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Jorge Martin (Ducati/1.): «Bin nicht mal Werksfahrer»

Von Johannes Orasche
Sieger Jorge Martin (89) in der Abfangsphase vor Bagnina und Bezzecchi

Sieger Jorge Martin (89) in der Abfangsphase vor Bagnina und Bezzecchi

Pramac-Ducati-Ass Jorge Martin sicherte sich in Misano in einer Hitzeschlacht nach dem Sieg im Sprint auch den Triumph im Hauptrennen. Er rückt in der WM-Tabelle bis auf 36 Punkte an Bagnaia heran.

Jorge Martin (25) agierte auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli in Santamonica das gesamte MotoGP-Wochenende über fehlerlos. Er sicherte sich den zweiten Zweifach-Sieg nach dem Sachsenring-GP. Der Spanier steuerte seine Ducati auch im Hitze-Marathon am Sonntag über 27 Runden ohne Fehler, obwohl die VR46-Asse Marco Bezzecchi und Pecco Bagnaia über zwei Drittel der Distanz lästige Verfolger waren.

Der Madrilene hat durch den vollen Erfolg auf dem World Circuit Marco Simoncelli seinen Rückstand auf Bagnaia in der WM-Tabelle auf 36 Punkte reduziert. Dem entsprechend ausgelassen bejubelte Martin auch seinen insgesamt dritten MotoGP-Sieg im Parc Fermé. «Misano war bisher keine großartige Strecke für mich. Aber gleich nach dem FP1 habe ich mich gut gefühlt. Ich habe das Bike nicht mehr berührt, habe mich auch mich selbst konzentriert – das war der Schlüssel zum Erfolg», strahlte Martin.

«Das Ducati-Heimrennen zu gewinnen und das in meinem italienischen Team hier in Misano ist unglaublich! Ich bin sehr happy!»

Zur Rennstrategie sagte der Sieger: «Schon am Samstag wusste ich, dass die Jungs wie Marco und Pecco auch heute da sein werden was die Pace betrifft. Ich war dann nach dem Start vorne, habe aber die Motoren dicht hinter mir gehört und dann auch am Bildschirm und am Dashboard gesehen, dass sie da waren.»

«Ich habe dann einfach die Runden abgespult. Der Grip war nach der Moto2 auch wirklich mies.» Im Schlussdrittel schlug die Stunde des Martinators: «Als ich kleine Schwächen gespürt habe bei den Verfolgern und eine kleine Lücke entstand, habe ich nochmals Druck gemacht. Ich war wirklich sehr am Limit – uhhh! Ich habe versucht, den Abstand zu halten. Dann war ich 2,2 vorne und ein wenig mehr entspannt. Marco ist dann nochmals gekommen, ich konnte aber nochmals Druck machen.»

Martin erhielt dann wie viel andere Asse eine Warnung wegen der Track-Limits. «Ich habe mich etwas Sorgen gemacht, die Pistenbegrenzung nicht zu berühren in Kurve 11. Das war die kritische Stelle für mich. Es war natürlich etwas schwieriger. Aber die Runden 17 und 18 waren der Schlüssel – ich habe sehr viel Druck gemacht in den harten Bremszonen.»

Zur Lage in der WM sagt Martin mit stoischer Ruhe: «Mein Ziel ist es weiterhin, Rennen zu gewinnen. Ich bin nicht mal ein Werksfahrer. Ich fühle es daher nicht wirklich als meine Verantwortung, den WM-Titel zu gewonnen. Wenn es die Chance gibt, dann versuche ich es natürlich. Aber das wäre meine Verantwortung als Werksfahrer – im Moment bin ich es nicht. Es liegt also nicht an mir.»

MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):

1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen

1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.

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