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Marco Bezzecchi: «Im Moment ist Pecco stärker»

Von Nora Lantschner
Umarmung im Parc Fermé: Pecco Bagnaia und Marco Bezzecchi

Umarmung im Parc Fermé: Pecco Bagnaia und Marco Bezzecchi

In Spielberg dominierte Pecco Bagnaia Sprint und GP-Rennen vom Start weg. Ist der MotoGP-Weltmeister in einer eigenen Liga unterwegs? So schätzt Marco Bezzecchi als Kumpel und Verfolger die Lage ein.

Zur Halbzeit der Saison liegt Marco Bezzecchi mit zwei GP-Siegen und einem Sprint-Erfolg auf dem dritten WM-Rang. Sein Rückstand auf Pramac-Markenkollege Jorge Martin beträgt dabei nur sechs Punkte, an der Spitze aber ist Titelverteidiger Francesco «Pecco» Bagnaia enteilt: Der Ducati-Werksfahrer führt 62 Punkte vor seinem ersten Verfolger Martin, VR46-Kumpel «Bez» liegt 68 Punkte zurück.

Ist der Weltmeister, von Fabio Quartararo mit Formel-1-Dominator Max Verstappen verglichen, auf einem anderen Level? «Es gab Strecken, auf denen ich ein bisschen näher dran war», erwiderte Bezzecchi. «Auch in Österreich war ich meiner Meinung nach ein bisschen näher dran, aber er war im Qualifying besser als ich.»

«Ich habe im Qualifying Fehler gemacht, ich habe mir zu viel Druck auferlegt und wollte mehr machen als das, was vielleicht möglich war. Das hat zu Fehlern geführt und von da an war er auf einem anderen Level», fasste der Mooney-VR46-Star zusammen, der sich auf dem Red Bull Ring nach All-Time-Lap-Record am Freitag im Qualifying am Samstag mit Startplatz 7 abfinden musste.

«Ich wusste, dass ich schnell sein konnte, ich habe es zu sehr versucht und in meinen Qualifying-Runden zu viele Fehler gemacht. Zuerst habe ich auf meiner besten Runde das Grün berührt. Ich musste es also noch einmal probieren, habe aber eine gelbe Flagge erwischt. Nach dem Reifenwechsel bin ich wieder auf das Grün geraten und die letzte Runde war dann anständig, aber nicht mehr so gut wie am Freitag. Ich habe es einfach zu sehr versucht und das war der Fehler», zeigte sich der 24-jährige Italiener selbstkritisch.

In den Startcrash im Sprint wurde Bez dann unverschuldet verwickelt, dafür war Rang 3 im Hauptrennen von Spielberg ein versöhnlicher Abschluss. «Das habe ich gebraucht!»

Mit der Erfahrung aus dem Österreich-GP nimmt sich Bezzecchi nun vor: «Ich muss das nächste Mal versuchen, ein ausgeglichenes Wochenende zu zeigen – also den Freitag, den Samstag und den Sonntag gut zu absolvieren, was nicht einfach ist», fügte Bezzecchi an. «Im Moment ist er stärker», verwies er auf seinen VR46-Trainingspartner und WM-Leader Pecco Bagnaia.

Apropos VR46 Riders Academy: Mit Franco Morbidelli könnten 2024 alle vier MotoGP-Piloten aus Rossis Schule eine Ducati steuern.

«Darüber denke ich nicht nach», winkte Bezzecchi bei dem Thema ab. «Wir sind schon zu viert in der MotoGP und welches Motorrad sie fahren, ist mir egal. Ich freue mich aber für Franco, wenn er eine Lösung findet. Denn er verdient es nicht, zu Hause bleiben zu müssen.»

Was Bezzecchis eigene MotoGP-Zukunft anbelangt, ist in Kürze mit einer offiziellen Ankündigung zu rechnen. Das Mooney VR46 Racing Team veröffentlichte am Mittwoch ein Teaser-Video auf den Social-Media-Kanälen mit dem vielsagenden Kommentar: «Jemand will euch etwas sagen…»

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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