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Marco Bezzecchi (Ducati/2.): «Ich musste leiden»

Von Nora Lantschner
Marco Bezzecchi genoss den Zuspruch der italienischen Tifosi

Marco Bezzecchi genoss den Zuspruch der italienischen Tifosi

Erstmals in seiner Karriere schaffte VR46-Schützling Marco Bezzecchi in Italien den Sprung auf das MotoGP-Podest – und das trotz Schmerzen am linken Daumen.

«Es war ein fantastisches Wochenende. Wir haben getan, was wir tun mussten, bei all den Problemen mit der Hand», kommentierte Marco Bezzecchi seine zwei zweiten Plätze im Sprint und im Hauptrennen des «Gran Premio Red Bull di San Marino e della Riviera di Rimini», jeweils hinter seinem Markenkollegen Jorge Martin. «Jorge hat an diesem Wochenende den Unterschied gemacht und den Sieg verdient.»

«Nach dem Crash in Montmeló war es schwer, mit großen Erwartungen nach Misano zu kommen», fuhr der Mooney-VR46-Star fort. «Ich habe aber zu Hause hart gearbeitet, um mich bestmöglich zu erholen. Auch wenn die Verletzung nichts Verrücktes ist, muss ich sagen, dass sie mir ziemliche Schmerzen bereitet. Ich habe alles gegeben, um den Fans einen Sieg zu schenken, aber es war leider nicht möglich, Jorge war fantastisch. Das war das Maximum, das ich schaffen konnte. Deshalb muss ich glücklich und stolz sein», ergänzte der 24-Jährige aus Rimini nach seinem Heimspiel.

Nicht nur die Schmerzen an der Hand machten dem WM-Dritten im 27-Runden-Rennen zu schaffen, sondern auch der Reifendruck. «Ehrlich gesagt, die Schmerzen haben sogar etwas später als erwartet eingesetzt. Ich habe aber viele Runden hinter Pecco und Jorge verbracht und Probleme mit dem Luftdruck im Vorderreifen bekommen.»

«Ich habe Pecco einmal überholt, dann aber ein bisschen zu hart gebremst und war auch wegen dem Luftdruck nicht dazu in der Lage, das Motorrad richtig abzubremsen», schilderte Bezzecchi. «Hinter ihnen herzufahren hat dazu geführt, dass das Bike körperlich ein bisschen fordernder wurde – jede Bremsphase wurde schwieriger, das Einlenken wurde schwieriger... Ich haben daher anfangen, mit etwas mehr Körpereinsatz zu fahren, und habe dadurch mehr gelitten. Ich musste also Pecco überholen, sonst wäre ich in Schwierigkeiten geraten.»

«Nachdem ich vorbeigegangen war, ließ sich das Motorrad zumindest wieder besser fahren, auch wenn die Schmerzen stärker wurden. Ich wusste, dass ich hätte leiden müssen – und das habe ich getan. Ich bin Pecco entflohen, das war das Ziel, Jorge war aber schon weit weg», fasste der zweifache Saisonsieger zusammen.

Mit seinem zweiten Platz konnte Bezzecchi am Ende gut leben. «Ich bin zum ersten Mal zu Hause auf dem MotoGP-Podium gestanden – abgesehen vom Sprint. Es war großartig, die ganzen Leute auf der vollen Start-Ziel-Geraden zu sehen. Alle haben meinen und Peccos Namen gerufen – und natürlich auch den von Jorge», schob «Bez» eilig nach und grinste. «Jorge verdient den Applaus, aber natürlich waren sie für uns Italiener etwas lauter. Das war sehr schön.»

MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):

1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.

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