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Stefan Bradl (Honda/18.): «Wir sind am Überleben»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Platz 18 beim Misano-GP

Stefan Bradl: Platz 18 beim Misano-GP

Der ganz große Durchbruch ist Stefan Bradl mit dem neuen Chassis und der neuen Aerodynamik in Misano nicht gelungen. Seine Bilanz fiel ernüchternd aus.

Stefan Bradl brachte am Sonntag nach 27 heissen Runden seine Honda RC213V als zweitbester Honda-Fahrer ins Ziel. Er verlor aber 35,3 Sekunden auf Sieger Jorge Martin (Ducati) und konnte dem Misano-Wochenende nicht viel Positives abgewinnen. «Wir haben uns mit dem neuen Chassis und der neuen Aerodynamik am Kofferraum etwas verbessert, aber die anderen haben sich weit stärker gesteigert als wir», war dem Honda-Testfahrer bewusst, der auch einen Vertrag für 2025 unterschrieben hat und zumindest in Indien (24.9.) und Japan (1.10.) bei LCR-Honda (wie in Assen) für Alex Rins fahren wird.

«Wir sind nach wie vor nicht in der Lage, in so einem Rennen zu attackieren, aber das ist eigentlich auch nicht der Sinn der Sache für einen Testfahrer», stellte der 33-jährige Bayer fest. «Ich habe heute eine andere Konfiguration fahren müssen. Weil dieses neue Motorrad noch sehr jung ist, haben wir noch nicht genügend Teile, um das Bike für Sprint und lange Distanz gleichzusetzen. Deshalb war schon im Warm-up klar, dass wir für den Sonntag eine andere Herangehensweise haben.»

«Ja, das Konzept mit dem neuen Bike ist etwas anders, aber vorläufig sind die Ergebnisse gleich wie vorher», fasste Bradl zusammen. «Ich konnte das Rennen zumindest zu Ende fahren. Ich bin jetzt ziemlich erschöpft, weil die ‘time attacks’ mit der Honda sehr viel Kraft kosten. Und der Lohn der Anstrengungen ist dann einfach viel zu gering. Es ist nicht machbar, über die ganze Renndistanz mit der optimalen Pace zu gehen.»

«Ich habe wie alle Honda-Fahrer den weichen Hinterreifen drin gehabt», schilderte Bradl. «Das sagt schon mal was, denn das ganze restliche Feld ist hinten den Medium gefahren. Aber wir haben zu wenig Traktion, deshalb brauchen wir den Soft-Compound. Es ist klar, dass bei der weichen Mischung am Ende des Rennens irgendwann die Haftung nachlässt.»

«Außerdem hat sich das Motorrad heute komplett anders verhalten als beim Test über eineinhalb Tage in Motegi und hier am Freitag und Samstag. Und wenn du dazu noch im Pulk mit anderen Piloten fährst, wirkt sich der Effekt der Aerodynamik wieder ganz anders aus. Darum sage ich ja: Die Formel 1 auf zwei Rädern. Und wir haben für das neue Motorrad noch viel zu wenig Verständnis, wir können weder attackieren noch agieren. Wir sind nur am Verwalten und am Überleben.»

MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):

1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen

1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.


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