktion fehlen – es gibt einfach sehr viele Dinge auf technischer Seite, von denen du viel mehr abhängig bist», bekräftigte der 30-jährige Spanier. «Zu attackieren und zu überholen wird dann sehr viel schwieriger, es wird wie in der Formel 1. Dabei geht die Formel 1 wieder mehr in die andere Richtung, mit weniger Downforce und weniger Aerodynamik. Wir dagegen scheinen in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, mit immer mehr Aerodynamik.»

«Es scheint so, als würde sich für 2027 etwas ändern, das ist aber zu spät», befürchtet Marc Márquez. Denn bis inklusive 2026 gelten noch die technischen Vorschriften der aktuellen 5-Jahres-Periode. «Wenn es noch drei Jahre so weitergeht, wird immer mehr und mehr in Richtung Downforce entwickelt.»

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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