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Jetzt steht fest: Franco Morbidelli 2024 bei Pramac

Von Günther Wiesinger
Beim Österreich-GP wurde der zweite Pramac-Platz neben Jorge Martin noch für Marc Márquez frei gehalten. Doch inzwischen bestreitet niemand mehr, dass Franco Morbidelli den Platz von Zarco übernehmen wird.

Noch im Juni herrschte bei Ducati Corse die Absicht, die beiden MotoGP-Top-Teams Lenovo und Prima Pramac für 2024 mit Bagnaia und Bastianini sowie Martin und Zarco personell unverändert zu lassen. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti legte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com klar, Zarco sei als Franzose sowohl für Ducati als auch für Generatoren-Hersteller Pramac ein wertvoller Botschafter, außerdem sei er WM-Vierter und habe 19 MotoGP-Podestplätze vorzuweisen!

Ducati wusste aber auch, dass Zarco mit seinen 33 Jahren nicht über die Konstanz und das Fahrkönnen von Jungstars wie Bagnaia, Martin, Bastianini und Bezzecchi verfügt und bisher kein MotoGP-Rennen gewonnen hat. Deshalb wurde sein Ansinnen auf einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag für die MotoGP abgelehnt. Schon vorher war bei Ducati überlegt worden, Zarco zu Gresini zu transferieren, falls Bezzecchi zu Pramac kommt und dort eine GP24 erhält.

Bezzecchi kündigte dann in Spielberg an, er werde auch 2024 bei Mooney Ducati fahren. Zu diesem Zeitpunkt war Marc Márquez noch eine Option für Pramac, deshalb wurde dieser Slot bei Ducati Corse freigehalten und insgeheim für Franco Morbidelli reserviert, der im Yamaha-Werksteam 2024 vom sechsfachen MotoGP-Sieger Alex Rins ersetzt wird.

Der 28-jährige Morbidelli wird also in der kommenden Saison einer von vier VR46-Riders-Academy Schützlingen sein, die für Ducati in der «premier class» fahren. Das könnte ein vielversprechender Schachzug sein, um das Mooney VR46-Team über das Jahr 2024 hinaus als Satellitenteam beizubehalten.

Wir wissen ja: Yamaha und die Pierer Mobility AG suchen für die Jahre nach 2024 ebenfalls ein Kundenteam. Neben VR46 wird dann RNF-Aprilia und LCR-Honda einen neuen Vertrag aushandeln und eventuell einen neuen Partner suchen.

Morbidelli gewann 2017 bei Marc VDS die Moto2-WM, bestritt danach dort auf einer Honda RC213V die MotoGP-WM 2018 und wechselte für 2019 mit Fabio Quartararo ins neue Petronas-Yamaha-Team.

Er erlebte dort 2020 mit drei MotoGP-Siegen und dem zweiten Gesamtrang seine beste Saison – noch dazu mit einer M1 des Jahrgangs 2019.

Im Juni 2021 musste er sich nach der Dutch-TT wegen einer Knieverletzung operieren lassen, und da sich Yamaha im August 2021 von Viñales trennte, bekam Morbidelli den Platz im Monster Yamaha-Werksteam, in dem inzwischen Quartararo auf dem besten Weg zum Titelgewinn war.

Morbidelli, der nie in der Moto3-WM fuhr und insgesamnt acht Moto2GP-Siege feierte,  kam jedoch mit den neuen Yamaha-M1-Modellen nicht zurecht. Er beendete die WM 2021 auf dem 17. Rang (47 Punkte) und kam auch 2022 über Rang 19 (42 Punkte) nicht hinaus. Aktuell hält sich «Morbido» mit 68 Zählern auf dem zwölften WM-Rang, unmittelbar hinter «El Diablo», seinem französischen Teamkollegen. In Misano kam er im Sprint und am Sonntag über die Ränge 18 und 15 nicht hinaus. 

Yamaha Motor Racing hat Morbidelli für 2024 auch einen Platz im Superbike-Werksteam als Nachfolger von Toprak Razgatlioglu angeboten. Der Italiener lehnte aber ab, weil er auf einem konkurrenzfähigen Motorrad in der MotoGP seinen angeknacksten Ruf wieder herstellen will.

MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):

1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.


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