MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Miguel Oliveira (5.): «Mal nicht im Chaos involviert»

Von Sarah Göpfert
Miguel Oliveira konnte beim Catalunya-GP gegen Johann Zarco nicht verteidigen

Miguel Oliveira konnte beim Catalunya-GP gegen Johann Zarco nicht verteidigen

Miguel Oliveira kämpfte in Barcelona zeitweise in den Top-3. Der RNF-Aprilia-Pilot hielt sich dabei aus dem anfänglichen Drama heraus und erklärte anschließend, wie derartige Vorfälle vermieden werden können.

Mit Startplatz 3 hatte Miguel Oliveira am Samstag sein Potenzial auf der RNF-Aprilia wieder einmal unter Beweis gestellt, auch wenn es anschließend im Sprint (6.) nicht ganz für einen Podestplatz reichte.

Der Catalunya-GP begann am Sonntag mit dramatischen Szenen, als in der ersten Kurve zahlreiche Fahrer aufgrund einer Startkollision zu Sturz kamen. «Ich war verwundert, da es ein schwerer Unfall war und ich diesmal nicht in diesem Chaos involviert war», kommentierte Oliveira die Situation mit Galgenhumor. Denn in der bisherigen Saison hatte der Portugiese nur wenig Glück. Nachdem er in Portimão von Marc Márquez (Honda) abgeräumt wurde, ereilte ihn das gleiche Schicksal in Jerez, als Fabio Quartararo (Yamaha) mit dem 28-Jährigen kollidierte.

Oliveira hat eine Vermutung, weshalb derartig schwere Startunfälle in den letzten Jahren vermehrt auftreten: «Das einzige, das getan werden kann, um solche Vorfälle zu vermeiden, ist ein Verbot des Ride-Height-Device. Denn wir müssen sehr hart und spät bremsen, um diese Starthilfe zu deaktivieren. Da wir mit niedrigem Luftdruck starten müssen, ist der Reifen noch nicht bereit für solche Belastungen. Wenn du dann versuchst, in den ersten Kurven zu viele Fahrer zu überholen, ohne dass das Bike dafür bereit ist, können solche Unfälle geschehen.»

Diesmal hatte der Portugiese Glück und konnte unversehrt am Neustart teilnehmen. Hier positionierte sich der fünffache MotoGP-Sieger direkt im Windschatten des Aprilia-Duos Maverick Viñales und Aleix Espargaró. Doch gelang es ihm nicht, das Tempo an der Spitze mitzugehen, weshalb er die beiden Spanier ziehen lassen musste.

Ob es an der Tatsache lag, dass das Werksteam mit der 2023er RS-GP unterwegs ist, während Miguel nur auf dem Vorjahres-Modell sitzt? «Das weiß ich nicht», entgegnete er beschwichtigend und ergänzte: «Wir müssen tiefer in die Daten gehen und analysieren, was ich mit dem 22er Bike anders machen muss, um im Rennen näher an den Werksfahrern dran zu sein.»

Im Rennverlauf musste sich Oliveira gegen das Prima-Pramac-Ducati-Duo Jorge Martin und Johann Zarco behaupten, denen er am Ende jedoch nichts entgegensetzen konnte und den Zielstrich drei Sekunden hinter Zarco als Fünfter überquerte. Der Grund waren ähnliche Schwierigkeiten wie am Samstag. «Ich wusste schon vorher, dass ich im Rennen unter Umständen Probleme mit dem Vorderreifen bekommen werde. Das ist auch eingetreten. In den ersten acht Runden war ich wirklich stark, aber ab dem Zeitpunkt ist mein Gefühl immer schlechter geworden. Ich habe versucht, erst Martin und dann Zarco hinter mir zu halten, aber das hat leider nicht funktioniert.»

MotoGP-Ergebnisse, Montmeló (3. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 23 Rdn in 38:56,159 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,377 sec
3. Martin, Ducati, + 2,831
4. Zarco, Ducati, + 4,867
5. Oliveira, Aprilia, + 7,529
6. Alex Márquez, Ducati, + 10,590
7. Quartararo, Yamaha, + 10,821
8. Miller, KTM, + 10,880
9. Augusto Fernández, KTM, + 12,889
10. Di Giannantonio, Ducati, + 13,280
11. Marini, Ducati, + 16,491
12. Bezzecchi, Ducati, + 16,561
13. Marc Márquez, Honda, + 21,616
14. Morbidelli, Yamaha, + 23,108
15. Nakagami, Honda, + 26,740
16. Lecuona, Honda, + 28,860
17. Mir, Honda, + 33,929
– Raul Fernández, Aprilia, 13 Runden zurück
– Brad Binder, KTM, 20 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 22 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, DNS
– Bastianini, Ducati, DNS

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Montmeló (2. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Rdn in 20:02,744 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,989 sec
3. Viñales, Aprilia, + 2,040
4. Binder, KTM, + 2,857
5. Martin, Ducati, + 4,341
6. Oliveira, Aprilia, + 4,940
7. Zarco, Ducati, + 6,746
8. Bezzecchi, Ducati, + 6,888
9. Bastianini, Ducati, + 8,068
10. Alex Márquez, Ducati, + 10,380
11. Marc Márquez, Honda, + 11,823
12. Marini, Ducati, + 11,900
13. Di Giannantonio, Ducati, + 12,018
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,284
15. Morbidelli, Yamaha, + 16,207
16. Miller, KTM, + 16,404
17. Augusto Fernández, KTM, + 16,534
18. Quartararo, Yamaha, + 17,147
19. Lecuona, Honda, + 18,658
20. Nakagami, Honda, + 19,080
21. Mir, Honda, + 19,574
– Pol Espargaró, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 260 Punkte. 2. Martin 210. 3. Bezzecchi 189. 4. Binder 166. 5. Aleix Espargaró 154. 6. Zarco 141. 7. Marini 125. 8. Viñales 113. 9. Miller 104. 10. Alex Márquez 102. 11. Quartararo 82. 12. Morbidelli 67. 13. Augusto Fernández 58. 14. Oliveira 55. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Bastianini 25. 19. Marc Márquez 22. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 379 Punkte. 2. KTM 215. 3. Aprilia 203. 4. Yamaha 102. 5. Honda 96.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 351 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 314. 3. Ducati Lenovo Team 295. 4. Red Bull KTM Factory Racing 270. 5. Aprilia Racing 267. 6. Monster Energy Yamaha 149. 7. Gresini Racing 145. 8. LCR Honda 85. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. CryptoDATA RNF 73. 11. Repsol Honda 27.

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